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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
4. FEBER 2019
CHRONIK
Harald
Angerer
Kommentar von
Zeit für einen Besuch
Menschen im leistungsfähigen
Alter haben einen fixen Platz in
der Gesellschaft und im wirt-
schaftlichen Leben. Lässt man
dies im Alter aber hinter sich,
bleibt häufig nur mehr die
„Ofenbank“ und zunehmende
Isolation von der Gesellschaft. In
Kärnten ist jede zehnte Person
75 Jahre oder älter, das sind
8,5 %. Im Bezirk Hermagor sind
dies bereits rund 13 % und im
Bezirk Spittal 10,5 %, was über
dem Kärntner Durchschnitt liegt.
Der demografische Wandel ist
hier besonders zu spüren, da
diese Bezirke auch von einer Ab-
wanderung betroffen sind.
14 % der Senioren in Kärnten
wird in stationärer Langzeit-
pflege betreut. Rund 7 % nutzen
eine
24-Stunden-Betreuung,
und knapp 20 % werden von
mobilen Einrichtungen versorgt.
Aber ein Großteil wird mit oder
ohne professionelle Unterstüt-
zung überwiegend informell zu-
hause betreut. Solange diese äl-
teren Menschen noch fähig sind,
die Dinge des Alltags zu einem
großen Teil selber zu erledigen,
bedeutet das für die betreuen-
den Angehörigen einen bewäl-
tigbaren Aufwand, der häufig
neben der Erwerbstätigkeit
läuft. Zeit für ein Gespräch
zu erübrigen, ist schwierig. Es
zeigen sich aber viele Initiativen,
die hier einspringen und der
Isolation im Alter entgegenwir-
ken, wie das „Besuchsnetz“ des
„Familienforum Mölltal“ oder
eben Schulklassen, die sich die-
ses Themas annehmen. Ehren-
amtliche geben den sozialen
Umgang mit älteren Menschen,
der in einer Leistungsgesell-
schaft leider kaum mehr Platz
hat, wieder Auftrieb und führen
die Leute auch wieder weg von
der „Ofenbank“.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.atSie erreichen den
diensthabenden
Arzt
im Hausärztlichen Bereitschafts-
dienst an den Wochenenden und Fei-
ertagen über das Rote Kreuz unter
der Telefonnummer 141.
Mit der Nummer 14844 (ohne Vorwahl)
können Sie beim Roten Kreuz einen
Krankentransport anfordern.
Welcher
Zahnarzt
in Ihrer Nähe am
Wochenende und an Feiertagen Not-
dienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Porcia Apotheke,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/56070
(bis 15. Feber, 18 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(bis 9. Feber, 8 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(bis 9. Feber, 8 Uhr).
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(bis 9. Feber, 8 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(bis 9. Feber, 8 Uhr).
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(ab 9. Feber, 8 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(ab 9. Feber, 8 Uhr).
Gmünd:
Heiligen Geist Apotheke,
Hauptplatz 9, Tel. 0676/3712779
(ab 9. Feber, 8 Uhr).
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Bahnhofstraße 10, Tel. 04282/25381
(bis 11. Feber, 8 Uhr).
Nußdorf-Debant:
Sonnen Apotheke,
Florianistraße 6, Tel. 04852/619900
(9. Feber).
Lienz:
Bahnhofsapotheke,
Bahnhofsplatz 1, Tel: 04852/64130
(10. Feber).
Ein Zeichen für das Miteinander von Alt und Jung setzten die
Kinder der schulischen Tagesbetreuung der Volksschule Ober-
vellach. Sie kamen auf Bastelbesuch in das „Haus Michael“, um
die Bewohner des Altenheims zu besuchen. Mit den Bastelsachen
in der Tasche bereiteten sie den Bewohnern einen lustigen und
entspannten Nachmittag.
Das „Familienforum Mölltal“ setzt
sich für ein „Besuchsnetz“ in Stall ein
In sechs Mölltaler Gemeinden hat das „Familienforum Mölltal“ (FamiliJa) bereits ein
„Besuchsnetz“ aufgebaut. Jetzt wollen ehrenamtliche Besucher auch den älteren
Gemeindebürgern in der Gemeinde Stall ein wenig Abwechslung in den Alltag bringen.
Zwölf Frauen und ein Mann
aus Stall haben sich bisher bereit
erklärt, regelmäßig einen Teil
ihrer Zeit anderen Menschen zu
schenken. Ansprechpartner in
der Gemeinde ist Birgit Egger.
„Ich hege den Gedanken an ein
Besuchsnetz schon lange“, sagt
sie. Sie weiß, wie wichtig es für
viele ältere Menschen ist, einige
Stunden aus dem Alltag heraus-
geholt zu werden. Das spürt sie
z. B. auch immer, wenn sie im
Obervellacher Altersheim für die
Bewohner musiziert. Gemein-
sam mit Barbara Egger, die über
eine Demenzausbildung verfügt,
und den „FamiliJa“-Mitarbeite-
rinnen arbeitet sie seit einiger
Zeit am Aufbau des Besuchs-
netzes, vor kurzem el der Start-
schuss dazu. Elisabeth Sager-
schnig, eine der „FamiliJa“-
Gründerinnen, freute sich bei der
Auftaktveranstaltung über das
große Interesse der Bevölkerung.
An diesem Abend referierten
Gabi Amrus-Glantschnig, Alten-
heimseelsorgerin, und Mag. Ju-
dith Höhndorf, Referentin für
Seniorenpastoral, zum Thema
„Begegnungen machen Freude“.
In ihrem Vortrag und der an-
schließenden Diskussion wurde
deutlich, wie sehr Begegnungen
auf beiden Seiten – bei Besu-
chern und Besuchten – Glücks-
momente entstehen lassen.
Die von „FamiliJa“ initiierten
Besuchsnetze gab es bisher in
Obervellach, Reißeck, Mallnitz,
Flattach, Rangersdorf und Mört-
schach. „Das Wohlbe nden von
Menschen wird zu einem we-
sentlichen Teil von guten sozia-
len Beziehungen mitbestimmt.
Wie Forschungen zeigen, kommt
dieser Aspekt besonders bei
älteren Menschen zum Tragen“,
heißt es von Seiten von „Famili-
Ja“. Die ehrenamtlichen Besu-
cher bekommen eine Einschu-
lung und rund alle zwei Monate
eine Weiterbildung zu diversen
Themen wie z. B. Kommunika-
tion, Demenz oder den Umgang
mit Trauer. Außerdem sind sie
zur Verschwiegenheit verp ich-
tet. Nähere Informationen beim
Gemeindeamt Stall oder bei
„FamiliJa“, Tel. 04782/2511.
Das „Besuchsnetz“ ist Birgit Egger (3. v. l.) ein großes Anliegen.