Previous Page  10 / 44 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 10 / 44 Next Page
Page Background

10

10

D

ie

S

onnseiten

N

ummer

53 - M

ärz

2016

A

llgemein

Zukunftsraum Lienzer Talboden

Strategische Stadt-Umland-Kooperation von 15 Gemeinden mit der Zielsetzung der

gemeinsamen Gestaltung der künftigen Entwicklung und Positionierung als

wettbewerbsfähiger Lebens- und Wirtschaftsstandort „Zukunftsraum Lienzer Talboden“

Im Jahr 2013 initiierten die 15

Gemeinden Ainet, Amlach,

Assling, Dölsach, Gaimberg,

Iselsberg-Stronach, Lavant,

Leisach, Lienz, Nikolsdorf,

Nußdorf-Debant, Oberlienz,

Schlaiten, Thurn und Tri-

stach einen gemeinsamen

strategischen Entwicklungs-

prozess mit der Zielsetzung

einer engen stadt-umland-

räumlichen Zusammenarbeit

in Infrastrukturfragen, der

Siedlungs- und Wirtschafts-

entwicklung, sowie der Ver-

waltungskooperation.

Die

Außenwirkung ist auf die

Positionierung als Schwer-

punkt- und Impulsraum im

funktionalen Verflechtungs-

raum mit Oberkärnten und

dem Südtiroler Pustertal aus-

gerichtet. Vorteile und Nut-

zen der strategischen Stadt-

Umland-Konzeption liegen

in der Erschließung von Effi-

zienz-, Effektivitäts- und Ag-

glomerationseffekten. Die 15

Gemeinden im Lienzer Tal-

boden umfassen eine Fläche

von 471 km², 28.000 Einwoh-

nerInnen und stellen mit rund

18.000 Erwerbstätigen, sowie

einer hohen Konzentration

an Infrastruktur-, Freizeit-

und Bildungseinrichtungen

das soziale, gesellschaftliche

und erwerbswirtschaftliche

Zentrum im überregionalen

Verflechtungsraum dar. Die

ausgeprägte geographische

Lage im Schnittpunkt von

drei Bundesländern und der

Grenznähe zu Südtirol/Italien

macht die besondere Bedeu-

tung und zugleich Verant-

wortung des Zukunftsraumes

Lienzer Talboden als Infra-

struktur, Impuls- und Inno-

vationszentrum für die Ent-

wicklung der umgebenden

Räume evident.

Prozessablauf:

räumlich und thematisch

integrierter Entwicklungs-

ansatz

Nach der Auftaktveranstal-

tung im Jahr 2013 wurde im

Modus eines mehrstufigen

En twi ck l ungsp r oze s s e s ,

moderiert und betreut vom

Institut für Standort-, Regio-

nal- und Kommunalentwick-

lung ISK, eine umfassende

Bestandsaufnahme der Stär-

ken und Entwicklungspoten-

tiale im funktionalräumlichen

Kontext durchgeführt. In

einem weiteren Schritt konn-

ten die Handlungsfelder der

künftigen Zusammenarbeit

der 15 Gemeinden mit der

Fragestellung „wo wollen

und können wir als Zukunfts-

raum Lienzer Talboden in

der Zukunft eng zusammen-

arbeiten“, festgelegt und da-

rauf abgestimmt, konkrete

Maßnahmen definiert. Im

Ergebnis liegt seit Mai 2015

ein von den Gremien des Pla-

nungsverbandes 36 formell

beschlossenes, „integriertes

Standort- und Wirtschaftsent-

wicklungskonzept“ für den

Zukunftsraum Lienzer Tal-

boden vor, das die konzepti-

onelle Grundlage für die Um-

setzung von Maßnahmen in

den neun Handlungsfeldern

Wirtschaftsentwicklung und

Flächenmanagement, stand-

orttouristische Flächen- und

Infrastrukturentwicklung,

gemeinsame Mobilitätspoli-

tik, Spezialisierung im Bil-

dungssektor, Verwaltungsko-

operationen, gemeinsames

Management für Sport- und

Freizeiteinrichtungen, sowie

abgestimmte, gemeindeüber-

greifende Maßnahmen der

Energiepolitik festlegt. Als

übergeordnete Maßnahmen-

felder sind die Zusammenar-

beit mit bestehenden Einrich-

tungen, Organisationen und

Interessensvertretungen zu

einer koordinierten und effek-

tiven Standortbewerbung so-

wie die strukturellen Voraus-

setzungen für ein Regional

Governance und ein opera-

tives Stadt-Umland-Manage-

ment im Abschlussprotokoll

determiniert. Für den Zu-

kunftsraum Lienzer Talboden

wird der räumlich integrierte

Ansatz in einer relationalen

Perspektive mit den Nachbar-

regionen als offen, nicht ter-

ritorial eingegrenzt, definiert.

Es besteht damit das Potenti-

al, in einem weiteren Schritt

der räumlichen Kooperation

im Sinne der EVTZ (Europä-

ischer Verbund für territoriale

Zusammenarbeit, Instrument

zur

grenzüberschreitenden

Kooperation und Zusammen-

arbeit; EuGH 26.05.2005,

C-43/04, Stadt Sundern) mit

den Stadt-Umland-Koope-

rationen Spittal an der Drau,

Hermagor (Oberkärnten) und

Bruneck (Südtirol/Italien) ein

strategisches Netzwerk zur

grenzüberschreitenden Zu-

sammenarbeit zu entwickeln.

Regional Governance:

von konventioneller

Steuerung bis

Regionalkonferenzen

Aus den Erfahrungen der Ak-

teure, dass bei der interkom-

munalen

Zusammenarbeit

die politisch-administrative

Steuerung, Vertrauen und

Verständnis, Transparenz und

Toleranz über die jeweilige

territoriale Gemeindegren-

ze hinaus zentrale Erfolgs-

faktoren darstellen, wurde

von den Verantwortlichen

des Planungsverbandes für

die Entwicklung der Stadt-

Umland-Kooperation

ein

mehrgliedriger Regional Go-

vernance-Ansatz mit Klau-

surtagungen,

Workshops,

Lernexkursionen, formellen

Verbandsversammlungen,

organschaftlichen

Bera-

tungen und Beschlüssen der

jeweiligen Gemeinden (Vor-

stand und Gemeinderat) bis

hin zu neuen informellen

Instrumenten wie den „Re-

Dieser Ausgabe der „Sonnseiten“ liegt wieder ein Einzah-

lungsschein bei. Wir hoffen, dass auch diesmal wieder so vie-

le unserer Bitte nachkommen und

einen Unkostenbeitrag

(€ 15,-- für 3 Ausgaben 2015)

überweisen, da der finanzielle

Aufwand für die Zeitung doch beachtlich ist. Wir bedanken

uns bei allen Leserinnen und Lesern, die mit ihrem Beitrag

zur Finanzierung der Gemeindezeitung beitragen. Ein Dank

gilt auch allen Inserenten für ihre Unterstützung.

D

as

R

edaktionsteam

Unkostenbeitrag für die Gemeindezeitung