Gemeindezeitung - page 3

Virgen
Aktiv
Der Bürgermeister informiert
I
3
relles Unverständnis der Region zu die-
sen Maßnahmen der Tourismusführung
geäußert. Lösungen gibt es derzeit noch
immer nicht. So viel habe ich manuell
gearbeitet, dass für mich völlig klar ist,
dass ein einziger Wegarbeiter nicht in der
Lage ist, das umfangreiche Wander-
wegenetz in Virgen in einem guten Zu-
stand zu halten. Wandern ist praktisch
die touristische Kernkompetenz des Vir-
gentales. Es gibt ein weit verzweigtes
Wanderwegenetz in allen Höhenlagen.
Die Wege in den Tallagen, den Wald-
randlagen, auf Alm- und Bergwiesen-
höhe, auf Höhe der Hütten und die
Berg- und Gipfelwege zählen zu unse-
rem touristischen Basisangebot. Die nie-
deren Lagen eignen sich besonders für
die Akklimatisierung der Gäste. Viele
unserer Gäste kommen aus sehr niedri-
gen Höhenlagen. Für diese ist es sinn-
voll, sich vor der Besteigung von Bergen
zu akklimatisieren und der Höhenlage
anzupassen. Wandern in allen Saisonen
und Sonnenwandern ist aus meiner
Sicht ausbaubar. Dafür braucht es klare
Bekenntnisse des TVB zum Tourismus
im Virgental, zur Kernkompetenz Wan-
dern und zur nötigen Infrastruktur auch
in personeller Hinsicht. Es ist zu wenig,
wie das in Vergangenheit zum Teil ge-
schehen ist, dass reparaturbedürftige
Wanderwege einfach nur gesperrt wur-
den. Das bringt uns touristisch nicht
voran. Wie sollten neue Wege, z. B.
„Wege der Sinne Virgental“ gewartet
und betrieben werden, wenn es dem
TVB nicht gelingt die bestehenden
Wege ordnungsgemäß zu betreuen?
Zwei Wegearbeiter sind ein Mindes-
terfordernis.
An den Kosten dürfte das
wohl nicht scheitern, da der National-
park dem TVB kräftig Mittel für die
Wegenetzbetreuung beisteuert.
Nach Redaktionsschluss erhielt ich die
Nachricht, dass nunmehr doch ein zwei-
ter Wegarbeiter angestellt wird.
Natura 2000
Entgegen allen Ankündigungen der
hohen Landespolitik mit den Bürger-
meistern vor einer möglichen Auswei-
sung eines Natura 2000-Gebietes weitere
Gespräche zu führen, beschloss die Tiro-
ler Landesregierung am 3. März 2015 die
Ausweisung der gesamten Isel bis Lienz
und Teile der Zubringergewässer. Den
dass die Vorkommen in Kals für die
Tamariskenpopulationen an der Oberen
Drau von enormer Bedeutung sind. Jet-
zige, neue, völlig konträre Rückschlüsse
sind fachlich-wissenschaftlich völlig un-
begründet, unkorrekt und was sonst als
politische Willkür. Bereits vor der Aus-
weisung durch die Tiroler Landesregie-
rung hat sich der Gemeinderat der Ge-
meinde Virgen in seiner Sitzung am
27. Februar 2015 mit Natura 2000 wie
nachstehend ausgeführt beschäftigt:
Auszug aus dem Protokoll
der Sitzung des Gemeinderates
der Gemeinde Virgen
vom 27. Februar 2015
Natura 2000 FFH-Lebensraumtyp
3230 – beabsichtigte Gebiets-
ausweisungen durch die Tiroler
Landesregierung
Der Bürgermeister bringt dem Gemein-
derat der Gemeinde Virgen die Ent-
wicklungen im Zusammenhang mit der
geplanten Natura 2000-Ausweisung der
Tiroler Landesregierung nochmals in
Erinnerung. Er verweist dabei auf die
bisherigen unwürdigen Werdegang unter
völliger Missachtung respektvoller, trotz
unterschiedlicher Auffassungen achtsa-
mer Kommunikationskultur habe ich in
der 67. Ausgabe von Virgen Aktiv aus-
führlich dargelegt. Die jetzige Auswei-
sung unter Einbeziehung der gesamten
Oberen Isel deutet auf politische Willkür
hin. Der interne Gutachter des Landes
Tirol hat in einer Studie im Jahre 2006
vehement vertreten, dass Tirol seinen
Verpflichtungen zur Nominierung für
das Schutzgut LRT 3230 Myricaria ger-
manica mit der Ausweisung des Lech
ausreichend nachgekommen ist. Der
gleiche Gutachter (weisungsgebunden?)
kommt 2014 unter neuer politischer
Führung der Abteilung Umweltschutz
zur Erkenntnis, dass die gesamte Isel aus-
zuweisen ist, obwohl an der Oberen Isel
das Schutzgut LRT 3230 gar nicht vor-
kommt. Dieser Gutachter hat in seinem
Gutachten Schutzgebiete in Kals mit
sehr intensiven, bedeutenden, schutz-
würdigen Vorkommen des Schutzgutes
LRT 3230 nicht ausgewiesen. Dies ob-
wohl er in seiner Studie aus 2006 angibt,
Josef Ruggenthaler imEinsatz. Zwei Wegarbeiter sind für die Betreuung des umfangreichen
Wegenetzes erforderlich.
1,2 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,...60
Powered by FlippingBook