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Brigitte Kröll als Wiener Sportstar gekührt
Rollstuhltanz
Am 3. September fand im Arkadenhof des Wiener
Rathauses die „Wiener Sportstars Gala 2014“ statt.
Sportstadtrat Christian Oxonitsch und der Sportpool Wien
ehrten die erfolgreichsten SportlerInnen, Mannschaften
und Vereine Wiens.
In den Kategorien Behindertensportlerin und Behinder-
tensportler des Jahres fiel die Wahl der ExpertInnenjury
diesmal auf das Nationalteampaar Brigitte Kröll und
Werner Kaiser vom Rollstuhltanzsportverein „Vienna
Rolli-Dancedream“. Das erfolgreiche Duo-Paar hat heuer
bereits vier Bronzemedaillen bei IPC-Ranglistenturnieren
ertanzt und belegt in der Weltrangliste zur Zeit Rang 3
bei den Standardtänzen und Rang 4 bei den Latein-
amerikanischen Tänzen.
Vom 11. bis 16. September 2014 fand der diesjähre IPC
WDS Worldcup „Continents Cup 2014“ in St. Petersburg
in Russland statt und Ende September folgte das nächste
IPC-Turnier in Belgien. Der Saisonhöhepunkt und
-abschluss folgt Anfang November mit der Europameister-
schaft in Polen.
Seitens der Gemeinde Prägraten a.G. gratulieren wir
Brigitte Kröll zu ihrem tollen Erfolg und wünschen für die
Zukunft alles Gute!
Nähere Informationen:
www.wheelchairdancesportteam-austria.at
G´schichten
alter Prädinger
Um die Wende des vorigen Jahrhun-
derts lebte in Prägraten ein einfacher
Mann. Trotz der Kargheit und der
Armut in seinem Leben verlor er nie
die Lebenslust und vor allem niemals
seinen Humor. Auch dann nicht, wenn
wieder einmal der ständige Gast am
Hofe, der Steuereintreiber, seine
Aufwartung machte. Es ergab sich
einmal, dass dieser einfache Bauer
ahnungslos am geliebten Hinterofen
ein Schäferstündchen einlegte. Der
Steuereintreiber wusste auch wie-
der einmal nichts anderes zu tun, als
diesenzufriedenenMannzu traktieren.
Da der unliebsame Gast nun jedoch
schon einige Zeit nicht mehr am
Hofe gewesen war, wurde er auch
dementsprechend begrüßt: „Ja, wia
denn, bischt du krank gewes’n, daß du
so lange nimma da gewes’n bischt?“
Ein anderes Mal wollte es sich
der Steuereintreiber ein bisschen
leichter machen. Er forderte den
Bauern schriftlich auf, den offenen
Obulus zu überweisen. Der Bauer
schickte daraufhin auf dem Postwe-
ge seine leere Brieftasche ab, nicht
jedoch auch noch einen bissigen
Kommentar beizufügen: „Nehmen
Sie sich bitte raus, wieviel Sie von mir
einzufordern gedenken. Den Rest
möchte ich postwendend und auf
schnellstem Wege wieder zurück
haben.“
Daraufhin forderte der Exekutor den
Bauern auf, sofort der Zahlungsauf-
forderung nachzukommen, da er
andernfalls gerichtliche Schritte
gehen müsse. Trotzdem weder ein
Heller noch ein Pfenning im Hause
waren, verzagte der Bauer nicht und
schrieb dem Steuereintreiber zurück:
„Von mir aus könnt Ihr Euch die Grittl
zerrecken, ich habe trotzdem kein
Geld“.
Wieder ein anderes Mal, anlässlich
des Urselmarktes in Matrei ging der
Bauer in den Stall um eine Kuh, die
er in der Folge einem Viehhändler
verkaufen wollte. Schweren Her-
zens trieb er das Vieh nach Matrei
und wenn er nicht so notwendig
einige Schilling im Hause gebraucht
hätte, hätte er sich sicher nicht vom
geliebten Tier getrennt. Nun war
das Tier nicht gerade wohlbeleibt,
sondern wie man bei uns zu sagen
pflegt, eben „kraxdürr“. Bei diesem
traditionellen Viehmarkt musste er
sich einige Male die verwundete
Feststellung einiger Bauern gefallen
lassen, die ihn fragten: „Ja, du werscht
decht nit so a kraxdiars Viech verkaf’n
wolln?“ Der Bauer hatte jedoch
allemal eine schlagkräftige Antwort
parat: „Werd du amol leibig, wenn’s
gonze Jahr da Exekutor auf dia
uma reitet.“
Der Bauer trank nun auch gerne immer
wieder einmal ein „Budderl“ Schnaps.
Die jungen Burschen stellten ihm
immer wieder die Frage, wieviel
er denn in seinem Leben Schnaps
getrunken hätte, weil sie wussten,
dass er diese Frage immer wieder
mit nachfolgendem Lied singend
beantwortete:
„Brandwein trink ma,
dass es a Mühlerl treibt,
und’s Geld verschlag’n ma,
dass nix mehr übrig bleibt“