Virgen
Aktiv
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I
Der Bürgermeister informiert
Alpe – Obmann Ludwig Wurnitsch.
Es liegt an den Verantwortungsträgern
wie mit der neuen Situation umgegan-
gen wird. Als Substanzverwalter aller
oben genannten Gemeindegutsagrarge-
meinschaften ist es mir ein Anliegen,
den besonderen Umständen Rechnung
zu tragen, gerecht, fair, transparent und
offen zu agieren. Meine Vorstellung ist
es, dafür Sorge zu tragen, dass eine ge-
deihliche gemeinsame Bewirtschaftung
sowohl dem einzelnen Bauern dienlich
ist, als auch dem Ganzen (z. B. flächen-
deckende Bewirtschaftung, Produkt-
vielfalt und -qualität, Landschaftspflege,
etc.) gedient wird.
Ein mazedonisches Märchen
In alten Zeiten war es Sitte, die alten
Leute in steiniges Gebirge auszusetzen,
bis sie dort starben – so beginnt ein ma-
zedonisches Märchen. Es berichtet von
einem jungen Mann, der eines Tages –
wie es die Sitte verlangte – seinen alten
Vater auf den Rücken nimmt und ins
Gebirge trägt. Als er in der steinigen
Wildnis angelangt ist und ihn absetzten
will, bittet der Greis: „Nicht an dieser
Stelle, mein Sohn, trag mich noch ein
Stückchen weiter.“ Auf die verwunderte
Frage, was denn diese Stelle habe, ant-
wortete der alte Mann traurig: „Ach
lieber Sohn, wie kann einem das Grab
seines Vaters gefallen. Als ich so alt war
wie du, habe ich meinen Vater hierher
gebracht. Ich bitte dich, gehorche mir
noch ein einziges Mal und trage mich ein
wenig höher.“ Während der Sohn den
Vater höher schleppt, denkt er darüber
nach, dass ihn in etwa dreißig Jahren sein
Sohn, genau wie er es jetzt tut, in die
Wildnis schleppen wird. Am Abend, als es
dunkel wird, trägt er den Vater heimlich
wieder nach Hause. Lange Zeit verbirgt
er ihn, weil er sich vor den Leuten
schämt. Aber eines Tages lässt es sich nicht
mehr verheimlichen. Da ihm in der
Wirtschaft vieles besser gelingt, als den
anderen Bauern, wird es offenkundig,
dass er einen heimlichen Ratgeber im
Hause hat, der ihm mit seiner Lebens-
erfahrung zur Seite steht. Von nun an
entschließen sich auch andere Familien
des Dorfes, ihre Alten nicht mehr auszu-
setzen. (Kambiz Poostchi, Buch, Goldene
Äpfel)
Ich wünsche mir im Sinne dieses Mär-
chens eine lebendige Wechselbeziehung
zwischen Jung und Alt in unserer Ge-
meinde zum Wohle der gedeihlichen
Dorfentwicklung. Wir brauchen unsere
älteren Menschen für die aktive Bewäl-
tigung der Zukunftsaufgaben.
Mögt ihr alle eine wunderschöne Früh-
lingszeit bewusst erleben.
Dazu meine besten Wünsche
Euer Bürgermeister
Ing. Dietmar Ruggenthaler
Ein nachhaltige, verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung stellt sicher, dass der Wald
seine vielfältigen Funktionen auch in Zukunft erfüllen kann.
Lebendige Wechselbeziehungen zwischen Jung und Alt tragen zur positiven Dorfentwick-
lung bei.
Impressum:
Medieninhaber und Herausgeber: Gemeinde Virgen • Für den Inhalt verantwortlich: Bürgermeister Ing. Dietmar Ruggenthaler • Redaktionsleitung: Kathrin Hau-
ser • Redaktionsteam: Bernhard Aßmair, DI Elke Obkircher, Otfried Pawlin, Bürgermeister Ing. Dietmar Ruggenthaler, Ingrid Wibmer • Schriftleitung: Kathrin Hauser • Druck:
Oberdruck • Fotos: Kindergarten, Neue Mittelschule Virgental, Volksschule Virgen, Tourismusverband, Nationalpark Hohe Tauern, Gemeindearchiv, Franz Holzer, Walter
Berger, Werner Sint, Anita Jestl, Ruth Grimm, Energie Tirol, Modellfliegergruppe Matrei, OSG, Energie Tirol, Mariacher u. Partner ZTKG, Mout, Vereine.