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21. Jahrgang - Nr.55 - 03/13 - Dez. 2013
Gemeindezeitung Kals amGroßglockner
Fodn kals
„Herbergsuchen“
in Arnig - ein vorweihnachtlicher Brauch
Lange Zeit wurde in Kals der alte Brauch des „Herbergsuchens“ gepflogen. In letzter Zeit ist es aber sehr still um diese Tradition
geworden und wurde auch gar nicht mehr ausgeübt. Nun haben die Arniger diesen Brauch wieder aufleben lassen. Das stimmungs-
volle „Herbergsuchen“ bei der Jagglermühle ließ so manche Erinnerung wach werden und sorgte für leuchtende Kinderaugen.
Das „Herbergsuchen“ ist ein Brauch der im engen Zusammenhang mit der biblischen Überlieferung steht. Es wird bei dieser
„Aufführung die Suche von Josef und Maria nach einer Unterkunft in Bethlehem dramatisch nachgestellt. Nachdem das „heilige Paar“
bei den Wirtsleuten nicht aufgenommen wurde, mußte die Hl. Maria das Jesukind in einem Stall zur Welt bringen.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts etablierte sich in Tirol diese Darstellung als Umzugsbrauch. Zu den Akteuren dieses Brauches gehören
der Hl. Josef, die Hl. Maria sowie die hartherzigen Wirtsleute. In einer Art Wechselgesang bitten Josef und Maria um Herberge, die
Wirte bemerken die Armut der beiden und schicken sie weg. Fester Bestandteil dieses Brauches ist das Lied „Wer klopfet an?...“.