Seite 13 - Gemeindezeitungen

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Chronik
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W
Ein Tag in unserer Schule
Ein Schulaufsatz aus alten Tagen
Nach dem Gesetze der Schulordnung sollen wir
wenigstens fünf Minuten vor dem Zusammenläu-
ten in der Klasse versammelt sein. Dann packen
wir unsere Schulsachen aus. Einige Kinder gehen
zum warmen Ofen und wärmen sich bei demsel-
ben. Nach und nach füllt sich das Schulzimmer.
Jetzt verkündet vom Kirchturme herab das liebe
Glöcklein den Beginn der hl. Messe. Der Herr Leh-
rer gibt das Kommando zum Antreten. Wir treten
ruhig und schweigsam an und gehen dann zur
Schulmesse. Nach dieser gehen wir ebenfalls wie-
der ruhig herab, legen unsere Kopfbedeckungen
und Oberkleider ab, treten, den Herrn Lehrer höf-
lich grüßend, ein und begeben uns dann ruhig auf
den Platz.
Der Lehrer gibt ein Zeichen; wir erheben uns und
beten ein andächtiges Schulgebet. Dann beginnt
der Unterricht. Manche Schulstunden gehen rasch
vorüber, manche langsam. Um 11 Uhr ist die Schu-
le aus und dann können wir zum Mittagessen
heimgehen. Um dreiviertel ein Uhr versammeln
wir uns wieder in der Schule.
Die beiden Klassenhelfer richten und stellen alles
für den kommenden Unterricht her. Die Uhr rückt
inzwischen auf ein Uhr vor. Wir beten wiederum
ein andächtiges Schulgebet. Der Herr Lehrer hat
schon das Nötige für den Unterricht vorbereitet.
Der Unterricht beginnt. Es wird den ganzen Nach-
mittag emsig gearbeitet. Den Unterricht schließen
wir mit einem frommen Abschlussgebet. Mit ei-
nem Gruß an den Herrn Lehrer treten wir den
Heimweg an. Auf dem Heimweg erzählen wir uns
manche Geschichte, besprechen dies und jenes
und kommen dann manchmal spät nach Hause.
Schüler der 8. Klasse der VS Panzendorf
18. März 1925