GZ_Iselsberg_2020_04

26 ISELSBERGER GEMEINDEBOTE Ausgabe 43 | April 2020 ELEKTROMOBILITÄT KURZEANTWORTENAUFAKTUELLE FRAGEN Die Elektromobilität ist eine Schlüsseltechnologie für TIROL2050 energieautonom. Die aktuelle Berichterstattung dazu rückt allerdings eher Schreckensszenarien in den Mittelpunkt – von brennenden Autos bis hin zu Batterien, die nicht entsorgt werden können. Sind die Sorgen berechtigt, oder sitzt man hier eher Irrglauben auf? EnergieTirol nimmt diese Fragen ernst undhat diewichtigstenAntwortendazu au bereitet. Fährt manmit E-Autoswirklich schadstofffrei? Das hängt ganz stark von der Herkunft des Stroms ab. Beim österreichischen Strommix (ca. 70 % Strom aus Wasserkraft, Windkraft etc.) erzeugt ein Elektroauto über seine 15-jährige Lebensdauer rund die Hälfte an CO gegenüber einem vergleichbaren Benzin- oder Diesel-Auto . Mit Strom vom eigenen Dach fahren 2 E-Autos sogar noch klimaschonender. Fakt ist also: Es gibt hierzulande derzeit keinen klimafreundlicheren Antrieb. Verbraucht derAusbau der Elektromobilität kostbare Rohstoffe und seltene Erden? Die Bezeichnung „ seltene Erden“ stammt aus der Zeit ihrer Entdeckung und beruht darauf, dass die Elemente erstmals in seltenen Mineralien gefunden wurden. Heute ist bekannt, dass einige dieser Metalle in der Erdkruste häu iger als etwa Blei oder Kupfer vorkommen – die Bezeichnung selbst ist also irreführend. Die Metalle sitzen außerdemnicht in der Batterie, sondern in den Elektromotoren – und schlummern damit auch in Geräten wie Waschmaschine oder Rasierapparat. Aufgrund weltweiter Reserven und zunehmendem Altstoffrecycling ist keineVerknappung zu erwarten. Sind dieAkkus von Elektroautos der Sondermüll vonmorgen? Um Abfälle zu vermeiden, die Förderung neuer Rohstoffe zu minimieren und die Unabhängigkeit von Rohstof importen zu fördern, ist das Recyceln von ausgedienten Akkus gängige Praxis. Von der EU wird derzeit eine Wiederverwertung von 50 % des Batteriegewichts gefordert. Auf Recycling spezialisierte Unternehmen erreichenbereits heuteweit höhereErträge (z.B. über 95%desKobalts undüber 60%des Lithiums). Wie sehen die ökologischen und sozialenAuswirkungen in denAbbauländern aus? Aktuell werden besonders die in den Batterien enthaltenen Metalle Lithium und Kobalt hinsichtlich der Abbaubedingungen diskutiert. Lithium steht wegen der wasserintensiven Gewinnung in ohnehin schon trockenen Gebieten Südamerikas in der Kritik (v.a. Atacamawüste). Was viele nicht wissen: Hier wird nicht Trinkwasser, sondernSalzsole verwendet, aus derwiederumMetallewie Lithiumgewonnenwerden. ENERGIE TIROL – DIE UNABHÄNGIGE ENERGIEBERATUNG. AUS ÜBERZEUGUNG FÜR SIE DA. Südtiroler Platz 4 TEL: 0512 / 589913 – 0 /FAX: DW 30 IBAN: AT86 5700 0002 0011 3836 DVR 0751154

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3