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Ein besonderer Dank geht an die
Venediger Bergführer, für die Mithilfe
bei vielen Wartungsarbeiten und
die finanzielle Unterstützung dieses
Projektes.
Hubert und Lucas Wurzacher hat-
ten in dieser Zeit in München und in
Prägraten ein komplett neues Projekt
aufgesetzt:
Der einzig mögliche Weg war eine
Neuentwicklung des Kamerasystems
sowie der gesamten Drehmechanik.
Auch die Elektronik wurde erneuert.
Durch die Umstellung auf ein neues
Kameramodell ergab sich nun die
Möglichkeit die Bildqualität weiter zu
verbessern.
Das neue System ist mit einer
Spiegelreflexkamera, sowie einem
Zoomobjektiv 16 mm - 300 mm aus-
gestattet. Eingesetzt wird derzeit eine
Canon EOS 100, es können aber
auch Vollformat Kameras verwendet
werden. Die Steuerung wird von
einem kleinen Computer übernom-
men. Die Bilder werden über WLAN
ins Tal gesendet. Die Energieversor-
gung wird durch Solarpanels und Ak-
kus sichergestellt. ImKameragehäuse
gibt es eine Heizung, sowie mehrere
Ventilatoren, um ein Beschlagen
MUHS-Cam
der Frontscheibe zu beseitigen bzw.
zu verhindern. Ein Ladekabel zum
Aufladen von Handys ist für jeder-
mann zugänglich an der Anlage
angebracht.
Im Tal werden die Daten von
einem leistungsstarken Rechner
weiterverarbeitet. Damit die Bilder
auf Handys und Tabletts gut zu
sehen sind, werden 14 verschiedene
Bildgrößen erzeugt, d.h. es entstehen
alle 15 Minuten maximal 126 Bilder
die übers Internet zum Server hoch-
geladen werden. Alle wesentlichen
Funktionen der Kamera (Drehung,
Neigung, Belichtung, Zoomfaktor
usw..) können per Internet jederzeit
gesteuert werden.
Die neue Anlage liefert neben Bildern
auch wichtige Wetterdaten für die
Gemeindeeinsatzleitung zur Lage-
beurteilung. Rettungshubschrauber
können mögliche (oder auch un-
mögliche) Transferflüge über den
Alpenhauptkamm
und
Einsätze
beurteilen. Die Anlage liefert mit
modernsten und kalibrierten Mess-
einheiten die gängigen Wetter- aber
auch Umweltdaten. Die Datensätze
können wissenschaftlich ausgewertet
werden. Durch die ausgereifte WLAN
Technik können auch dislozierte
Messeinheiten (z.B. Schneemes-
sung, Blitzortung, Gletschermessung,
etc.) installiert werden. Es ist auch
daran gedacht, wieder ein mobiles
Kamerasystem mit der neuen Tech-
nologie in Dienst zu stellen. Es han-
delt sich insgesamt um eine Neu-
entwicklung; das bedeutet, dass
mind. eine Wintersaison abgewartet
werden muss, um eventuelle auftre-
tende Probleme zu erkennen und zu
beseitigen.
Für die Nutzung des Standplatzes
hatte die AG Lasnitzen schon länger
zurückreichend einen einstimmigen
Ausschussbeschluss herbeigeführt.
Die Umweltschutzabteilung in der
Bezirkshauptmannschaft hatte zwi-
schenzeitlich geprüft, ob die Anlage
ein Verfahren nach dem Umweltge-
setz auslöst. Auch alle relevanten
Bestimmungen bezüglich Daten-
schutz werden ebenso erfüllt.
Um den Betrieb und die Bereitstel-
lung von Bildern und Wetter- sowie
Umweltdaten auch langfristig zu
gewährleisten, wird sogar ein eigener
Verein gegründet, um die Kosten nicht
wie bisher privat tragen zu müssen.
Vereine dürfen ja bekanntlich nicht
auf Gewinn ausgerichtet sein, so dass
sämtliche Einnahmen und Spenden in
den Erhalt der Kamera und Wettersta-
tion fließen.
Viele Prägratner Bürger, die nicht
persönlich die Muhsmesse mitfeiern
konnten, sahen heuer via live-stream
die Messe am ersten Samstag im
September 2015 online zu Hause am
Computer. Ein herzliches „Vergelt’s
Gott“ den Technikern und Pater
Anton. Ein Dank gebührt auch den
vielen Sponsoren, die den touris-
tisch nutzbaren Teil ermöglichen. Die
Mittel für die wissenschaftlichen und
sicherheitsrelevanten Daten werden
nach wie vor größtenteils privat und
von den nutzenden Organisationen
aufgebracht.
Liefert seit dem 23. August 2015 wieder gestochen
scharfe Bilder!
Nach ca. 1 ½ Jahren Pause war es am vorletzten
Sonntag im August 2015 um Schlag 12:00 Uhr wieder
soweit. Sehnsüchtig waren die Bilder sprichwörtlich auf
allen Kontinenten herbeigewünscht worden. Bedingt
durch die große Anzahl an Fotos, Zoombewegungen
und extremen Temperatureinflüssen, musste die Kamera
im Schnitt etwa alle 6 Monate erneuert werden. Der
Grund der längeren Abstinenz lag darin, dass die Kamera
letztendlich nicht mehr im Handel erhältlich war. Nach
über 5 Jahren Betrieb und vielen faszinierenden Bildern,
war eine Reparatur nicht mehr möglich. Die vorhandene
Wetterstation war von der „Auszeit“ nicht betroffen und
lieferte durchgehend Daten.
www.wurzacher.eu