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Sport
Manuel Jestl zählt zu den weltbesten Hardenduro-Fahrern.
Alestream, Frankreich.
Manuel Jestl zählt zu den weltbesten
Endurofahrern der Welt. Im vergange-
nen Jahr nahm er als nur einer von drei
Österreichern beim „GetzenRodeo“ in
Deutschland teil. Zu diesem selektiven
Extrem-Enduro-Rennen kann man sich
nicht anmelden, sondern wird von den
Verantwortlichen ausgesucht. Eine tolle
Auszeichnung für den 25-jährigen Ober-
maurer, der dem Team „Obereder
Motors“ angehört. Beim Rennen konnte
er sich mit den besten Fahrern der Welt
messen. Er verpasste die Qualifikation
fürs Finale nur knapp und beendete das
Rennen als hervorragender 13.
Motiviert startete Manuel Jestl auch
heuer wieder in die Rennsaison. Er hat
bereits erste Wettbewerbe hinter sich
und schildert diese so:
24MX Alestrem, Frankreich
Am 19. Jänner reiste ich zum ersten Hard-en-
duro dieses Jahres nach Frankreich. Die An-
reise dorthin dauerte 12 Stunden. Das Rennen
fand in Alés in der Nähe von Marseille statt.
Am Freitag standen die Anmeldung und der
technische Check am Programm. Danach
folgte die Streckenbesichtigung, bei der ich mir
die Ideallinie für die Sonderprüfung heraus-
suchte. Für die Sonderprüfung am nächsten
Tag waren 417 Starter angemeldet. Dabei
sollten die 100 schnellsten Fahrer für den Pro-
log am Abend heraus gefunden werden.
Der Start der Sonderprüfung erfolgte am
Samstag um 9.00 Uhr mit der ersten
Runde und um 11.00 Uhr mit der zwei-
ten. Mit dem 31. Platz habe ich mich für
den Prolog am Abend qualifiziert.
Der Prolog wurde mitten in der Stadt von
Alés, mit künstlichen Hindernissen versehen,
ausgetragen. Ich erreichte das Viertelfinale
und war somit für das Rennen am darauf-
folgenden Tag qualifiziert. Beim Rennen hat-
ten die Fahrer acht Stunden Zeit, fünf Run-
den Hardenduro vom Feinsten zu absolvie-
ren. Nach anfänglichen Problemen und
einigen Stürzen konnte ich schon bald einen
guten Rhythmus finden und wieder einige
Plätze aufholen. Nach 2,5 Stunden Fahrzeit
arbeitete ich mich bereits auf den 21. Platz
vor. Bei einem Überholmanöver übersah ich
leider einen zu großen Stein, der mich dann
zu Sturz brachte. Meine Maschine wurde be-
schädigt und ich musste das Rennen aufge-
ben. Am Ende landete ich dann auf dem
214. Platz, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Hell‘s Gate Metzeler,
Toskana Italien
Am Freitag, 17. Februar, ging das zweite Hard-
enduro-Rennen diesen Jahres in der Toskana/
Italien über die Bühne. Bei der Sonderprüfung
galt es wieder innerhalb von 6,5 Stunden fünf
gute Runden zu fahren. Ich kam von Anfang an
mit der Strecke sehr gut zurecht und konnte
daher von Runde zu Runde mein Tempo ein
wenig steigern. Die Sonderprüfung konnte ich
mit dem 18. Platz beenden und mich so für das
Hauptrennen qualifizieren. Beim Hell‘s Gate
dürfen nur die besten 30 Fahrer von 107 ange-
meldeten Teilnehmern starten. Um 16.00 Uhr
wurde dann mittels Le Mans Start gestartet. Ich
kam gut weg und habe mich nach kurzer Fahr-
zeit im vorderen Starterfeld einreihen können.
Wer die meisten Runden innerhalb von drei
Stunden einfahren konnte, war der Gewinner.
Der Kurs ging über Stock und Stein, Singletrails,
Baumstämme, Hohlwege, Felspassagen u.v.m.
Schon bei der zweiten Runde in einem Steinfeld
kollidierte ich mit dem jungen Briten Teasdale,
der mir auf meine Vorderbremse fiel und sie be-
schädigte. Ich konnte das Rennen fortsetzen, je-
doch ohne Vorderbremse und musste daher in
den steilen Abfahrten das Tempo drosseln, wo-
durch ich einige Plätze zurückfiel. Nach 2 Std.
Fahrzeit fielen die letzten zehn Fahrer weg und
es waren nur noch die 20 Besten im Rennen. Ich
wurde schlussendlich mit einer Fahrzeit von
2 Std. 35 Min. aus dem Rennen genommen und
landete auf dem 18. Platz inmitten der Welt-
spitze. Mit diesem Ergebnis bin ich sehr zufrie-
den. Natürlich bin ich immer froh, die Rennen
verletzungsfrei und gesund beenden zu können.
Am Plan stehen heuer noch Rennen in
Kroatien, Slowenien und natürlich das
Erzbergrodeo in der Steiermark.
Manuel Jestl unter den weltbesten Endurofahrern