Seite 29 - Gemeindezeitungen

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FODN - 53/01/2013
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TOURISMUS
wir den klassischen Wandergast an. Un-
ser Thema wird natürlich Bergwandern,
Bergsteigen aber auch Reiten, Wellness,
Kulinarik und Natur sein.
Wir arbeiten an Kooperationen mit
den Kalser Bergführern und dem Nati-
onalpark, und das alles vor allem Auto-
frei! Dies sind wichtige Säulen unseres
Angebots an den Sommergast.
In eurer Werbelinie verwendet ihr
das Tirol Logo und nicht das Osttirol
Emblem? Warum und wie schaut euer
Kontakt zur Osttirol Werbung aus?
Wir haben keinen Kontakt zur Ost-
tirol Werbung, wir sind als größtes Fa-
milienunternehmen Osttirols der größ-
te Zahler, ansonsten haben wir keinen
Kontakt!
Wir verwenden das Tirol Logo, weil
es eine starke Marke ist, wir gehören zu
Tirol. Das Logo Osttirol ist eine eigene
Marke, wir haben nicht diese großen
Summen, die zur Bewerbung dieses Lo-
gos nötig wäre. Außerhalb Tirols spricht
niemand von Osttirol, daher verwende
ich gerne den Ausdruck – wir befinden
uns im Süden von Tirol.
Gerne hätten wir noch einige Anga-
ben zur Person Martha Schultz, deine
Ausbildung, deine Erfolgsfaktoren?
Welche politischen Ziele hast du?
Ich bin mit meiner Familie in einer
Frühstückspension groß geworden und
habe früh den Kontakt mit den Gästen
kennen gelernt. Dann absolvierte ich in
Kleßheim die Tourismusfachschule und
machte verschiedene Reisepraktika im
Ausland, was mich sehr geprägt hat.
Meine Erfolgsfaktoren: Ich liebe die
Vielfalt und die Menschen, ich gehe ger-
ne auf die Leute ein, habe ein offenes
Ohr für ihre Wünsche und liebe das un-
ternehmerische Handeln. Immer wieder
ergeben sich neue Herausforderungen
und Ideen. In unserem Bereich gibt es
ständige Veränderung und neue Trends.
Und: mein Herz schlägt für die Berge.
Hast du politische Ambitionen und
Ziele – du hast gute Angebote bereits
abgelehnt.
Ich strebe keine politische Funktionen
an, bin eine Unternehmerin aus Leiden-
schaft und bin daher in verschiedenen
Unternehmervertretungen in leitender
Funktion tätig und gebe gerne meine
Erfahrungen und Wissen weiter.
Das Unternehmen ist unser Leben für
meinen Bruder und mich. Und gerade
im Gradonna steckt viel Herzblut drin-
nen.
Gregor Hoch von der Österreichi-
schen Hoteliersvereinigung sagte
kürzlich „die industrielle Revolution
ist vorbei, das 21. Jahrhundert ist das
Zeitalter der Dienstleistung.“ Es wird
bemängelt, dass der Dienstleistungs-
„Außerhalb Tirols
spricht niemand
von Osttirol, daher
verwende ich gerne
den Ausdruck – wir
befinden uns im
Süden von Tirol.“
sektor nicht die Wertschätzung ge-
nießt, die ihm eigentlich gebührt. Wie
siehst du das?
Ich glaube schon, dass der Dienst-
leistungssektor imagemäßig nicht den
Stellenwerkt hat der ihm zusteht. Wenn
heute in der Industrie jemand arbeitet,
wird das besonders honoriert. Es wäre
wichtig zu vermitteln, wie toll es ist im
Tourismus zu arbeiten. Es ist eine wun-
derbare Arbeit, es gibt große Möglich-
keiten und Aufstiegschancen, österrei-
chischen Touristikern stehen alle Türen
im Ausland offen, viele Spitzenpositio-
nen im Ausland sind mit Österreichern
besetzt.
Was sich ändern muss ist die Ausbil-
dung. Besonders in der Schulbildung
würde ich mir wünschen, dass schon
früher mit einer verbesserten Sprachen-
ausbildung begonnen werden würde –
z.B. mit Englisch im Kindergarten. Da
haben wir noch Potential und Aufholbe-
darf im Vergleich zu anderen Ländern.
Wie geht es euch in Kals?
Mein Bruder und ich fühlen uns sehr
wohl in Kals, es herrscht ein gutes Ge-
sprächsklima, wir sind mit viel Freude
da. Wenn die Einheimischen das Wo-
chenende auf einen Kaffee kommen, er-
halten wir viele nette Komplimente und
Unterstützung.
Wir reden offen miteinander. Wir füh-
len uns wohl, ich hoffe euch geht es mit
uns genauso!
Herzlichen Dank für deine Zeit und
deine Bereitschaft!
„Ich strebe keine politische Funktionen an,
ich bin Unternehmerin aus Leidenschaft.“