Seite 24 - Gemeindezeitungen

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Unsere Verstorbenen
Dezember 2013
Emma Dall wurde am 27. März 1916 in Innsbruck
geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugendzeit in
Innsbruck Pradl und später in Fulpmes.
Sie besuchte zuerst die Bürgerschule und war dann
im Internat der Ursulinen in Innsbruck. Nach der Absolvie-
rung der Schule arbeitete sie bereits bei der Post, 2 Jahre
in Fulpmes, 3 Monate in Langen am Arlberg und dann im
Touristenzentrum in Kitzbühel. Sie erzählte oft, wie stark
dort der Kundenandrang war.
In der Zeit des 2. Weltkrieges arbeitete sie in der
Bahnpost in Innsbruck und erlebte die Jahre des Krieges
in voller Nähe. Während des Krieges lernte sie ihren Mann
Josef Dall kennen und heiratete ihn 1952.
Frau Emma besuchte in dieser Zeit oft die Verwandten
hier in Osttirol und sie sehnte sich danach, ihren Wohn-
sitz nach Lienz zu verlegen. Als es 1952 in Tristach ein
Haus zu kaufen gab, übersiedelte sie mit ihrem sportbe-
geisterten Mann hierher und Tristach wurde ihr zu einer
neuen Heimat. Emma lernte mit ihrem Mann Schifahren
und wanderte viel in den umliegenden Bergen. Ihr Traum
war, 6 Buben zur Welt zu
bringen, aber der Wunsch
nach Kindern blieb un-
erfüllt. So adoptierte sie
1961 den Sohn Peter.
Sie arbeitete bis zu ihrer
Pension im Lienzer Post-
amt und war dabei immer
pflichtbewusst und fleißig.
Sie war dem Peter eine
gute Mutter und der Enke-
lin eine liebe Oma. Emma war tiefgläubig und ging oft zur
heiligen Messe. Als dies zu beschwerlich für sie wurde, fei-
erte sie mit dem religiösen Sender KTV die heilige Messe.
Sie freute sich des Lebens bis ins hohe Alter, ein kleines
Hündchen brachte immer Leben in ihr Haus. Vor 3 Jahren
wurde sie krank und musste operiert werden.
Im heurigen Sommer erkrankte sie erneut und nach
6 Wochen Krankenlager und 16 Tagen Krankenhausauf-
enthalt verstarb sie, nach Empfang der Sakramente, am
10. Oktober im Spital. Emma war mit ihren 97 Jahren die
älteste lebende Tristacherin.
Emma Dall, geb. Brugger, † 10. Oktober 2013
Markus Wendlinger erblickte am 8. April 1981 in Tris-
tach das Licht der Welt. Er war das einzige Kind von Berta
und Lenz Wendlinger.
Markus besuchte die Volks- und Hauptschule und an-
schließend die HAK. Schon in der Kindheit begeisterte sich
Markus für Musik und besuchte die Konzerte der Musikka-
pelle. Später begann er Schlagwerk zu lernen und trat mit
11 Jahren der Eisenbahner-Stadtkapelle Lienz bei. Mit 13
oder 14 Jahren spielte er bei seiner ersten Band „Angel
Dust“. Und es sollten noch viele folgen.
Den Präsenzdienst verbrachte er bei der Militärmusik
Kärnten, wo er das Studium „Jazz-Schlagzeug“ begann,
das er 2005 abschloss. Markus wurde dann Lehrer an der
Landesmusikschule Lienz. Er war ein lebenslustiger junger
Mann. Von Freunden und Bekannten wurde er wegen seines
respektvollen Umgangs und seiner Hilfsbereitschaft sehr ge-
schätzt.
Er war sehr pflichtbewusst und verstand es als Lehrer,
seine Schüler zu begeistern. Die Musik war sein Leben und
er frönte ihr so vielseitig wie fleißig. Neben der Blasmusik-
kapelle wirkte er im Laufe der Zeit bei mehreren Bands
mit, wobei er mit „Beatstreet“ seine ersten großen Konzer-
te spielte, wie z.B. bei der Fußball-EM in Wien und Basel.
Er musizierte aber auch mit zahlreichen anderen Künstlern
und Gruppen wie z.B. Lee Harper‘s Little Big Band, Brass
Connection, Big Band Lienz, Hoviholohoff, Austrian Brass
Quintett, Donauklang En-
semble, Andy Haderer,
Rob Bagard, Agostino di
Giorgio oder Caroline de
Roij. Er wirkte bei zahlrei-
chen CD-Produktionen mit,
unter anderem bei Monika
Martin, Adoro oder Udo
Wenders.
Seine wohl größten Er-
folge feierte Markus mit der Band „Drumartic“, die er mit 3
Freunden 2007 gegründet hatte. Mit ihr kam er in der ORF-
Show „Die große Chance“ bis ins Halbfinale, oder trat bei
der quotenstärksten Sendung des ORF, dem Silvesterstadl
auf. Drumartic spielte im Zirkus Roncalli oder begeisterte
beim 1. Maifest im Wiener Prater oder bei der Meisterfei-
er in der Red Bull Arena in Salzburg. „Drumartic“ baute
und spielte das größte Schlagzeug der Welt. Markus und
seine Kollegen sind dafür seit 2013 im „Guinness Buch
der Rekorde“ eingetragen. Schließlich gewann Markus mit
„Drumartic“ einen Bandwettbewerb der Tierschutzorganisa-
tion „Vier Pfoten“. Der erste Preis war der Dreh eines Musik-
videos im Tierreservat „Lionsrock“ in Südafrika.
Dort verunglückte Markus bei einem Autounfall am
5. Oktober 2013 tödlich. Sein plötzlicher, tragischer Tod
schockierte seine Familie, seine Freunde, seine Schüler und
Kollegen.
Markus Wendlinger, † 5. Oktober 2013