Seite 12 - Gemeindezeitungen

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Zu den wirtschaftlich bedeutend-
sten Pilzkrankheiten des Steinob-
stes gehört die sogenannte
„Monilia-Krankheit“. Durch die
Vernichtung der Blüten einer-
seits, und Fruchtfäulen anderseits kann es zu erheblichen
Ernteverlusten bei allen Steinobstarten kommen.
Das Ausmaß der Krankheit hängt in erster Linie von den Wit-
terungsbedingungen ab. Daneben spielen auch die Empfind-
lichkeit
der
verschiedenen
Fruchtarten
sowie
Sortenunterschiede eine Rolle. Die Krankheit tritt auch an
Kernobst und Vertretern anderer Pflanzenfamilien auf, ruft
dort aber im Allgemeinen weniger hohe Verluste hervor
(meistens nur Lagerverluste).
Durch die heurige feucht-nasse Witterung haben wir extreme
Ausfälle bei der Marille. Ganze Astpartien und sogar ganze
Bäume sind
heuer von
Monilia betrof-
fen. Ohne Vor-
dach
(Regenschutz)
ist die Marille
auch bei trok-
kener Witte-
rung Monilia
gefährdet.
Krankheitsbild:
Blütensterben und Spitzendürre:
bei nass-kaltem Wetter zur
Blütezeit plötzliches Absterben von Blüten und blütentragen-
den Trieben
Zweigsterben:
Triebsterben durch den von faulen Früchten auf
Triebe übergreifenden Pilz.
Fruchtfäule:
braune, nicht einsinkende, sich rasch vergrößern-
de Faulflecke an reifen oder reifenden Früchten, aus denen die
ockerfarbenen oder grauen, polsterförmigen, oft in konzentri-
schen Ringen angeordneten Sporenlager hervorbrechen.
Befallene Früchte schrumpfen, fallen ab oder bleiben als
Mumien auf dem Baum hängen.
Krankheitserreger:
Zwei in der Lebensweise und Schadenswirkung sehr ähnliche
Pilze
, die mit Hilfe von Dauerkörpern an den Fruchtmumien,
zum Teil auch in abgestorbenen Zweigen überwintern. Im
Frühjahr besorgen auf Mumien und toten Trieben gebildete
Sporen, die durch Wind oder Insekten verbreitet werden, die
Neuinfektion an Blüten bzw. Früchten.
Bekämpfung:
Abschneiden befallener Triebspitzen, Entfernung und Ver-
nichtung faulender Früchte und Fruchtmumien.
Fruchtausdünnung bei zu dichtem Behang.
Chemische Bekämpfung:
Blütenmonilia:
Spritzung anfälliger Obstsorten mit Fungizi-
den. Erste Spritzung zur Zeit des Knospenschwellens, zweite
bei Blühbeginn
(also bereits zu
spät)
Fruchtmonilia:
Fruchtinfektio-
nen lassen sich
durch Spritzun-
gen
NICHT
verhindern, da
fortlaufend neu
e n t s t e h e n d e
W u n d e n
(Fruch t r i s se )
durch
einen
S p r i t z b e l a g
nicht ausrei-
chend
abge-
schirmt werden
können.
Text und Bilder: Thomas Schrotter
Seite 12
06/2013
Monilia: Eine Krankheit im Steinobstbau
Moniliabefall an der Kirsche
Moniliabefall an der Zwetschke
Moniliabefall an der Marille