Seite 9 - Gemeindezeitungen

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2014
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ratulationen
Goldene Hochzeit von Maria und Josef Baur
Die Melone
A
m 30. November 1963
heiratete der „Schuster-
le Sepp“ seine Moidl, Frau
Maria Walder vom Peheim.
Die Hochzeit fand in Sillian
statt, man hatte dort zahlrei-
che „Oberländer Verwandte“.
Als damals 11 jährige Gitsche
durfte ich mit zwei Geschwis-
tern an diesem Fest teilneh-
men. Der „Andreas-Tag“ 30.
November galt als Patrozini-
umsfest der Stadtpfarrkirche
Lienz, aus diesem Grund
war in der Hauptschule un-
terrichtsfrei! „Andrä bringt
Schnee“ und so fuhren wir
bei mäßigem Schneefall ins
Oberland. Beim Hochzeits-
mahl im Gasthof „Sprenger“
setzte man uns Kinder zum
Tisch einiger älterer Männer,
die „oberländerisch“ redeten;
wir verstanden nur soviel,
dass durch den Mord an John
F. Kennedy, der eine Woche
vorher passiert ist, nun wohl
Krieg drohe. In den schau-
rigsten Farben wurden da
kommende Kriegsszenarien
gemalt.
Diese und andere Erinne-
rungen wurden bei einem
Mittagessen am Sonntag, 1.
Dezember 2013 anlässlich
der Goldenen Hochzeit der
„Schusterle Leute“ bei den
„Fidelen Mölltalern“ am
Iselsberg im Kreise der nä-
heren Verwandtschaft auf-
gefrischt. Zu diesem Anlass
reisten liebe Freunde, das
Ehepaar Rudolf und Mirjam
Backhaus aus Silberhausen
im Landkreis Eichsfeld/Thü-
ringen extra an. Sie verbrin-
gen mittlerweile schon das
fünfte Jahr ihre Urlaube beim
„Alpengasthof Bidner“ in der
Ferienwohnung. Wie es zu
dieser Bekanntschaft gekom-
men ist, ist eine eigene Ge-
schichte wert.
Im Juli 2007 wurde dem
„Schusterle Sepp“ ein neu-
es Hüftgelenk eingesetzt. Im
Juli 2008 wollte er’s genau
wissen, wieviel „die neue
Hüfte wert ist“ und erklomm
die Schleinitz. Nur mit etwas
Brot als Verpflegung und
ohne jemandem einen Hin-
weis zu geben, was er vorhat,
stand er dann tatsächlich zu
Mittag am Gipfel. Dort er-
freute sich schon das Ehepaar
Backhaus des schönen Aus-
blickes über die grandiose
Bergwelt und des herrlichen
Wetters. Man kam dann so
miteinander ins Gespräch.
Es stellte sich heraus, dass
Frau Mirjam Backhaus den
Beruf der Landärztin ausübt
und ganz erschrocken auf
Sepp’s „Flüssigkeitsmangel“
reagierte. Sofort wurde eine
große Melone hervorgeholt
und Sepp musste auf ärztli-
chen Befehl die mundgerecht
geschnittenen Stückchen es-
sen. Bis zu diesem Zeitpunkt
kannte der „Schusterle Sepp“
eine Melone nicht! Aber sie
mundete ihm köstlich, wie
die Frau Doktor erzählte. Ge-
meinsam machte man sich an
den Abstieg und Sepp wurde
in die gemietete Hütte am
Zettersfeld eingeladen und
mit ausreichend „richtiger“
(kühles Bier!) Flüssigkeit
versorgt. Darüber verging die
Zeit zu schnell, keine Gondel
fuhr mehr und so brachte die
Fam. Backhaus den Sepp im
Auto ins Tal. Beim Abschied
bei der Talstation überkam
den Sepp doch die Sehnsucht,
die netten Thüringer Leute
zum „Schusterle“ einzula-
den. Es wurde ein angeregter
Abend. Und seitdem stehen
zweimal im Jahr - Sommer
und Winter - anlässlich ihres
Urlaubes am Zettersfeld, der
Architekt Rudolf Backhaus
und seine Frau Mirjam, die
Frau Doktor, vor der Tür in
Untergaimberg und überrei-
chen dem Sepp und der Moidl
eine schöne, saftige Melone!
E
lisabeth
K
launzer
Das Ehepaar Backhaus mit dem Jubelpaar Maria und Sepp
Baur am 1. Dezember 2013 bei den „Fidelen Mölltalern“.
Foto: Elisabeth Klaunzer
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