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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

3. DEZEMBER 2018

CHRONIK

Sie erreichen den

diensthabenden

Arzt

im Hausärztlichen Bereitschafts-

dienst an den Wochenenden und Fei-

ertagen über das Rote Kreuz unter

der Telefonnummer 141.

Mit der Nummer 14844 (ohne Vorwahl)

können Sie beim Roten Kreuz einen

Krankentransport anfordern.

Welcher

Zahnarzt

in Ihrer Nähe am

Wochenende und an Feiertagen Not-

dienst leistet, erfahren Sie bei allen

Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.

Notarzt

Notruf

141

Apotheker-

dienste

Harald

Angerer

Kommentar von

Widerstand zwecklos?

Ich dachte am Land gibt es keine

Protestkultur, aber wenn man

genau hinschaut, findet man sie

doch. Wenn sich jemand für seine

Rechte stark macht, passiert das

häufig in Wien, auch in Klagenfurt

gehen ab und zu Leute auf die

Straße. Das scheint weit weg zu

sein und beträfe die „Anderen“.

Man könne ohnehin nichts bewe-

gen. Das Engagement für bessere

Bedingungen fände kaum Platz,

dachte ich. Aber die Metaller

machten es vor. Bei den Kollektiv-

verhandlungen erreichten sie

durch ihren Protest ein wesentlich

besseres Ergebnis. Auch die Bür-

gerinitiative in Seeboden pflegt

mit ihrem Aufbegehren die „Kul-

tur des aufrechten Ganges“. Es

zeugt von großem Einsatz, wenn

eine Handvoll Menschen gegen

ein Projekt der im Staatsbesitz be-

findlichen ASFINAG aufsteht. Auf

der einen Seite stehen „überge-

ordnete“ Interessen, wie der wirt-

schaftliche Erfolg des Landes, der

großes Interesse am Ausbau der

Nord-Süd Verbindung hat. Auch

dem Fernverkehr muss die Mög-

lichkeit geboten werden, die ge-

setzlichen Ruhe- und Fahrverbots-

zeiten einzuhalten. Auf der ande-

ren Seite steht die Befürchtung

vieler Einwohner Seebodens,

massive Einschnitte in der Lebens-

qualität und sogar eine Gefähr-

dung der Gesundheit hinnehmen

zu müssen. Der Einwand scheint

hier gerechtfertigt und könnte

sich lohnen für die Anrainer und

auch für die Region, die im Touris-

mus mit der Luftgüte wirbt. Der

Widerstand könnte sich hier be-

zahlt machen.

Den Autor erreichen Sie unter:

redaktion@volltreffer.co.at

Spittal:

Hubertus Apotheke,

Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333

(bis 8. Dezember, 12 Uhr).

Tauern Apotheke,

Villacher Straße 136, Tel. 04762/36188

(ab 8. Dezember, 12 Uhr).

Millstatt:

See Apotheke,

Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130

(bis 8. Dezember, 12 Uhr).

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Möllbrücke:

Teurnia Apotheke,

Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234

(bis 8. Dezember, 12 Uhr).

Gmünd:

Heiligen Geist Apotheke,

Hauptplatz 9, Tel. 0676/3712779

(bis 8. Dezember, 12 Uhr).

Obervellach:

Adler Apotheke,

Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244

(ab 8. Dezember, 12 Uhr).

Seeboden:

Jakobus Apotheke,

Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602

(ab 8. Dezember, 12 Uhr).

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Greifenburg:

Laurentius Apotheke,

Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288

(ab 8. Dezember, 12 Uhr).

Radenthein:

Paracelsus Apotheke,

Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055

(ab 8. Dezember, 12 Uhr).

Hermagor:

Adler Apotheke,

Hauptstraße 4, Tel. 04282/2066

(bis 10. Dezember, 8 Uhr).

Lienz:

Franziskus Apotheke,

Muchargasse 13, Tel. 04852/62665-0

(8./9. Dezember).

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Seebodner Bürgerinitiative präsentiert Gut-

achten gegen geplanten ASFINAG-Rastplatz

Seit vier Jahren stellt sich die Bürgerinitiative „L(i)ebenswert Seeboden“ bereits gegen

den geplanten ASFINAG-Rastplatz an der A 10 oberhalb der Marktgemeinde. Nun

liegt ein Gutachten der Technischen Universität Wien (TU) auf dem Tisch, das in wei-

ten Teilen Abweichungen zu dem von der ASFINAG in Auftrag gegebenen Gutachten

aufweist.

