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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

2. JULI 2018

CHRONIK

GeoPark-Besucherzentrum

wird vergrößert

Der GeoPark Karnische Alpen macht die einzigartigen Zeugnisse aus 500 Millionen

Jahren Erdgeschichte anhand von Geotrails, Geopunkten und dem Besucherzentrum

in Dellach/Gail verständlich und sichtbar. Das Besucherzentrum wird ausgebaut, das

„Abenteuer Erdgeschichte“ weiter aufgewertet.

Wie die GeoPark-Leiterin

Gerlinde Ortner-Krawanja mit-

teilt, laufen derzeit Vorberei-

tungen bzw. Planungen, um das

Besucherzentrum des GeoParks

in Dellach/Gail zu erweitern.

Das Besucherzentrum ist im Par-

terre neben dem Gemeinde- und

Kulturhaus in Dellach unterge-

bracht, nun soll auch das erste

Stockwerk und damit eine Flä-

che von 150 Quadratmetern da-

zukommen. Einzigartige Fos-

silien und Gesteine können hier

bestaunt werden. Multimediale

Darstellungen, Filme und ein

Experimentierraum ergänzen die

Ausstellung. Viele Aktivitäten

und Programme, wie etwa ge-

führte Wanderungen und Schatz-

suche, werden, speziell auch für

Schüler, angeboten, um Erdge-

schichte greifbar zu machen. Die

künftigen zusätzlichen Ausstel-

lungsräume sollen weiteren At-

traktionen Platz bieten, mit mo-

dernen und interaktiven Darstel-

lungen für Besucher. Die

Fertigstellung ist für das Früh-

jahr 2019 geplant. Die Kosten

werden mit rund 300.000 Euro

angegeben.

Berge, Landschaften, Ge-

steine, Fossilien und Zeit spielen

die Hauptrolle im GeoPark. Es

geht um 500 Millionen Jahre

Erdgeschichte. Sechs Geotrails

(Garnitzenklamm,

Nassfeld,

Zollnersee, Laas, Wolayersee

und Plöckenpass) wurden einge-

richtet, diese und über 80 Geo­

tope laden Interessierte ein, sich

vor Ort zu informieren. Zahl-

reiche Publikationen – insbeson-

dere auch vom prominenten

Geologen und Weltnaturerbe-

Promotor Univ. Prof. Dr. Hans

Peter Schönlaub – befassen sich

mit dem „Abenteuer Erdge-

schichte“ der Karnischen und

Gailtaler Alpen, zeigen die un-

glaubliche Breite und Buntheit

geologischer Themen auf und

wollen zum Schauen, Entdecken

und Begreifen anregen. „Living

Stones“ heißt ein Büchlein,

das Ortner-Krawanja mit und für

Schüler gestaltet hat, um ihnen

die Geologie der Karnischen

Alpen möglichst anschaulich

näherzubringen.

Spuren der Saurier

Im Vorjahr konnte die Suche

nach Saurierfährten nördlich von

Kötschach (im Lammergraben)

erfolgreich abgeschlossen wer-

den. Mehr noch: die Funde über-

trafen alle Erwartungen, freut

sich die GeoPark-Leiterin. Es

war wohl die spannendste Aktion

des GeoParks mit dem wissen-

schaftlichen Grabungsleiter Dr.

Sebastian Vogt und vielen ehren-

amtlichen Helfern. Mehrere hun-

dert Fuß- und Handabdrücke

wurden allein vom Ursaurier

Amphisauropus gefunden. Insge-

samt wurden Fährten von sechs

verschiedenen Sauriern (Batra-

chichnus, Varanopus, Amphisau-

ropus, Dromopus, Ichnotherium

und Tambachichnium) identifi-

ziert. „Es handelt sich um die

ältesten Spuren von Sauriern und

Landwirbeltieren in Österreich“,

so die Leiterin. Vor allem diese

sensationellen Funde sollen im

erweiterten

Besucherzentrum

präsentiert werden und damit

den GeoPark weiter aufwerten.

Die Bemühungen laufen, um

die Karnischen Alpen zum

Unesco-Welterbe zu machen. Der

GeoPark Karnische Alpen um-

fasst die Karnischen Alpen, Gail-

taler Alpen und auch die Lienzer

Dolomiten und ist somit 830

Quadratkilometer groß. Der Geo-

Park ist die reichste Fossilregion

des Erdaltertums im Alpenraum,

seit 2015 ist er auch ein GeoPark

Unesco Global GeoPark. Auch

ein Interreg-Projekt (Österreich-

Italien) unterstützt die Schaffung

eines grenzüberschreitenden Ge-

oParks zur Aufwertung des ge-

meinsamen geologischen Erbes

und zur Steigerung der touristi-

schen Attraktivität.

Gerlinde

Ortner-Krawanja

stammt aus Laas (Marktgemein-

de Kötschach-Mauthen). Sie ab-

solvierte Studien zur Bodenkun-

de an der Universität für Boden-

kultur in Wien und Gent/Belgien.

Von 1999 bis 2000 Leitung und

Bearbeitung

bodenkundlicher

Projekte und Gutachten im Rah-

men selbstständiger Tätigkeit.

Von 2000 bis Frühjahr 2009

Bearbeitung

bodenkundlicher

Fragestellungen als wissenschaft-

liche Angestellte am Institut für

WasserRessourcenManagement,

Hydrogeologie und Geophysik

der Joanneum Research For-

schungsgesellschaft mbH, Graz.

Von ihr stammt auch ein grundle-

gendes Werk über „Die Böden

Kärntens“. Seit Frühjahr 2009 ist

sie Leiterin des GeoParks Kar-

nische Alpen, der als Verein orga-

nisiert ist. Bergsteigen und Berg-

wandern nennt die freundliche

und begeisterte Bodenexpertin

und Geologin als ihre Hobbys.

Karl Brunner

GeoPark-Leiterin Gerlinde Ortner-Krawanja.

Foto: kb

Mehrere hun-

dert Meter über

steiles Gelände

mussten sich die

Feuerwehrleute

in Obervellach

vorkämpfen, um

einen Brandherd

im Roglgraben

zu

erreichen.

V e r m u t l i c h

durch

einen

Blitzschlag war

bereits am Vor-

tag eine Baum-

gruppe in Brand

geraten

und

hatte zu glosen

begonnen, der aufkommende Wind fachte dann das Feuer an. Der Hubschrauber des Innenministeri-

ums warf zwei Stunden lang Wasser ab, dadurch konnte der Brand auf ein kleines Gebiet eingegrenzt

werden. Die Feuerwehrleute vor Ort gruben dann unzählige Glutnester händisch zum Ablöschen frei.

Im Einsatz standen die Freiwilligen Feuerwehren Obervellach, Flattach/Fragant, Mallnitz und Penk

sowie der Waldbrandzug der FF Spittal/Drau mit insgesamt 90 Mann.

Foto: A. Krejci