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25. FEBER 2019
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Spittal:
Neue Ausbildungsformen und Digitalisierung der Wirtschaft
Der Spittaler WK-Bezirksstellenobmann Siegfried Arztmann MBA und NR Mag. Peter Weidinger statteten gleich
mehreren Betrieben und Schulen im Bezirk eine Stippvisite ab. In einer Pressekonferenz sprachen sie über den
Fachkräftemangel und den Ausbau des Glasfaser-Internet.
Der Fachkräftemangel ist ein
großes Thema in der Spittaler
Wirtschaft. 1.077 Lehrlinge ab
solvieren im Bezirk in 395 Be
trieben ihre berufliche Ausbil
dung, 50 % davon in Gewerbe
und Handwerk. Trotzdem wird es
für viele Unternehmer immer
schwieriger den betrieblichen
Nachwuchs zu sichern. Die „Leh
re nach der Matura“ ist neu und
bietet hier laut Weidinger einen
Lösungsansatz. „Von dieser breit
aufgestellten Ausbildung profitie
ren Unternehmer und Auszubil
dende. Die Lehrzeit ist verkürzt
und mit der Matura steht der Weg
in eine akademische Ausbildung
immer noch offen.“ Laut Weidin
ger gibt es für Kärnten ein Budget
von 10 Mio Euro für die betrieb
liche Lehrstellenförderung, die
auch das Modell „Lehre nach der
Matura“ einschließt.
Neue Karriereprofile
Eine Zukunft für „eindimensio
nale“ Karrieren sehen Arztmann
und Weidinger nicht. „Arbeits
kräfte müssen dazu ermutigt wer
den, einen zweiten oder
dritten Schritt in ihrer Be
rufslaufbahn zu machen.“
Diese ständige berufliche
Weiterbildung, vor allem
im digitalen Bereich, wird
auch vom WIFI verstärkt
unterstützt, das verschie
dene Kurse dazu anbietet.
„Wir brauchen Vielfalt“,
dieses Motto sieht Arzt
mann vor allem für die
Berufswahl. Die Ansichten
und das Verständnis der
Eltern von der modernen Berufs
welt seien der Schlüssel zur Aus
bildung der Kinder. „Viele verste
hen z. B. den Begriff ‚Mechatro
nik‘ nicht, man muss aufzeigen,
was es alles gibt.“ Die Digitalisie
rung soll auch in den Lehrberufen
vorangetrieben und digitale
Grundkompetenzen bereits in der
Schule vermittelt werden. Wich
tig ist für den Bezirksstellenob
mann auch die Aufwertung der
Lehre: „Betriebe müssen signali
sieren, dass die Lehre was posi
tives ist.“ Fachberufe haben einen
Imagewandel nötig, diesen sieht
er im Vormarsch. „Es gibt für
mich auch keinen Grund, dass
jemand mit einer Meisterprüfung
nicht
einem
akademischen
Magister gleichgestellt sein soll,
sie machen verschiedene Sachen,
sollten aber gleichberechtigt
nebeneinander gestellt werden.“
Standortchance
Eine Chance für Spittal sieht
Artzmann auch in der Milliarden
investition der Infineon in Villach.
Zulieferer würden von diesem
Standort auch im Bezirk
Spittal profitieren. Der Be
zirk böte sich darüber hinaus
auch als Wohngegend für
Fachkräfte an. „Was sie wol
len ist vor allem Lebensqua
lität. Freizeitinfrastruktur,
wie Radwege, Skilifte und
dergleichen, ist hier gefragt.
Wichtig ist vor allem der As
pekt der Sicherheit – das sind
Standortvorteile“. Die Digi
talisierung sieht er als unab
dingbare Voraussetzung für
den Wirtschaftsstandort Spittal.
Verbunden damit ist der Ausbau
des Glasfasernetzes. Dies schaffe
die Möglichkeit, überregional von
zuhause aus zu arbeiten und neue,
digitale Arbeitsplätze im Bezirk
zu schaffen. Der Breitbandausbau
sei in den Oberkärntner Tälern
bereits auf einem guten Weg.
Detailpläne für die Stadt Spittal
wurden in Auftrag gegeben, die
Finanzierung steht teilweise, es
wird hier aber noch eine Beteili
gung der Betriebe notwendig
sein, so Artzmann.
WK-Bezirksstellenobmann Siegfried Artzmann
MBA und NR Mag. Peter Weidinger sehen die
wirtschaftliche Zukunft im Bezirk Spittal vor allem
in neuen Ansätzen beim betrieblichen Nachwuchs
und in der Digitalisierung.