Seite 21 - Gemeindezeitungen

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Die Nennleistung beider Kraftwerke
zusammen beträgt somit 2.083 kW,
die Jahresregelarbeit beträgt ge-
samt 9.604 MWh (bzw. 9,604.000
kWh).
Die beiden Kraftwerke sind hinsicht-
lich ihres Typs sog. „Ausleitungs-
kraftwerke“. Bei diesem Kraftwerk-
styp wird ein Teil des in einen Bach
oder Fluss fließenden Wassers über
eine Wasserfassung gesammelt
und über eine Druckleitung einem
tiefer gelegenen Maschinensatz
zugeleitet. Die Wassersäule in der
Druckleitung wird auf die Turbine
aufgebracht, welche einen Genera-
tor antreibt, der elektrischen Strom
erzeugt.
Die Entnahme des Wassers in
der Wasserfassung erfolgt nur in
jenem Ausmaß, in welchem es
entsprechend der Restwasser-
vorschreibung vorhanden ist. Die
beanspruchten Abschnitte eines
Gewässerlaufes führen in diesem
Bereich weniger Wasser, keines-
falls kommt es aber zu einer Ge-
fährdung der im Bach befindlichen
Mikroorganismen oder sonstigen,
ökologisch schädlichen Auswirkun-
gen.
Wenn man die Grundprinzipien un-
serer Wasserkraftwerke betrachtet,
so erkennt man, dass letztendlich
die Sonnenenergie die „treibende
Kraft“ ist. Nur durch die Energie der
Sonne kommt es zu einem Verduns-
ten des Wassers, welches in der
Atmosphäre kondensiert und als
Niederschlag zur Erde zurückkehrt.
Als oberflächlicher Abfluss oder als
Grundwasser gelangt es in Bäche
und Flüsse, um den immer wieder-
kehrenden Kreislauf zu beginnen.
WIRTSCHAFTLICHKEIT UND
FINANZIERUNG
Bei der gesamten Projektentwick-
lung war der Blickpunkt immer auf
die Wirtschaftlichkeit ausgerichtet.
Bei den Kraftwerken handelt es
sich um wärterlose, vollautomatisch
gesteuerte und geregelte Anlagen.
Aufgrund sehr genauer Kosten-
schätzungen unter Einbindung von
verbindlichen Richtpreisangeboten
ist davon auszugehen, dass die In-
vestitionskosten des Kraftwerkspro-
jektes knapp € 7,0 Mio. betragen
werden, bei einer Amortisationszeit
von voraussichtlich 17 Jahren. Da
bei einer derartigen Anlage mit ei-
ner Lebensdauer von mindestens
50 Jahren zu rechnen ist, ist die Re-
alisierung der Kraftwerksprojekte
Innervillgraten aus wirtschaftlicher
Sicht von großem Vorteil für die
Stärkung der Eigenfinanzkraft un-
serer Gemeinde. Die Finanzierung
des Projektes über Banken ist ge-
sichert, wie bereits sehr detaillierte
Gespräche mit Kreditinstituten er-
geben haben.
DI Gottfried Steinbacher
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