Seite 44 - Gemeindezeitungen

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Gesund & Fit
Gesundheit aus der Apotheke Gottes -
Huflattich (Tussilago farfara)
Auf feuchten, lehmigen Böden und
nackten Böschungen findet man
ganze Pölster von gelben Huflattich
Blüten, die weit vor den Blättern aus
der Erde herauskommen.
Es sind die ersten Blüten, die wir uns
für den Wintervorrat sammeln kön-
nen, sind sie doch bei Bronchitis,
Rachenkatarrh, Bronchialasthma
und Brustfellentzündung, ja sogar
bei beginnender Lungentuberkulo-
se bestens anzuwenden. Beson-
ders bei asthmatischen Anfällen
und Atemnot kann man diese Heil-
pflanze wegen ihrer salpetersauren
Salze zu Inhalationen empfehlen.
Wenn unsere Wiesen und Hänge noch kein bisschen Frühlingsgrün aufweisen, das Auge
kaum ein zaghaftes Schwellen der Weidenkätzchen erkennt, streckt der Huflattich als erster
im Vorfrühling seine gelben Blütenkelche hervor.
Später, wenn die grünen Blätter
nachkommen, verwenden wir sie
wegen ihres Vitamin-C Gehaltes zu
Frühlingssalaten.
Von den ältesten Naturärzten des
Altertums bis zu Pfarrer Kneipp
herrscht über den Huflattich einhel-
liges Lob. Aus Huflattich Blättern
kann auch ein Sirup bereitet wer-
den, der sich bei Lungenleiden und
Bronchialkatarrh bestens bewährt.
Man füllt in einen irdenen Topf oder
einem Gurkenglas abwechselnd
eine Schicht Blätter und Rohzucker,
lässt alles sich setzen und füllt dann
wieder nach, bis das Gefäß voll ist.
Dann wird das Ganze gut zwei bis
dreifach verbunden und im Garten
an einer geschützten Stelle in ein
Erdloch gestellt. Man legt noch ein
Brett über das Ganze und schaufelt
es mit Erde zu. Die gleichmäßige
Wärme bewirkt einen Gärungspro-
zess. Nach acht Wochen gräbt man
den Topf oder das Glas wieder aus,
presst den Inhalt gut aus und kocht
den gewonnen Huflattich Sirup auf.
Ausgekühlt in kleinere, weithalsige
Flaschen füllen. Dieser Sirup ist für
den Winter und die Grippezeit unser
bester Schutz. Man nimmt ihn tee-
löffelweise.
Bei dauernden Bronchial- vor allem
Raucherschäden und Asthmaleiden
leisten im Frühjahr zwei bis drei Tee-
löffel frisch ausgepresster Saft der
Blätter in einer Tasse Fleischbrühe
oder warmer Milch ausgezeichne-
te Dienste. Bei Venenentzündung
kann man aus frischen, zerstoße-
nen Blättern und frischem Obers
eine salbenartige Masse bereiten,
die man auf die entzündeten Stel-
len legt und mit einem Tuch leicht
abbindet. Auch für angeschwollene
Füße sind Fußbäder aus einem Ab-
sud aus Huflattich Blättern sehr zu
empfehlen. Bei Ohrenschmerzen
träufelt man den frischgepressten
Saft der Blätter ins Ohr.
Schleimlösender Hustentee:
Je 20g
Huflattich Blätter und –Blüten,
Königskerzenblüten,
Lungenkraut und
Spitzwegerich Blätter.
Von diesem Tee werden täglich drei
Tassen mit Honig schluckweise
warm getrunken. Pro Tasse zwei
Teelöffel von dieser Kräutermi-
schung zum Abbrühen nehmen.