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Notarztverband
Aktuelles
Ob sie auch in Zukunft in bewähr-
ter Form erhalten bleibt, wird sich
in den nächsten Monaten entschei-
den.
Während in allen Zeitungen der
Mangel an Allgemeinmedizinern
und die prekäre Versorgung der
Landgemeinden bejammert wird,
können wir eine praktikable Lösung
vorschlagen – nicht nur in der The
-
orie: Im Defereggental zeigen wir
seit mehr als einem Jahr praktisch
und auf eigenes Risiko vor, wie eine
Versorgungsstruktur aufgebaut sein
kann, die auch in Zukunft den An-
forderungen an eine wohnortnahe
allgemeinmedizinische Versorgung
gerecht wird und auch für junge Kol-
legen ausreichend attraktiv ist.
Im Pustertal und im Iseltal haben
sich die bestehenden Gruppenlö-
sungen bewährt und müssen nun
nachhaltig abgesichert werden.
Ab dem nächsten Jahr werden da-
her im Rahmen des Verbandes
auch Studenten und Turnusärzte
ausgebildet, in der Hoffnung, auf
diese Weise junge Kolleginnen und
Kollegen für die Mitarbeit im System
zu begeistern und damit die Versor-
gung der Osttiroler Bevölkerung
langfristig sicherzustellen.
Für die Patienten einfach zu errei-
chen und für jeden Fall gerüstet:
Der universelle ärztliche Bereit-
schaftsdienst ist für jeden Patienten
einfach durchgehend und stets auf
gleichem Weg erreichbar:
Unter der ärztlich besetzten Tele-
fonnummer 0664/1559920 kann
jederzeit der diensthabende Arzt er-
reicht werden. Wer das ist und wo
sich die Praxis beindet, ist im In
-
ternet unter
www.notarztverband.atersichtlich. Sinnvoll ist die Konsulta-
tion des diensthabenden Arztes im-
mer dann, wenn ein Problem aufge-
treten ist, welches sich in einem für
Sie besorgniserregenden oder nicht
akzeptablen Ausmaß verschlechtert
oder allgemein, wenn Sie einen Arzt
benötigen und der Arzt ihres Ver-
trauens gerade nicht erreichbar ist.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin,
dass diese Telefonnummer keine
Konkurrenz zur Notfallrettung unter
144 darstellt. Diese ist immer dann
erforderlich, wenn Unfälle passieren
oder das Zusammenwirken mehre-
rer Organisationen erforderlich ist.
Auf den diensthabenden Arzt wird
von der Leitstelle Tirol nicht not
-
wendigerweise zugegriffen, im All-
gemeinen wird der Patient von der
Rettung oder vom Hubschrauber
ins Krankenhaus transportiert.
Wir helfen rasch…
Im Jahr 2017 (bis Ende November)
wurden von den niedergelassenen
Notärzten in den Osttiroler Talschaf-
ten insgesamt 659 Notarzteinsätze
durchgeführt.
…aber mit hoher Qualität…
Die drei Osttiroler Notarzteinsatz-
gruppen sind seit August 2012 nach
ISO 9001 zertiiziert und verfügen
so über ein international anerkann-
tes Qualitätsmanagementsystem.
Die Zufriedenheit der versorgten
Patienten wird regelmäßig mit ei-
nem Fragebogen erhoben, dieser
stellt für die Ärzte ein wertvolles
Feedback dar, um Schwächen zu
erkennen und Stärken weiter aus-
zubauen.
Sollten Sie einen solchen Fragebo-
gen erhalten, schicken Sie ihn bitte
ausgefüllt an die Koordinationsstel-
le zurück, gerne auch anonym.
Seit 2014 ist der Notarztverband
auch als Fortbildungsanbieter bei
der Akademie der Ärzte akkreditiert.
Durch regelmäßige Fortbildungen
und ein eigenes, Simulator-gestütz-
tes Trainingssystem bereiten sich
die beteiligten Ärzte auch auf kriti-
sche Eingriffe vor, die in der Praxis
selten bewältigt werden müssen.
…und auch unter schwierigsten Be-
dingungen:
Seit 2014 ist der Osttiroler Not-
arztverband in die Bezirkseinsatz-
leitung der BH Lienz integriert um
auch im Krisenfall eine möglichst
gute medizinische Versorgung der
Bevölkerung sicherzustellen. Ba-
sierend auf den Erfahrungen von
Jänner/Februar 2014 wurde in der
Zwischenzeit mit der Aufstellung ei-
ner eigenen Bezirkseinsatzreserve
begonnen, welche bei schwierigen
meteorologischen Lagen aufgebo
-
ten werden kann und die regulär
tätigen Kollegen in den kritischen
Zonen verstärkt. Dazu verfügt der
Notarztverband in der Zwischenzeit
auch über zwei komplette zusätzli-
che Notarztausrüstungen.
Die Ärzte des Osttiroler Pustertales
wünschen der Bevölkerung von Au-
ßer- und Innervillgraten eine Frohes
Weihnachtsfest und viel Gesundheit
im Neuen Jahr 2018.
Dr. Gernot Walder
Trotz Schwierigkeiten konnte im Jahr 2017 eine durchgehende notärztliche und allgemein-
medizinische Bereitschaft in allen Versorgungszonen Osttirols aufrecht erhalten werden.