Seite 55 - Gemeindezeitungen

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Virgen
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Für seinen Erholungsurlaub wählt Dr. Widder nun schon seit 50 Jahren Virgen als Feriendomizil aus.
1964, nach Abschluss seines Studiums
der Rechtswissenschaften, besuchte Dr.
Widder erstmals Virgen. Dies war ein
Geschenk seines Onkels, Religions-
inspektor Mons. Stephan Widder, besser
bekannt unter dem Namen „Pfarrer
Stöffl“. Eigentlich, erzählt uns Dr.
Widder, brauchte sein Onkel nur einen
Chauffeur für seine Fahrt nach Virgen,
seiner zweiten Heimat.
„Pfarrer Stöffl“ wurde durch seinen Stu-
dienkollegen Prof. Hans Ruggenthaler
„Lanthaler Hans“ auf Virgen aufmerk-
sam. Immer wieder erzählte er ihm von
Virgen, von seinem Charme, den wun-
dervollen Bergtouren und glühte dabei
vor Begeisterung. In seinen Tagebüchern
schrieb „Pfarrer Stöffl“: „Ich horchte und
staunte und wollte es nicht glauben, was
er mir erzählte, mir, dem einzig die bur-
genländischen Hügeln und Wälder mei-
ner Heimat bekannt waren. So kam in
meinem Herzen ein leichtes Sehnen auf,
doch auch einmal all diese Herrlichkei-
ten schauen zu dürfen“.
Wie gewünscht, lud Prof. Hans Rug-
genthaler den Pfarrer Stöffl zu sich nach
Virgen ein. Nach langem Sparen konnte
er sich die Fahrt vom Burgenland ins
Virgen leisten. Seinen Erzählungen zu
folge, war es bis Virgen eine erlebnis-
reiche Tour, vor allem die sprachlichen
Veränderungen machten ihm sehr zu
schaffen. Paul Assmair, Wirt des GH
Panzl, brachte ihn für die erste Nacht im
Widum unter. So entstand auch der
erste Kontakt zur Familie Assmair, bei
welcher er bis zu seinemTode alljährlich
seinen Urlaub verbrachte. Als Aushilfs-
pfarrer in den Sommermonaten wurde
er von den VirgerInnen herzlichst auf-
genommen.
Bei der Verleihung seiner Ehrenbürger-
schaft im Jahre 1972 wurde von Bgm.
Johann Leo besonders hervorgehoben:
„In jeder Familie hat Pfarrer Stöffl als
Taufpriester, bei Trauungen, bei diversen
Jubiläen, bei den Gottesdiensten durch
seine Predigten und bei zahlreichen Ge-
sprächen mit ratsuchenden Gemeinde-
bürgerInnen seelsorglich gewirkt. Für die
VirgerInnen wurde er einer von ihnen“.
Nach dem Tod von Pfarrer Stöffl im
Jahre 1975 blieb die Tradition der Fami-
lie Widder aufrecht. Ein Erholungs-
urlaub in Virgen musste jedes Jahr „drin
sein“. Gerne erzählt er von seinem
erlebnisreichen Erstaufenthalt, wo er in
einem Eckzimmer des alten Pfarrhofs
unter kargsten Verhältnissen unterge-
bracht war. Zum Frühstück trafen sich er
und sein Onkel im Gasthof Panzlbräu,
wo Mene bereits die Vorbereitungen für
das Mittagessen traf.
Fasziniert von dem gigantischen Ge-
birgsmassiv der Hohen Tauern, von den
in den Himmel ragenden zahlreichen
Dreitausendern, von den Gletschern,
dem Großvenediger-Massiv und der
Bergwelt Osttirols, unternahm er so viele
Wanderungen wie möglich.
Zwischenzeitlich sind 50 Jahre vergangen
und Dr. Widder dankt seinem Onkel
noch immer für das Promotionsge-
schenk. Auch seine Kinder sowie Enkel-
kinder haben Virgen schon besucht und
wurden jedes Jahr herzlichst im Gasthof
Panzlbräu aufgenommen. Zahlreiche
Freundschaften und Urlaubsbekannt-
schaften konnten geknüpft werden.
Gerne redet er mit den Einheimischen
über seinen Onkel und ist ihm dankbar,
dass er in ihm die Liebe zu den Bergen
und insbesondere zur Osttiroler Berg-
welt und zu Virgen geweckt hat.
Am 23. August 2014 wurde Dr. Widder
im Rahmen des Platzkonzertes der
Musikkapelle Virgen durch Bgm. Ing.
Dietmar Ruggenthaler und einer Vertre-
terin des Tourismusverband Osttirol,
Frau Margit Gasser, für seine langjährige
Treue geehrt. Mit Bravour schwang er
den Taktstock und dirigierte die Musik-
kapelle zu den Klängen des „Kaiserjäger
Marsches“.
Wir wünschen Dr. Widder und seiner
Familie alles erdenklich Gute, vor allem
Gesundheit und hoffen auf ein Wieder-
sehen in den kommenden Jahren.
Dr. Günter Widder – 50 Jahre Verbundenheit mit Virgen