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Zeitgeschichte Leisach: Drauverbauung mit Gefangenenhilfe

Der Zufall wollte es, dass Bernhard Gasser,

derzeit in München, im Internet eine Home-

page entdeckte, in der ein Kriegsgefangenen-

lager in Leisach bei Lienz beschrieben wurde.

Nach einem Kontakt mit dem australischen

Autor der Homepage, Phil Cleary, bat dieser

um Informationen von Zeitzeugen über das

Lager und kündigte auch gleich seinen Be-

such von Leisach an.

Mit Hilfe der geschätzten Zeitzeugen Laurenz

Mascher, Josef Senfter, Elisabeth Aigner und

Silvester Eichhorner gelang es den den Her-

ren Domanig, Papsch, Gasser, Kalser und

Phil Cleary einen interessanten Geschichts-

ausschnitt der Leisacher Jahre

von ca. 1938 bis 1945 offen-

zulegen.

Wer waren die Arbeiter?

Wer an der Drauverbauung in

Leisach in den Dreißiger- und

Vierzigerjahren arbeitete,

konnte in Folge fehlender

schriftlichen Unterlagen bis dato

nicht genau ermittelt werden.

Einzig Zeitzeugenaussagen,

Fotos und die Story um die im

Leisacher Barackenlager gefan-

genen Australier und Engländer

ergeben ein Bild von der dama-

ligen Baustelle westlich des

Bahnübergangs.

Ungefähre Chronologie der

Drauverbauung

Schon vor und dann mit Beginn der Naziherr-

schaft ab 1938 begann man mit Vorbe-

reitungsarbeiten, die Drau wieder in ihr

ursprüngliches Bett an den Fuß des Spitz-

kofels zurückwerfen. Heutiger Zustand!

Dabei wurden auch neue, hochwasserfeste Ein-

laufwerke aus Granitblöcken für die Lienzer und

Amlacher Wiere errichtet. Ein Netz von Klein-

geleisen mit Loren überzog das Gelände, eine

Behelfsbrücke führte auf die linke Drauseite, wo

eine Servicestelle für die E-Lok bestand. In den

Baracken, das wäre heute ca. zwischen

Gefangene beim Flussbau

Eröffnung der Draurückführung