OBERLIENZerlesen 3
Liebe Leserinnen und Leser
der Dezemberausgabe der
Gemeindezeitung!
Ich freue mich, Sie wieder als
amtsausführender Bürgermeister
begrüßen zu dürfen. Bürgermeis-
terstellvertreter Josef Bacher ge-
bührt für die Zeit der Stellvertre-
tung ein großes Dankeschön.
Verwöhnt mit spätsommerlichen
Temperaturen erlebten wir einen
Herbst wie aus dem Bilderbuch,
bis der Wetterbericht für die
letzten drei Tage im Oktober
großes Unheil ankündigte.
Niederschlagsmengen, mehr als
bei der Hochwasserkatastrophe
1965/66 wurden prognostiziert
und diese sind dann tatsächlich
in vielen Bereichen unseres Be-
zirkes gefallen, besonders in den
südlichen Talboden- Gemeinden
und im Pustertal. Vom Hoch-
wassersupergau wurden wir des-
wegen verschont, weil die Nie-
derschläge im Iseltal und dessen
Seitentälern Gott sei Dank viel
geringer ausgefallen sind, als in
den übrigen Regionen.
Parallel zur Unwetterwarnung
wurde immer eine Sturmwar-
nung mit Windgeschwindigkei-
ten weit über 100 km/h ausgege-
ben. In der Nacht vom 29. auf
den 30. Oktober überquerte uns
dann tatsächlich dieser Sturm
und hinterließ Waldschäden, wie
es sie in diesem Ausmaß in Ost-
tirol noch nie gegeben hat. Laut
Schätzung von der Bezirksforst-
behörde und unserem Gemein-
dewaldaufseher Florian beträgt
die Schadholzmenge in unserer
Gemeinde ca. 25.000 efm (Be-
zirk über 400.000 efm). In den
letzten Wochen ist es mit großer
Unterstützung mit dem für uns
zuständigen Förster DI (FH)
Erich Gollmitzer und GWA
Florian Holzer gelungen, eine
Strategie auszuarbeiten, um die-
ses Schadensereignis stufenweise
abzuarbeiten.
Mit einem Harvester eines ein-
heimischen Unternehmers konn-
te bereits mit der Aufarbeitung
begonnen werden. Der Schaden
für die Waldbesitzer ist enorm.
Neben dem Qualitätsverlust der
Sortimente und den hohen
Schlägerungskosten ist der Holz-
preis auf einen historischen Tief-
punkt gesunken.
Welche Auswirkungen dieses
Ereignis auf den restlichen Wald
(Gefahr einer Käferplage im
nächsten Jahr) und auf die ent-
standenen Kahlflächen bei Stark-
regen (Wegfall der Schutzfunkti-
on) hat, können heute überhaupt
noch nicht abgeschätzt werden.
Ein großer Dank gebührt den
Kameraden der Feuerwehr, die
in den Morgenstunden die Ge-
meindewege in Lesendorf, nach
Perlog und Illwitschg freige-
schnitten haben.
Im Namen der betroffenen
Waldbesitzer bedanke ich mich
besonders bei DI (FH) Erich
© Martin Huber
Einer der unzähligen umgerissenen Bäume unterhalb vom Illwitschger.