Seite 25 - Gemeindezeitungen

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• Juli 2013
Chronik
Es ist Frühling und die Zeit, in der in den meisten Ti-
roler Orten Prozessionen stattfinden, so auch in Sil-
lian. „Prozessionen sind Zeugnisse volksfrommen
Brauchtums und eng mit der Tiroler Festkultur ver-
bunden.“ Der uralte liturgische Anruf „ vor Blitz und
Unwetter schütze uns, o Herr!“ gibt den Sinn dieser
Umgänge durch das Dorf wieder
1
. Prozessionstage
sind immer besondere Festtage für die Gemeinde.
Viele Häuser, besonders die rund um die Pfarrkirche
und entlang des Prozessionsweges sowie die öffent-
lichen Gebäude sind in den Tiroler Farben beflaggt.
Nach einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche trägt
der Priester das Allerheiligste unter einem kostbaren
Baldachin, - die vier Träger sind mit dunklen Män-
teln bekleidet, - durch den Ort. Ursprünglich trugen
den sogenannten „Himmel“ die vier Bürgermeister
der Seelsorggemeinde Sillian.
Während des Zweiten Weltkrieges durfte die Prozes-
sion nicht durch den Markt führen, sondern musste
auf die Feldwege nördlich von Sillian ausweichen.
Böllerschüsse und feierliches Glockengeläute kündi-
gen den Beginn der Prozession an, die bis auf weni-
ge notwendig gewordene Abweichungen immer den
gleichen Weg von der Kirche in den Markt hinunter
und wieder zur Kirche hinauf nimmt. Der Kirchen-
chor, Ministranten und Erstkommunionkinder, die
vor den Prozessionsaltären Blumen streuen, beglei-
ten das Allerheiligste. Unmittelbar dahinter folgen
die politischen Vertreter der Gemeinde. Die Schüt-
zenkompanie und die Musikkapellen von Sillian und
Heinfels in ihren farbenprächtigen Trachten, Tradi-
tionsvereine jeweils mit ihren Fahnen, Kinder und
viele festlich gestimmte Menschen schließen sich
der Prozession an. Auch große Fahnen wie die Bau-
ern-, die Gewerbe-, die Bürgerfahne und die Fahne
von Heinfels werden mitgetragen.
KLEINODIEN UND KOSTBARKEITEN
2. Teil
Von den Sillianer Prozessionen und Prozessionsaltären
Prozession 1948
Foto Kiniger
Gewerbefahne
Archiv Sepp Straganz, scan Gerhard Holzer