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FODN - 57/02/2014
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TOURISMUS
von dieser Idee und kümmerte sich da-
rum, diese Idee Wirklichkeit werden zu
lassen. Schnell fand er einen Stifter für
das Vorhaben, den Mönchengladbacher
Unternehmer Bernd Gothe. Sektions-
mitglied Martina Stall konzipierte aus
ersten Vorschlägen ein Gipfelkreuz aus
Edelstahl, 2,70 m hoch, modern in Form
und Material und trotzdem zu der um-
gebenden mächtigen Hochgebirgsland-
schaft passend. Statiker Klaus Bücker
entwarf aus den Vorlagen das Werk, das
schließlich den Gipfel des 2483 m ho-
hen Spinewitrol zieren soll.
Natürlich kann man nicht einfach
irgendwo ein Gipfelkreuz aufstellen.
Nachdem der Österreichische Alpenver-
ein als Grundbesitzer seine Erlaubnis
erteilt hatte, wurden die notwendigen
Genehmigungen aber mit Unterstüt-
zung der Gemeinde Kals und der Be-
zirkshauptmannschaft Lienz ohne Ein-
wände erreicht.
Am 20. Juni starteten neun Gladba-
cher Alpinisten unter der Leitung des
Kalser Bürgermeisters Klaus Unter-
weger einen Arbeitseinsatz am Gipfel
des Spinewitrol, um dort die notwendi-
gen Vorbereitungen für die Errichtung
des Gedenkkreuzes zu erledigen. Das
Kreuz wurde „am Stück“ gefertigt und
wiegt rund 450 kg. Damit war ein Trans-
port per Helikopter notwendig. Klaus
Bücker erklärt hierzu: „Als das Kreuz
eingeflogen wurde, musste es sofort
befestigt werden“. Dafür wurden beim
Arbeitseinsatz vier Bodenanker vor-
montiert.
Das Gedenkkreuz wurde am Frei-
tag, den 11. Juli von Hüttenwart Bernd
Pasch vom Niederrhein nach Kals trans-
portiert. Dort fand dann am 12. Juli die
Einweihungsfeier am Kalser Tauern-
haus statt. Begonnen wurde diese um
11:00 Uhr mit einer Messe, gestaltet von
Pfarrer Walter Stifter und musikalisch
begleitet von Mitgliedern der Kalser
Trachtenmusikkapelle. Der für Sonn-
tag, den 13. Juli geplante Transport des
Kreuzes konnte dann aber leider wegen
schlechten Wetters nicht stattfinden.
Am darauf folgenden Wochenende
war es dann aber soweit: Am Sams-
tagmorgen konnte das Gedenkkreuz
bei bestem Wetter auf den Spinewitrol
(2483 m) geflogen worden. „Mit diesem
Kreuz setzen wir ein Zeichen des Dan-
kes für nunmehr fünf Jahrzehnte, die
unsere DAV-Sektion Mönchengladbach
in der Kalser Bergwelt aktiv ist“, freute
sich der Vorsitzende der Mönchenglad-
bacher Sektion des DAV. „Unser herzli-
ches Dankeschön gilt allen Mitgliedern
und Freunden der Sektion, die dieses
Projekt unterstützt und gefördert haben
und / oder tatkräftig bei den Vorberei-
tungen mitgeholfen haben. Das größte
Dankeschön geht an Bernd Gothe, den
Inhaber der Stahlbaufirma Gothe aus
Mönchengladbach, die das Kreuz ge-
spendet hat. Ein ganz besonderes Dan-
keschön auch an die Gemeinde Kals mit
Bürgermeister Klaus Unterweger, der
uns von Beginn an mit großem Engage-
ment unterstützt hat. Und ein weiteres
großes Dankeschön an unseren Hütten-
wirt Peter Gliber, der am Samstag bei
der Montage des Kreuzes dafür gesorgt
hat, dass alles passt“.
Eine unmittelbare Sichtverbindung
zwischen Gedenkkreuz und dem Kal-
ser Tauernhaus gibt es zwar nicht, weil
ein Grasbuckel die direkte Sicht behin-
dert. Die Sektionsverantwortlichen sind
trotzdem mit dem Standort sehr zufrie-
den: „Der Standort ist eine Aussichtslo-
ge, die seinesgleichen sucht“, schwärmt
Jacobs. Und Naturschutzreferent Volk-
mar Josten stellt zufrieden fest: „Beste
Aussicht auf die zentrale Glocknergrup-
pe mit seinen gleißenden Gletschern
und dem höchsten Gipfel Österreichs,
dem Großglockner“.
Der Aufstieg zum Spinewitrol mit
rund 700 Höhenmetern ist für den Wan-
derer leicht in gut zwei bis zweieinhalb
Stunden machbar. Alpine Ausrüstung
wie Seil, Pickel und Steigeisen werden
nicht benötigt. Nicht vergessen sollte
man aber eine üppige Brotzeit, denn ei-
nes ist klar: Am Gedenkkreuz wird ein
Ort entstehen, an dem es sich besonders
gut Rasten und Verweilen lässt.
Wer dann wieder Richtung Tauern-
haus absteigt, kann die Hütte dann nach
knapp fünf Minuten schon sehen und
sich auf eine gemütliche Einkehr dort
drunten im Dorfertal freuen!
Das neue Gedenkkreuz oben auf dem
Berg – Dank für den Schutz der Berg-
steiger und auch für die glückliche Füh-
rung der Hütte durch die DAV-Sektion
Mönchengladbach seit jetzt schon ei-
nem halben Jahrhundert.
Manfred Jacobs
Erster Vorsitzender