Der geplante Ausbau des Au-

tobahn-Rastplatzes würde den

vorhandenen Rastplatz um das

Dreifache vergrößern, dabei 25

Lkws und 34 Pkws Platz bieten

und das in nur 150 Metern Ent-

fernung vom Wohngebiet. Die

Bürgerinitiative (BI) befürchtet

durch den Ausbau vermehrte

Lärm- und Feinstaubbelastung,

besonders durch an- und abfah-

rende Lkws sowie einen erhöhten

Lärmpegel in der Nacht durch

laufenden Kühlaggregate und in

den Morgenstunden bei Start

und Abfahrt der Fahrzeuge. Das

neue Gutachten der TU bestä-

tigte nun die Vermutung der Ini-

tiative. Rund 150 Interessierte

waren zur Präsentation des

Gutachtens ins Kulturhaus in

Seeboden gekommen. Der ehe-

malige Richter Dr. Arnold

Riebenbauer, den sich die BI als

rechtlichen Berater ins Boot

holte, fasste das 58-seitige

Gutachten, angefertigt von Prof.

Thomas Macoun von der TU

Wien, zusammen.

Abweichungen in den

Gutachten

Laut Riebenbauer ging die

ASFINAG bei der Planung von

ihrer eigenen Dienstanweisung

aus, die einen Lärmpegel von 50

dB in der Nacht erlaubt. Im Falle

des Rastplatzes in Seeboden sei

jedoch die strengere ÖNORM an-

zuwenden, die für Straßen an

Wohngebieten lediglich einen

Pegel von 40 dB in der Nacht und

bei Kurgebieten – Seeboden ist

ein Luftkurort – gar nur 35 dB

erlaubt. Hier seien nicht die

korrekten Normen herangezogen

worden. Die TU Wien maß einen

durchschnittlichen Lärmpegel-

wert während der Nacht von

50,78 dB. Des Weiteren sei die

Vorgehensweise bei der Lärm-

messung, die im Auftrag der

ASFINAG durchgeführt wurde,

zu beanstanden. Lärmmessungen

hätten an Gebäuden im Abstand

von einem Meter durchgeführt

werden müssen, anstatt „in der

Wiese“. Auch wurden die imVor-

feld aufgestellten Verkehrspro-

gnosen in der Praxis übertroffen.

So rollten von Jänner bis Septem-

ber 2018 über 32.000 Fahrzeuge

über die A 10, mehr als die für

2020 vorausberechneten 24.500.

Kein Vorteil

„Seeboden hat keinen Vorteil

von dem Rastplatz, was bleibt

sind die stärkere Belastung durch

Lärm und Feinstaub“, so Rieben-

bauer. Beatrice Sigrist-Amlacher

und Elke Leitner wiesen in ihren

Vorträgen auf die Folgen der

erhöhten Feinstaubbelastung hin.

In zahlreichen Wortmeldungen

forderten Anwesende die Kom-

munalpolitiker auf, sich für die

Anliegen der BI einzusetzen.

„Mit dem Gutachten ist die

ASFINAG gefordert, es zu

widerlegen oder nicht zu widerle-

gen“ meinte Bgm. Wolfgang

Klinar, „auf dieser Basis werden

wir für den bestmöglichen Lärm-

schutz kämpfen, das ist immer

unsere Haltung gewesen“. Vertre-

ter der ASFINAG glänzten bei

der Veranstaltung mit Abwesen-

heit. Als weitere Schritte plant

die BI ein Feinstaubgutachten in

Auftrag zu geben und mit einer

Demonstration ihrem Anliegen

Gehör zu verschaffen.

Dr. Arnold Riebenbauer und die

Mitinitiatorin der Bürgerinitia-

tive Ingrid Pichler: „Wir kämpfen

weiter.“

Fotos: riepress

Die seit 2011 geplante Vergrößerung des Rastplatzes an der A 10 bei

Seeboden soll 25 Lkws und 34 Pkws mitsamt Infrastruktur beherbergen.