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GESUNDHEIT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JULI/AUGUST 2018

34

Rudi

Rumpl,

Lebens-

und

Trauer-

begleiter

Es handelt sich hierbei um lang an-

haltende Angstzustände und eine da-

durch erhöhte innere Anspannung

über einen Zeitraum von mindestens

sechs Monaten. Von ihr sind rund 1,5 %

der Männer und 2,9 % der Frauen be-

troffen. Bei einer generalisierten Angst-

störung kommt es zu übertriebenen,

unrealistischen und häufig grundlosen

Reaktionen auf eigentlich harmlose All-

tagssituationen. Betroffene leben in

ständiger Sorge, dass etwas passieren

könnte. Sie fürchten sich etwa davor,

dass ihnen oder ihren Verwandten Un-

fälle zustoßen oder sie erkranken

könnten. Häufig können Angstpatienten

aber gar nicht genau sagen, wovor

genau sie Angst haben.

Führt zu noch mehr Angst

Allen ist aber gemeinsam, dass die

permanente eigene Besorgtheit zu noch

mehr Angst führt. Die Angst kann nicht

mehr willentlich kontrolliert werden. Das

Ergebnis ist eine ständige innere, aber

auch körperliche Anspannung. So ent-

steht ein Teufelskreis, dem Patienten mit

generalisierter Angststörung nicht mehr

entfliehen können. Der Erkrankungsgrad

ist dem Betroffenen dabei meist gar

nicht bewusst. Denn die dauerhafte Be-

sorgnis wird als normal angesehen. Über

lange Zeit kommt es folglich zu Leis-

tungseinbrüchen im Berufsleben, aber

auch generell.

Ursachen

Die konkreten Ursachen für das Ent-

stehen dieser Erkrankung sind noch

nicht gänzlich erforscht. Es werden so-

wohl genetische Faktoren als auch me-

tabolische Veränderungen des Neuro-

transmittersystems in Betracht gezo-

gen. Psychosoziale Stressfaktoren

führen zudem zur Verschlechterung der

Erkrankung. Angstpatienten neigen

dazu, ihren Arzt eher wegen der kör-

perlichen Symptome aufzusuchen. Sie

verschweigen das Leitsymptom Angst

zunächst.

Infos für Ihr Wohlbefinden

von Martina

Holzer

Eine besondere Form der

Angststörung

Angststörungen sind die häufigsten psychischen Erkrankungen. Eine besondere Form ist die generali-

sierte Angststörung, die deutlich mehr Frauen als Männer betrifft. Sie ist aber behandelbar.

Fragen rund

um die Trauer

Was versteht man unter Trost?

Rumpl:

Was Trost wirklich ist,

kann oft nicht erklärt werden. Man

muss Trost erfahren, diesen in einer

Abschiedssituation oder in einer

schwierigen Lebenslage erleben.

Trost kann zwischenmenschliche

Zuwendung sein für jemanden, der

trauert, aber auch für jemanden,

der sie nach einer Diagnose, nach

einem Unfall oder ganz einfach im

Krankenhaus braucht. Durch Trost

fühlen sich Trauernde und Kranke

Kohlensäure-

Bäder beruhigen

Nicht nur die Durchblutung wird

durch Kohlensäure-Bäder gefördert,

sondern sie wirken auch sehr beruhi-

gend auf das Nervensystem. Beson-

ders bei Bluthochdruck, Durchblu-

tungsstörungen in Armen und Beinen

und zur Entlastung des Herzens wird

diese Therapie empfohlen, sie muss

aber von einem erfahrenen Arzt ver-

ordnet werden. Wie funktioniert ein

Kohlesäure-Bad?

Man setzt sich in eine Wanne, ge-

füllt mit natürlichem oder extra mit

Kohlensäure angereichertem Wasser.

Die Temperatur soll 28 bis 24 Grad

betragen. Nach 20 Minuten ist das

Bad zu Ende. Danach eine halbe bis

eine Stunde ruhen.

Johanneskraut war schon in der Ver-

gangenheit ein grüner Stimmungsma-

cher. So steht es in einem Kräuterbuch

aus dem 17. Jahrhundert: „Johannis-

kraut hilft gegen den Schwindel und

gegen die fürchterlichen melancholi-

schen Gedanken.“ Dafür, dass Johan-

niskraut eine aufmunternde Wirkung

hat, sorgt folgender Cocktail: Fla-

vonoide, ätherisches Öl, Harze, Gerb-

stoffe und Rhodan sowie insbesondere

Hypericin und Hyperforin. Letzteres ist

maßgeblich für die antidepressive

Wirkung zuständig. Denn es hemmt

die Wiederaufnahme von Serotonin

und Noradrenalin in den Nervenzellen,

was die Konzentration der beiden Ner-

venbotenstoffe erhöht.

Ein guter

Stimmungsaufheller

Eine be-

sondere

Form der

Angststö-

rung ist

die gene-

ralisierte.

Sie be-

trifft

mehr

Frauen als

Männer.

Bäder mit Kohlensäure beruhigen.

nicht allein gelassen, sie empfin-

den eine Stärkung in ihrer ange-

schlagenen seelischen Verfassung.

Wir Menschen sind im Grunde

Trost suchende Wesen.

Was unterscheidet Trost von

Hilfe?

Rumpl:

Bei der Hilfe erfahren

wir Unterstützung, indem wir zum

Beispiel verbunden werden und

Medikamente bekommen, sodass

Schmerz und Krankheit abnehmen

und wir wieder gesund werden.

Der Trost löst ein inneres Erle-

ben aus, das Besserung bedeutet,

obwohl das Leiden weiter beste-

hen bleibt. Wir können jedoch

besser damit umgehen. Gläubige

Menschen tun sich in schwierigen

Zeiten leichter, denn sie bekom-

men aus dem Glauben Trost und

Beistand. Sie lesen in der Bibel,

wiederholen immer wieder Psal-

men. Etwa der Psalm 23 „Der

Herr ist mein Hirte“ wird immer

wieder nachgesprochen, weil er

tröstet. Schwer fällt es allerdings,

Trost suchende Menschen, die

sich in ihrer Opferrolle unterlegen

fühlen, zu trösten.

Johanneskraut war schon vor Hun-

derten von Jahren als Stimmungs-

macher bekannt.