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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MAI/JUNI 2018

5

und im Aberglauben des Mittel-

alters zu magischen Hexensalben

umgedichtet. Für Pappelknospen

spricht außerdem auch die Tat-

sache, dass die Farbe der Hexen-

salben als grün beschrieben

wird.“

Wann entstand eigentlich die

beliebte Ringelblumensalbe?

Achmüller:

„Sie tauchte erst-

mals bei Hildegard von Bingen

auf. In ihrem berühmten Werk

‚Physica‘ aus dem 12. Jahrhun-

dert empfiehlt sie, Schweinefett

mit Ringelblumen zu vermen-

gen und Entzündungen der

Kopfhaut mit dieser Salbe

einzureiben. Jahrhundertelang

blieb Schweineschmalz eine der

Grundsubstanzen zur Salben-

herstellung. Bis heute sieht ein

Grundrezept des Österreichischen

Arzneibuches für die Herstel-

lung der ‚Einfachen Salbe‘ neben

sieben Gramm Cetylpalmitat

und drei Gramm Cetylalkohol

auch 90 Gramm Schweine-

schmalz vor. In der Praxis hat

man sich mittlerweile von dem

Gebrauch tierischer Fette zur

Salbenherstellung weitgehend

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8.30-12.00 Uhr, 14.30-18.00 Uhr

8.30-12.00 Uhr, 1. Samstag im Monat 08.30-

00 LIENZ

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16.00 Uhr

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167702

verabschiedet, u. a. weil Salben

aus tierischen Fetten ungekühlt

gelagert schnell ranzig werden.“

Was hat sich stattdessen

etabliert?

Achmüller:

„Im Laufe des

20. Jahrhunderts zunehmend

Vaseline, ein Produkt aus der

Erdölindustrie. Vaseline ist

billig, lange haltbar und in der

Handhabung einfach. Sie wird

n viel Gutes

Johanniskraut

Ringelblume