Seite 21 - Gemeindezeitungen

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März 2014
Unsere Verstorbenen
21
Apolonia Mayr wurde 1927 als eines von 6 Kindern
am Tscharnighof in Gaimberg geboren. Sie wuchs in einfa-
chen Familienverhältnissen auf und besuchte die Schule in
Gaimberg. Mit 15 Jahren verlor sie ihren Vater bei einem
tragischen Unfall. Apolonia arbeitete nach der Schulzeit
bei verschiedenen Bauern und kam auch nach Tristach auf
den Lugissa-Hof. Hier lernte sie ihren Mann Andreas ken-
nen und lieben. 1953 heiratete sie Andreas, der eine kleine
Landwirtschaft betrieb und nebenbei beim Straßenbauamt
beschäftigt war. Sie schenkte 7 Kindern das Leben, wovon
3 in frühester Kindheit verstarben. Die „Lugissa Plone“ führ-
te mit ihrer Familie ein sehr einfaches und sparsames Le-
ben. Sie wurde von ihren Kindern und ihrem Mann sehr ge-
schätzt. In Erinnerung blieb ihr der Satz ihres Mannes, der
oft den Ausspruch tat: „Mei güats Mamele“. Vor 20 Jahren
verstarb ihr Mann Andreas. Seitdem meisterte sie ihr Leben
allein in ihrer Wohnung.
Sie genoss die Besuche
ihrer Kinder, Schwieger-
kinder, Enkelkinder und
ihrer 6 Urenkel, die ihr
ganzer Stolz waren. Wenn
sie in den letzten Jahren
auch viel krank war und
zu Hause bleiben musste,
besuchte sie doch an je-
dem Herz-Jesu-Freitag die
Messe in der Kirche. Am 31. Dezember, dem Silvestertag,
wurde sie mit grippeähnlichen Symptomen ins Kranken-
haus Lienz gebracht, wo sie im Kreise ihrer Familie und
nach Empfang der Krankensalbung für immer einschlief.
Apolonia Mayr,
geb. Tscharnig,
† 9. Jänner 2014
Erna Linder wurde am 12. Oktober 1938 als 5. Kind von
Gottfried und der Maria Hofer in Prettau in Südtirol geboren.
Als sie drei Jahre alt war, musste ihre Familie aus politi-
schen Gründen Südtirol verlassen. Das Schicksal verschlug
sie nach Osttirol; zuerst auf den Kreithof und dann nach
Lavant. Anfang der 50er-Jahre kamen sie nach Tristach, wo
sie im Hoferhaus im Enderdorf wohnten. Auch dieses muss-
ten sie während der Hochwasserkatastrophe 1966 in einer
Nacht- und Nebelaktion verlassen. Im September 1967
heiratete sie ihren Seppl, den sie beim „Tschuppensetzen“
kennen gelernt hatte. Mit ihm schuf sie sich ein schönes
Heim in der Ehrenburgstraße. Das Haushaltseinkommen
wurde durch Zimmervermietung aufgebessert. Sie hatte vie-
le treue Stammgäste, die immer gerne wiederkamen. Erna
hatte ein bemerkenswertes Geschick für Handarbeiten aller
Art, sei es Sticken, Stricken, Klöppeln oder Nähen. Auch für
Blumen konnte sie sich immer sehr begeistern und ihr gro-
ßer Garten war für sie keine Belastung, sondern es mach-
te ihr Freude, dort zu arbeiten und zuzusehen, wie alles
wächst und gedeiht. Ihren Seppl hat sie bei seinem Hobby,
der Imkerei, stets unterstützt und war ihm eine große Hilfe,
trotz so manchen Bienenstichs, den sie wohl kassiert hat.
Erna und Seppl hatten 3
Töchter und 6 Enkel, die
ihnen viel Freude machten.
Harmonie und der Zusam-
menhalt in der Familie wa-
ren Erna besonders wich-
tig. Deshalb gab es oft
Familientreffen, einfach
um zu ratschen, Karten zu
spielen oder eine Hetz zu
haben. Erna war eine le-
benslustige Frau, stets geduldig und hilfsbereit. Sie pflegte
nach dem Tod ihres Vaters ihre Mutter bis zu deren Tod. Und
auch anderen Verwandten aus Südtirol verschönerte sie de-
ren letzte Lebensjahre. Im Jänner 2009 traf sie ein harter
Schicksalsschlag. Nach einer Gehirnblutung war sie an den
Rollstuhl gefesselt. Ihr Mann und ihre Töchter pflegten sie
liebevoll Zuhause, in ihrer gewohnten und geliebten Umge-
bung. Unterstützt wurden sie dabei vom Sozialsprengel und
in den letzten 1 ½ Jahren von einer Pflegekraft. Am 16.
Jänner 2014 schließlich verstarb Erna im 76. Lebensjahr.
Erna Linder,
geb. Hofer,
† 16. Jänner 2014