Seite 12 - Gemeindezeitungen

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Im Rahmen des Bezirksfeuerwehrta-
ges am 26. Mai 2013 in Kartitsch
wurden auch verdiente Feuerwehr-
Mitglieder aus Osttirol geehrt. Der
ehemalige Kommandant der Frei-
willigen Feuerwehr Tristach, Herr
Johann Bachmann erhielt das Ver-
dienstzeichen Stufe III in Silber des
Landesfeuerwehrverbandes Tirol.
Wir gratulieren herzlich!
Referent:
DI Michael Schwings-
hackl, Salzburg, Vertreter der Plattform
„Footprint“, Autor des Buches: „Leben
mit Globalverstand“.
Veranstalter:
Bil-
dungshaus Osttirol, Landjugend Tris-
tach, Kath. Bildungswerk Tristach.
Am Beginn führt der Referent ein
gedankliches Experiment durch: Wir
machen eine Reise mit einem Raum-
schiff zum Saturn. Wir im Saal sind
Besatzungsmit-glieder. Alle lebenswich-
tigen Dinge, wie Essen, Kleidung, Was-
ser, Luft, … haben wir mitgenommen.
Die Reise dauert zwei Jahre. Ingenieure
haben eine „Gefriermaschine“ erfunden,
mit der sie die Hälfte der Mannschaft
einfrieren, um Ressourcen zu sparen.
Nach einem Jahr soll die andere Hälf-
te eingefroren werden. Doch der erste
Teil der Mannschaft hat es sich gutge-
hen lassen. Sie haben die besten Dinge
bereits aufgebraucht. Nun entsteht die
Diskussion, wie eine faire Aufteilung der
verbliebenen Güter aussehen soll!
Weckruf:
Der 22. August 2012 war
für letztes Jahr der „Welterschöpfungs-
tag“. Die restlichen Tage des Jahres leb-
ten wir sozusagen auf „Kredit“.
Hier einige Zahlen und Fakten:
Es sterben jeden Tag 100 000 Men-
schen an Hunger. Der Schweizer
Soziologe und UN-Berichterstatter,
Jean Ziegler, nennt es „Mord“! 1 Mrd.
Menschen sind permanent kritisch
unterernährt.
Es wird 6 Mal so viel Wasser hinter
Dämmen aufgestaut, als in sämtli-
chen Bächen noch fließt. 780 Mio
Menschen müssen ohne sauberes
Trinkwasser auskommen.
Der Klimawandel ist nur ein Symp-
tom der globalen Übernutzung.
¼ der Weltbevölkerung beansprucht
¾ der Weltressourcen. 18 % der
Menschen besitzen 85 % des Welt-
vermögens.
Frauen leisten 60 % der Arbeit welt-
weit und besitzen weniger als 2 %
des Vermögens.
90 % der Menschen sind Verlierer in
unserem Geldsystem.
Mehr als die Hälfte des jährlichen Ver-
mögenszuwachses landet bei 0,1 %
der Bevölkerung.
Noch einige kuriose Vergleiche:
Die Masse der Menschen übertrifft
die Masse aller Fische!
Die Biomasse der Nutztiere übertrifft
die Masse der lebenden Wirbeltiere
um das 20-fache!
Ökologischer Fußabdruck =
Buchhaltung der Naturressourcen:
Wie viel Fläche beanspruche ich?
Wie viel Fläche steht mir zu?
Es gibt
11,9 Mrd. ha
bioprodukt i ve
Fläche. Dem-
nach
stehen
jedem Erden-
bürger 1,7 gha
(global Hektar) zur Verfügung. Der/
die Österreicher/in verbraucht 5,3 gha
(USA: ca. 7 gha). Wenn alle so leben
würden wie wir in der westlichen Welt,
bräuchten wir drei Planeten von der
Qualität der Erde!
Wie können wir unseren
Fußabdruck reduzieren?
Andere Ernährung (z. B. weniger
Fleisch bzw. Tierprodukte, heimische
Produkte fair bezahlen)
Andere Mobilität (z. B. Verzicht auf
Flüge)
Anders konsumieren (z. B. weniger
kaufen – weniger wegwerfen)
Der ökologische Fußabdruck gibt
uns nicht vor, was wir zu tun oder zu
lassen haben, sondern sagt uns, wie
viel uns fair zur Verfügung steht und ab
wann es auf Kosten anderer geht.
Fußabdruckrechner im Internet:
www.mein-fussabdruck.at
Für Schüler:
www.footprintrechner.at
Mitschrift ohne Anspruch
auf Vollständigkeit von Edith Koller
Ökologischer Fußabdruck –
Verantwortung für unsere Erde.
Vortrag am 21. März 2013 im Gemeindezentrum Tristach
Auszeichnung für Johann Bachmann
Fotos © Journal/L. Sulzenbacher
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“Ökologischer Fußabdruck“ | Auszeichnung J. Bachmann
Juni 2013