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Vereine

Bergwacht

Interessant war dabei besonders

das Vorkommen des Feuersala-

manders, da sich das Villgratental

gänzlich außerhalb der normalen

Verbreitungszone dieser Art bein

-

det. Feuersalamander kommen nur

bis auf eine Höhe von 1000m vor

und benötigen Laubbäume - reine

Nadelwälder meiden sie.

Interessanterweise wurde in Außer-

villgraten in der Fraktion Unterwal-

den („beim Kreuz“) im Jahr 1993

ein überfahrener Feuersalamander

auf der Thurntalerstraße gefunden

und auch eindeutig als ein solcher

identiiziert. Mehrere Einheimische

erinnerten sich daran, diese Tiere

zwischen Lehrers Hütte und dem

Kreuz gesehen zu haben. Da Feu-

ersalamander nachtaktiv sind, sind

Beobachtungen im Alltag selten.

Weiters sind heuer im Sommer

Berichte über ein Vorkommen im

Bereich der Unterstalleralm in In-

nervillgraten bei uns eingegangen.

Obgleich in den betroffenen Feucht-

gebieten mehrfach entsprechend

Nachschau gehalten wurde, gelang

bisher kein Foto oder ein ande-

rer wissenschaftlich verwertbarer

Nachweis. Sollte jemand im Besitz

eines Fotos sein, welches einen

Feuersalamander in Villgratental

zeigt, ist die Bergwacht sehr an die-

sem Beleg interessiert.

Die beiden im Villgratental mögli-

cherweise existierenden Vorkom-

men wären unter den höchsten,

wenn nicht die höchsten in Europa.

Ausgeschlossen ist das nicht, da die

höheren Durchschnittstemperatu-

ren die Ausbreitung vieler Tierarten

begünstigen. Eindeutiger stellt sich

die Sache beim Alpensalamander

da. Dieser ist im Villgraten in meh-

reren Standorten vertreten, z. B. im

Bereich von Alfen oder entlang des

Baches hinter der Oberstalleralm,

in Außervillgraten im Bereich der

Brandalm und über das Winkeltal

einwärts bis ins Volkzein. Hier ge-

langen mehrere Lebendbeobach

-

tungen, manche Personen haben

sie in ihrer Schulzeit während des

Almsommers als Haustiere gehal-

ten.

Weniger ausgeprägt als in den letz-

ten Jahren war heuer der Befall von

Wildobst durch die Kirschessiglie

-

ge. Nach Meldungen aus der Be-

völkerung und Beobachtungen im

Rahmen der Streifendienste wurde

der Befall im Bereich Taine sowie

punktuell in Unterwalden und in der

Fraktion Versellerberg in Außervill-

graten erhoben. Betroffen waren,

wie in den letzten Jahren die Heidel-

beeren, bei denen Befallsraten von

durchschnittlich 25 % festgestellt

wurden. Das ist zwar weniger als in

den letzten beiden Jahren, dennoch

In der Sommersaison 2017 hat die Bergwacht besonderes Augenmerk auf die Verbreitung

von Feuersalamandern und Alpensalamandern im Villgratental gelegt.

hat sich dieser japanische Obst-

schädling im Villgratental dauerhaft

etabliert. In günstigen Jahren kann

er bis zu einer Höhe von 2100m

nachgewiesen werden, oberhalb

der Waldgrenze werden vor allem

Mehlbeeren befallen.

In diesemWinter wird die Bergwacht

wieder den bereits traditionellen La

-

winenkurs abhalten. Wir beginnen

je nach Saison und Schneesitua-

tion Mitte Jänner und beenden die

Vorträge Ende März. Die genau-

en Termine und Veranstaltungsor-

te werden noch bekanntgegeben.

Ebenso wird die Bergwacht auch

heuer wieder am 24. Dezember das

Friedenslicht in jedes Haus im Vill-

gratental bringen. Wer den Besuch

nicht wünscht, möge sich vorher

beim Herrn Pfarrer oder beim Ein-

satzstellenleiter abmelden.

Die Bergwacht Villgraten wünscht

allen Villgraterinnen und Villgratern

sowie allen Gästen eine gesegnete

Weihnachtszeit und ein gutes und

unfallfreies Tourenjahr 2017/2018.

Dr. Gernot Walder

Alpensalamander

Feuersalamander