Table of Contents Table of Contents
Previous Page  5 / 40 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 5 / 40 Next Page
Page Background

5

OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

18. MÄRZ 2019

CHRONIK

tischlerei-lanser.at

SHOWROOM SILLIAN/ARNBACH

Arnbach 73,A-9920 Sillian

T +43 (0) 676 84 27 95 800

ausstellung@tischlerei-lanser.at

SHOWROOM LIENZ

Egger-Lienz-Platz 6,A-9900 Lienz

T +43 (0) 676 84 27 95 610

lienz@tischlerei-lanser.at

ALP I NE S WOHNEN

MI T NATÜRL I CHKE I T

seit 1877

112410

Erinnerung ans „Staner Bräu“

Ein besonderes Erinnerungsstück hält Josef „Joschi“ Bugelnig aus Zandlach in der

Mölltaler Gemeinde Reißeck in seinen Händen: es ist eine mit Bier gefüllte Flasche,

die mindestens 40 Jahre alt ist.

„Wenn die ungeöffnete Fla-

sche steht, dann ist das Bier

noch klar, wird sie

auf den Kopf gestellt,

dann wird der üs-

sige Inhalt trüb“, de-

monstriert Bugelnig,

der diese Bier asche

(normal verkapselt)

jahrzehntelang zu-

hause in der Küche

stehen hat. Es ist

nicht irgendein Bier,

sondern das frühere

„Heimatbier“

der

Kolbnitzer und Möll-

taler, es ist ein „Sta-

ner Bräu“. Das „Sta-

ner Bräu“ aus der

Kolbnitzer Brauerei

Staner war einst in

ganz Oberkärnten,

aber auch darüberhi-

naus, bekannt und ge-

schätzt. Eine erste ur-

kundliche

Erwäh-

nung der Brauerei

geht in das Jahr 1600 zurück.

Rund 150 Jahre später gibt es

bereits den Brauhof „Staner“.

Josef Gradnitzer (geb. 1897)

baute die Brauerei aus

und modernisierte sie

ständig.

Ein Stück

Kolbnitzer

Geschichte

Gradnitzer war sehr

musikalisch,

Mitbe-

gründer der Trachten-

kapelle und auch Eh-

renkommandant

der

örtlichen Feuerwehr.

Viel später, dann im

Zuge zunehmender Industriali-

sierung und Brauerei-Fusionen

war ein Weiterbetrieb wirtschaft-

lich nicht mehr möglich. Die

Brauerei wurde 1979 geschlos-

sen, 1998 wurde auch der Gast-

hausbetrieb eingestellt. Die Auf-

schrift „Stanerbräu“ am eins-

tigen Brauereigebäude ist heute

noch zu sehen. „Joschi“ Bugel-

nig hält seine Kolbnitzer Mär-

zen-Bier asche in Ehren. Schon

öfters wollten ihm Interessierte

dieses Orginalbier abkaufen,

was er aber abgelehnt hat. Es ist

eben mehr als eine Bier asche,

es ist ein Stück Kolbnitzer Ge-

schichte. Übrigens: ein klein we-

nig wurde der Bier-Inhalt im

Laufe der Jahrzehnte dennoch

geringer. Gerne zeigt Bugelnig

die bräunliche Flasche her, auf

dem Etikett (der Brauhausfül-

lung) liest man: „Staner Bräu

300 Jahre.- Josef Gradnitzer

Kolbnitz.- Kolbnitzer Märzen-

Bier“. Bugelnig ist gelernter

Huf- und Wagenschmied. Als

initiativer „unruhiger“ Pensio-

nist widmet er sich dem Heim-

werken, insbesondere dem

Drechseln von Holz und erzeugt

hölzerne Zier- und Gebrauchsge-

genstände.

Karl Brunner

Josef Bugelnig hält

die originale Bierfla-

sche (ungeöffnet, also

mit Inhalt) vom eins-

tigen „Staner Bräu“ in

Händen und bewahrt

sein einmaliges Erin-

nerungsstück seit über

40 Jahren.

Foto: k. brunner