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FODN - 62/01/2016

VORWORT

Liebe Fodn Leserinnen

und Leser!

M

ein Ausscheiden aus der Ge-

meindepolitik war von unerwar-

teter Dankbarkeit begleitet. Die

Mitarbeiter im Gemeindeamt, die Ge-

meindebediensteten, der Kindergarten,

der Handwerksladen, die Volksschule,

die NMS, die Klassenelternvertreterin,

alle Wählergruppen im Gemeinderat,

die Ortsbauernschaft, die Freiwillige

Feuerwehr, die Singgemeinschaft Vo-

Kals, der Seniorenbund und die Volks-

bühne haben sich herzlich bei mir be-

dankt und mich auch reich beschenkt.

Viele Menschen haben sich persönlich

mit Händedruck, per email, sms oder

Billet mit netten Worten verabschiedet.

Der Ausspruch „Gemeindepolitik ist

eine undankbare Aufgabe“ hat sich in

keiner Weise bestätigt.

Ein Blick zurück beginnt mit der

Feststellung, dass meine Vorgänger

Stefan Schneider und Josef Bergerweiß

ehrenwerte Menschen waren, die alles

gegeben haben. Sie mussten das jahre-

lange Hin und Her bei der Diskussion

um das Großkraftwerk Dorfertal er-

tragen und wurden in ihrem Vorgehen

schwer gehemmt. Hinzu kamen in der

Amtsperiode vom Hoaz Stoff die Hoch-

wasserkatastrophen 1965 und 1966, die

unser Tal schwer verwundeten und der

Gemeindeführung sowie allen Einsatz-

kräften Außerordentliches abverlangte.

Meine beiden Vorgänger haben sich

ebenfalls mit Gemeindezentrum und

Ortskerngestaltung befasst. Diverse Plä-

ne sind Zeugen davon, die Umsetzung

aber jeweils in der fehlenden überregi-

onalen Kraftwerksentscheidung stecken

geblieben ist. Das Aus für das Kraftwerk

Dorfertal und die Einrichtung des Na-

tionalparks Hohe Tauern machten den

Weg frei für die Umsetzung diverser

Gemeindeentscheidungen. Abwasser-

reinigung war Grundvoraussetzung für

alle weitere Entwicklung und wurde un-

verzüglich in Angriff genommen. Eine

meiner ersten Amtshandlungen war der

Abbruch des Gasthofs Oberwirt, dessen

Erhaltung und Ausbau mein Vorgänger

umfangreich prüfen lies. Das Ergebnis

war, den Platz für Neues frei zu machen.

Der ausgeräumte Ortskern lechzte

nach Erneuerung, der Chef der Tiroler

Dorferneuerung, DI Klaus Juen, griff

einem verzweifelt wirkenden Klaus

Unterweger unter die Arme und war

umsichtiger Moderator der Kalser Orts-

kernrevitalisierung. Diese Entwicklung,

vom Glocknerhaus bis zum Kulturhaus,

hat Martin Gratz bei der Eröffnung des

Kulturhauses eindrucksvoll aufgezeigt.

Mehrfache Auszeichnungen für die-

se Entwicklung machten Kals auch in

Dorferneuerungskreisen bekannt. Pa-

rallel dazu leistete die TMK Kals mit

den Aufführungen „Feuer & Eis“ und

„Friede Freiheit Fairness“ einen großen

Beitrag, um unser Glocknerdorf über

die Grenzen hinaus bekannt zu machen.

Diese Aktivitäten waren auch tragende

Säulen für die Auszeichnung mit dem

Europäischen

Dorferneuerungspreis.

Was andere Preisträgergemeinden von

Agenturen zur Präsentation erstellen

ließen, wurde bei uns von Gemeinde-

vorstand Michael Linder, AL Erika

Rogl und Petra Tembler (Jans) erstellt.

Diese Entwicklung führte Kals am

Großglockner auch in den Kreis der Zu-

kunftsorte – eine Vereinigung der inno-

vativen Gemeinden Österreichs.

Die periphere Lage unserer Gemeinde

fordert in vielen Bereichen eigenständi-

ges Handeln. Arbeitsplätze und Nahver-

sorgung sind von größter Bedeutung.

Mit dem Schigebietsausbau wurde eine

wichtige Infrastruktur für alle Touris-

mustreibenden in der Region geschaffen.

Zu unseren gut geführten Gastronomie-

betrieben kam das Gradonna Mountain

Resort der Familie Schultz dazu und

leistete mit seinen vielen Marketingak-

tivitäten einen Mehrwert für alle Betrie-

be. Die konstante Aufwärtsentwicklung

der Nächtigungszahlen bestätigt den

Einsatz. Es ist von unschätzbarem Wert,

dass die Familie Schultz die touristische

Entwicklung des Glocknerdorfes so

stark forciert und damit auch viele Ar-

beitsplätze schafft. Aus dieser Tatsache

heraus sind die Initiativen zur Schaf-

fung von Wohnraum von größter Wich-

tigkeit. Mit dem Angebot der Agrarge-

meinschaft Kals, unter Federführung

von Obmann Alois Groder, günstiges

Bauland für junge Familien zur Verfü-

gung zu stellen, erfuhr die jahrelange

gute Zusammenarbeit mit der Gemein-

Gemeinderat 1992 - 1998

Alt-Bgm. Klaus Unterweger