Seite 27 - Gemeindezeitungen

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Es ist eine scheinbar
längst vergessene
Geschichte, die den
kleinen Osttiroler Ort
Leisach mit dem italie-
nischen Dorf Vigo ver-
bindet. Knapp 100 km
voneinander entfernt
gibt es zwei Men-
schen, die vor über
700 Jahren lebten,
die am 22. Septem-
ber dieses Jahres eine neue Gemeinschaft
zwischen den beiden Orten ermöglichten.
Es ist dies die Geschichte des Adeligen
Ainardo da Vigo, dessen Frau Margherita
aus Leisach stammte. Einige alte Schriftstücke
lassen vermuten, dass sich die beiden in der
Leisacher Pfarrkirche Anfang des 14. Jahr-
hunderts die eheliche Treue versprochen
hatten. Danach lebten die beiden im italieni-
schen Vigo, wo sie die kleine Kirche
„St. Ursula“ stifteten und mit kunsthistorisch
wertvollen Fresken ausmalen ließen.
Die Traditionsgruppe „Praemium Sancti Martini“
veranstaltet jedes Jahr
ein Palio im Geden-
ken an diese beiden
Personen in Vigo – in
diesem Jahr erstmals
in Leisach: zu Ehren
der Margherita, die
vor über 700 Jahren
hier lebte.
Anschließend an die
Messe gab es zahl-
reiche mittelalterliche
Traditionsgruppen zu bestaunen, begleitet von
Texten und Musik der damaligen Zeit, die die
Geschichte des Paares Margherita und Ainardo
erlebbar machten: Trommler und Fahnen-
schwinger, Schwertkämpfer und Tänzerinnen,
Bogenschützen, Fußvolk und Adelige in ihren
mittelalterlichen Gewändern. In ihrem knapp
einstündigen Spektakel ließ die Traditions-
gruppe das Mittelalter wieder neu in Leisach
einkehren – und, wie Pfarrer Bernhard Krane-
bitter feststellte: „Eine neue Verbindung ist
durch diese alte Geschichte zwischen unseren
beiden Orten entstanden.“
Maria Radziwon
„MArGHerITA uND AINArDo”
eine leisacher in kehr t nach 700 Jahren in ihre Heimat zurück