Previous Page  60 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 60 / 68 Next Page
Page Background

Virgen

Aktiv

60

I

Sport

Manuel Jestl zählt zu den weltbesten Hardenduro-Fahrern.

Alestream, Frankreich.

Manuel Jestl zählt zu den weltbesten

Endurofahrern der Welt. Im vergange-

nen Jahr nahm er als nur einer von drei

Österreichern beim „GetzenRodeo“ in

Deutschland teil. Zu diesem selektiven

Extrem-Enduro-Rennen kann man sich

nicht anmelden, sondern wird von den

Verantwortlichen ausgesucht. Eine tolle

Auszeichnung für den 25-jährigen Ober-

maurer, der dem Team „Obereder

Motors“ angehört. Beim Rennen konnte

er sich mit den besten Fahrern der Welt

messen. Er verpasste die Qualifikation

fürs Finale nur knapp und beendete das

Rennen als hervorragender 13.

Motiviert startete Manuel Jestl auch

heuer wieder in die Rennsaison. Er hat

bereits erste Wettbewerbe hinter sich

und schildert diese so:

24MX Alestrem, Frankreich

Am 19. Jänner reiste ich zum ersten Hard-en-

duro dieses Jahres nach Frankreich. Die An-

reise dorthin dauerte 12 Stunden. Das Rennen

fand in Alés in der Nähe von Marseille statt.

Am Freitag standen die Anmeldung und der

technische Check am Programm. Danach

folgte die Streckenbesichtigung, bei der ich mir

die Ideallinie für die Sonderprüfung heraus-

suchte. Für die Sonderprüfung am nächsten

Tag waren 417 Starter angemeldet. Dabei

sollten die 100 schnellsten Fahrer für den Pro-

log am Abend heraus gefunden werden.

Der Start der Sonderprüfung erfolgte am

Samstag um 9.00 Uhr mit der ersten

Runde und um 11.00 Uhr mit der zwei-

ten. Mit dem 31. Platz habe ich mich für

den Prolog am Abend qualifiziert.

Der Prolog wurde mitten in der Stadt von

Alés, mit künstlichen Hindernissen versehen,

ausgetragen. Ich erreichte das Viertelfinale

und war somit für das Rennen am darauf-

folgenden Tag qualifiziert. Beim Rennen hat-

ten die Fahrer acht Stunden Zeit, fünf Run-

den Hardenduro vom Feinsten zu absolvie-

ren. Nach anfänglichen Problemen und

einigen Stürzen konnte ich schon bald einen

guten Rhythmus finden und wieder einige

Plätze aufholen. Nach 2,5 Stunden Fahrzeit

arbeitete ich mich bereits auf den 21. Platz

vor. Bei einem Überholmanöver übersah ich

leider einen zu großen Stein, der mich dann

zu Sturz brachte. Meine Maschine wurde be-

schädigt und ich musste das Rennen aufge-

ben. Am Ende landete ich dann auf dem

214. Platz, mit dem ich sehr zufrieden bin.

Hell‘s Gate Metzeler,

Toskana Italien

Am Freitag, 17. Februar, ging das zweite Hard-

enduro-Rennen diesen Jahres in der Toskana/

Italien über die Bühne. Bei der Sonderprüfung

galt es wieder innerhalb von 6,5 Stunden fünf

gute Runden zu fahren. Ich kam von Anfang an

mit der Strecke sehr gut zurecht und konnte

daher von Runde zu Runde mein Tempo ein

wenig steigern. Die Sonderprüfung konnte ich

mit dem 18. Platz beenden und mich so für das

Hauptrennen qualifizieren. Beim Hell‘s Gate

dürfen nur die besten 30 Fahrer von 107 ange-

meldeten Teilnehmern starten. Um 16.00 Uhr

wurde dann mittels Le Mans Start gestartet. Ich

kam gut weg und habe mich nach kurzer Fahr-

zeit im vorderen Starterfeld einreihen können.

Wer die meisten Runden innerhalb von drei

Stunden einfahren konnte, war der Gewinner.

Der Kurs ging über Stock und Stein, Singletrails,

Baumstämme, Hohlwege, Felspassagen u.v.m.

Schon bei der zweiten Runde in einem Steinfeld

kollidierte ich mit dem jungen Briten Teasdale,

der mir auf meine Vorderbremse fiel und sie be-

schädigte. Ich konnte das Rennen fortsetzen, je-

doch ohne Vorderbremse und musste daher in

den steilen Abfahrten das Tempo drosseln, wo-

durch ich einige Plätze zurückfiel. Nach 2 Std.

Fahrzeit fielen die letzten zehn Fahrer weg und

es waren nur noch die 20 Besten im Rennen. Ich

wurde schlussendlich mit einer Fahrzeit von

2 Std. 35 Min. aus dem Rennen genommen und

landete auf dem 18. Platz inmitten der Welt-

spitze. Mit diesem Ergebnis bin ich sehr zufrie-

den. Natürlich bin ich immer froh, die Rennen

verletzungsfrei und gesund beenden zu können.

Am Plan stehen heuer noch Rennen in

Kroatien, Slowenien und natürlich das

Erzbergrodeo in der Steiermark.

Manuel Jestl unter den weltbesten Endurofahrern