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Oberlienzer Hoargascht [

49]

Seite 6

Dezember 2015

Bericht über das Wirtschaftsjahr 2015

der Gemeindegutsagrargemeinschaft Oberlienz

2015 war erstmalig der Bürgermeister

als Substanzverwalter für die Leitung und

Verwaltung der Agrargemeinschaft zu-

ständig.

Das

Wirtschaftsjahr

bestimmten

zwei Schwerpunkte: Zum einen muss-

te die Aufarbeitung bzw. Schlägerung

des Schadholzes vom Spätherbst 2014

(Sturm „Gonzalo“) abgeschlossen wer-

den. Zum anderen führte ein Felsabbruch

oberhalb der „Jochumer Reide“ bis zu

dessen Behebung zu einer längeren Sperre

des Oberlienzer Waldweges. Ca. 880 fm

Schadholz sind durch Schneedruck ange-

fallen (Schlägerung durch drei Firmen).

Beim Verkauf wurde die Menge gedrittelt

und an den jeweiligen Bestbieter verkauft.

Insgesamt 4.900 Pflanzen (1.400 Fichten,

1.900 Lärchen und 600 Tannen) wurden

wieder aufgeforstet und verpflockt. Wei-

ters erfolgte erstmalig eine Herbstauffor-

stung von 1.200 Stück im Bereich Hoch-

brunn und Ghera Bachl.

Jungwuchspflege – Aussicheln und

Dickungspflege – wurden auf Anwei-

sung des Gemeindewaldaufsehers in den

vorgesehenen Bereichen durchgeführt.

Für den erlittenen Waldschaden ist auf

Antrag durch den Substanzverwalter eine

Beihilfe von 30 % gewährt worden. Nach

der Sperre des Waldweges durch den Lan-

desgeologen im Feber erfolgte ein Loka-

laugenschein mit einem Ziviltechniker

und Vertretern von zwei Fachfirmen. Von

der vorgeschlagenen Absprengung der

Felsböschungen wurde eindringlich ab-

geraten.

Man einigte sich auf folgenden Sanie-

rungsvorschlag: Händisches Abräumen

des lockeren Materials und des Bewuch-

ses. Sicherung einzelner Felsblöcke mit

Felsanker und Spritzbetonplomben. Diese

Arbeiten wurden im Sommer von der Fa.

Felstechnik durchgeführt und der Forst-

weg konnte wieder freigegeben werden.

Es muss aber weiterhin mit solchen Natur­

ereignissen in der Frosttauperiode und bei

Starkniederschlägen gerechnet werden.

Im Frühjahr sind die Feldwege mit

Grader und Walze instandgesetzt und

während des Sommers die Wegränder

freigeschnitten worden. Im November

erfolgte eine Begehung der Aufforstungs-

flächen „Ghera Bachl“ und „Hochbrunn“

durch die Forst bezüglich Wildverbiss.

Das Ergebnis lässt sich wie folgt zu-

sammenfassen: Die Jagdausübungsbe-

rechtigten haben auf den angeführten

Flächen dafür Sorge getragen, dass die

Pflanzen gegen Verbiss geschützt wur-

den. Die Qualität der Arbeit kann als

sehr gut bezeichnet werden. Es zeigt

sich jedoch auch, dass bei den Pflanzen

(insbesondere auf der Herbstaufforstung

vom September) ein hoher Verbissdruck

auf den Seitentrieben vorhanden ist (bes.

Bereich „Ghera Bachl“). Im Neuschnee

waren sowohl Trittsiegel als auch Losung

von Gamswild leicht erkennbar. Um eine

Wiederaufnahme von Förderungsmaß-

nahmen aus forstlichen Fördermitteln

andenken zu können, ist eine gemeinsa-

me Fortführung der Maßnahmen ziel-

führend. Eine neuerliche Begehung soll

im Frühjahr 2016 erfolgen.