Seite 14 - Gemeindezeitungen

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49 - D
ezember
2014
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llgemein
Neues aus unserer Partnergemeinde Garsten-Dambach
Heute möchte ich Ihnen ein
Juwel aus unserer Umgebung
vorstellen, von dem Sie si-
cher schon gehört haben und
das viele Menschen aus der
ganzen Welt immer wieder
bewundern.
Wallfahrtskirche
Christ-
kindl bei Steyr
Mit dem Bau der Wallfahrts-
kirche Christkindl bei Steyr
wurde im Jahre 1702 begon-
nen und im Jahre 1709 wur-
de sie geweiht. Die barocke
Basilika wurde in einem
Rundbau mit vier Apsiden
und zwei Fassadentürmen er-
richtet. Benannt ist die Kirche
nach einer Wachsfigur des Je-
suskindes (Christkindls) im
Hochaltar. Die Pläne stam-
men von Carlo Antonio Car-
lone, der sich am römischen
Pantheon orientierte. Der of-
fizielle Name ist
Wallfahrts-
kirche Zum göttlichen Chris-
tuskind
, örtlich auch
Zum
Christkindl unterm Himmel
,
nach der Flur
Unterhimmel
an
der Steyr, dem heutigen Na-
turschutzgebiet
Unterhimm-
ler Au
.
Die Legende
Der Chorregent und Türmer
Ferdinand Sertl, der 1691
von Melk nach Steyr über-
siedelte, soll an der Fallsucht
(Epilepsie) gelitten haben.
Um Heilung zu finden, betete
er vor einem Bild der Heili-
gen Familie, das er an einen
Fichtenbaum hängte. Dieser
stand auf einer Anhöhe
vor den Toren Steyrs, die
damals noch dicht bewaldet
war. Bald hörte er, dass die
lahme Chorschwester Maria
Elisabetha Parangin 1648 eine
wächserne
Christkindfigur
um Heilung angefleht habe
und bald darauf gehen konnte.
Sertl erbat von den
Zölesti-
nerinnen am Berg
eine sol-
che Figur, betete davor und
wurde, so die Überlieferung,
tatsächlich gesund. Die Nach-
richt verbreitete sich rasch
und bald war der Baum mit
der Wachsfigur ein beliebter
Andachtsort. Aus Dank für
die Genesung seines Kindes
baute schließlich ein Bauer
aus der Nachbargemeinde
St. Ulrich eine hölzerne Ka-
pelle, die den Fichtenstamm
mit einschloss, und somit der
Ursprung der heutigen Kirche
war.
Durch den großen Zuspruch
als Andachtsort beschloss der
Garstner Abt Anselm I. die
Errichtung einer Einsiede-
lei und später den Bau einer
Kirche, der 1702 nach Plänen
Giovanni Antonio Carlones
begann. Carlone nahm für
den Barockbau die römische
Kirche Santa Maria Rotonda,
besser bekannt als Pantheon,
zum Vorbild. Da die Geneh-
migung des Bischöflichen
Ordinariats zu Passau fehlte,
verbot dieses den Weiterbau.
Erst nach fünf Jahren, am 16.
April 1708, traf die Erlaubnis
ein. Der Baumeister Jakob
Prandtauer bekam nun die
Arbeiten übertragen und am
28. September 1709 weihte
der Garstner Abt die großteils
vollendete Kirche. Um 1880
erhöhte der Linzer Dombau-
meister Otto Schimmer die
Fassadentürme Prandtauers.
Das Kuppelfresko Johann
Karl von Reslfelds zeigt die
Himmelfahrt Mariens. Die
Orgel wurde 1975 von dem
Orgelbauer Ludwig Eisen-
barth (Passau) erbaut; das
Orgelgehäuse stammt aus
dem Jahre 1908. Das Instru-
ment hat 17 Register sowie
zwei Vorabzüge auf zwei
Manualen und Pedal. Viel-
leicht ergibt sich auch für Sie
die Gelegenheit diese schöne
Kirche und das weltberühmte
Postamt, das auch zur Weih-
nachtszeit seine Pforten öff-
net zu besuchen.
Das Jahr 2014 neigt sich dem
Ende zu. Es war ein Jahr mit
vielen schönen Momenten,
aber gerade auch für uns in
Dambach, ein Jahr mit eini-
gen sehr traurigen Anlässen.
Ich wünsche Ihnen ein fro-
hes Weihnachtsfest und freue
mich auf das Jahr 2015, das
wieder einige Begegnun-
gen zwischen Gaimberg und
Dambach bringen wird.
GV K
arl
S
allinger
K
ommandant
der
FF S
and
Altar in der Kirche von
Christkindl
Wallfahrtskirche Christkindl
bei Steyr
Fotos: privat