Seite 8 - Gemeindezeitungen

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Bei einer Depression besteht eine
Stoffwechselveränderung des
Gehirns. Die Spiegel der Über-
trägersubstanzen Serotonin und
Noradrenalin sind bei depressi-
ven Menschen im Vergleich zu
gesunden Menschen deutlich niedriger. Neben einer Ver-
minderung des Antriebs kommt es unter anderem zu einer
Beeinträchtigung der Fähigkeit, Empfindungen wie Freu-
de oder Zufriedenheit wahrzunehmen.
Die Depression ist nicht auf eine einzelne Ursache zurük-
kzuführen. Meist sind verschiedene Faktoren beteiligt, die
erst im Zusammenspiel eine Depression hervorrufen. Ver-
einfacht lässt sich sagen, dass es innere und äußere
Umstände sind, die einen Menschen negativ beeinflussen.
Herbstdepression:
Darunter versteht man die saisonal abhängige Depression.
Diese beginnt regelmäßig im Herbst/Winter und verschwindet
spontan im Frühling, wenn die Tage wieder länger und heller
werden.
Wenn das Tageslicht zur Mangelware wird, werden gewisse
Botenstoffe, die auch für die Stimmung zuständig sind, nicht
mehr ausreichend produziert. Das bedeutet, dass im Winter,
der lichtarmen Jahreszeit, zu wenig Serotonin (Glückshormon)
ausgeschüttet wird, was die Entstehung einer Depression för-
dern kann.
Wenn im Herbst und Winter wenig Licht auf die Netzhaut
fällt, produziert die Zirbeldrüse mehr von dem Hormon Mela-
tonin. Melatonin ist für unseren Schlafrhythmus mitverant-
wortlich, lähmt den Antrieb und wirkt einschläfernd.
Wie äußert sich die Herbstdepression? Was sind die typi-
schen Symptome:
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Verlust jeglicher Motivation,
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gedrückte Stimmung,
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Antriebslosigkeit,
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vermehrtes Schlafbedürfnis,
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vermehrtes Verlangen nach Süßem und Kohlenhydraten
(machen auch vermehrt müde) sowie
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überwiegend sentimentale bis traurige Stimmung.
Hilfreiche Tipps für jede Altersgruppe, um einer Herbst-
depression vorzubeugen:
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Natur
Auch wenn das Wetter regnerisch und kalt ist, sollte man sich
überwinden an die frische Luft zu gehen. Kastanien sammeln,
bunte Blätter betrachten und Frischluft tanken. Denn auch
wenn der Himmel bewölkt ist, nimmt der Körper das Tages-
licht auf, wodurch die Serotoninausschüttung angekurbelt
wird.
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Bewegung
Am besten ist Bewegungstherapie an der frischen Luft, Jog-
gen, Nordic Walken, Spaziergang oder Ähnliches. Auch für
Menschen die körperliche Aktivitäten nicht mehr im hohen
Maß ausüben können, sind schon kleine Bewegungsübungen
von großer Bedeutung. Bewegung fördert ebenfalls die Pro-
duktion von Glückshormonen und bringt den Kreislauf in
Schwung.
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Ernährung
In dieser Jahreszeit ist zu empfehlen, besonders kalorienarme
Kost zu sich zu nehmen. Der Herbst ist auch als Erntezeit
bekannt, deshalb wächst im Garten jenes Obst und Gemüse
wie beispielsweise Äpfel, Kürbis, Bohnen, Endivien,… das
zeitgemäß für den Körper besonders wichtig ist. In Maß und
Ziel dürfen natürlich auch Süßigkeiten wie Schokolade und
Kuchen gegessen werden, da auch diese Stoffe enthalten die
im Körper zu Serotonin umgebaut werden, was wiederum die
Stimmung erhöht.
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Hobbies
Ablenkung vom Alltag ist ein gutes Mittel gegen Niederge-
schlagenheit und Antriebslosigkeit. Je nachdem welche Frei-
zeitbeschäftigung man gerne macht sollte zu dieser Jahreszeit
besonders aktiv umgesetzt werden. Stricken, basteln, Gedichte
schreiben, Freunde/Verwandte besuchen, Musik hören oder
einfach nur eine Kerze anzünden und ein gutes Buch lesen.
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Farben
Im Herbst kann man ein faszinierendes Farbenspiel in der
Natur betrachten, darum sollte man dies auch auf die Kleidung
übertragen. Gelb, Orange oder Rot hellen die persönliche
Stimmung enorm auf. Ein buntes Bild oder ein farbenfroher
Schal wirken oftmals Wunder.
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Duft
Auch bestimmte Düfte wirken auf viele Menschen, jedoch
individuell und stimmungsaufhellend. Rose ist beispielsweise
entspannend und angstlösend, Bergamotte oder Jasmin geben
Energie und Freude.
Meistens macht der Körper selbst das Individuum darauf auf-
merksam, dass gewisse Bereiche nicht im Gleichgewicht sind.
Es muss nicht zwingend alles medikamentös behandelt wer-
den, auch die Natur gibt den Mensch vieles was für ein gesun-
des Leben wertvoll ist.
„Stets wenn du denkst die Last sei schwer,
dann hol dir vom Himmel einen Lichtstrahl her.“
unbekannt
Melanie Maier, MBA
Pflegedienstleitung des Sozialsprengels
Seite 8
10/2013
„Wenn der Herbst auf die Stimmung drückt“
Bild: Sarah Theurl
Sprechstunden der Pflegedienstleitung
des Sozial- und Gesundheitssprengels im
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