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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
23. OKTOBER 2017
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Begeisterter Wander-Touristiker
Eckart Mandler,
Irschen:
In Irschen dreht sich alles um die Kräuter. Am Anfang stand die Idee, altes Wissen rund um die Kräuter zu bewahren und weiterzugeben. Der damalige
Hotelier und Gründer des Kräuterdorfes Irschen, Eckart Mandler, hatte das Ziel vor Augen, die Schätze der Natur, die vor der Haustüre wachsen, be-
kannter zu machen, altes Heilkräuter-Wissen zu nutzen und an die Jugend und Urlauber weiterzugeben.
Er hatte ein eigenes Kräuterhotel
mit Bio-Angeboten – das erste
dieser Art, ein Schmuckstück –
errichtet und wurde zum Initia-
tor und Entwickler des „Natur-
und Kräuterdorfes Irschen“, das
durch seine Vielzahl an Aktivi-
täten und Angeboten, etwa im
Kräuterhaus wie an den Kräuter-
stationen, europaweit bekannt
und geschätzt wird. Irschen hat
sein eigenes „Gesicht“ bekom-
men und wurde ein Musterbei-
spiel für eine nachhaltige und
vorbildliche Dorfentwicklung.
Vor zehn Jahren hatte das Kräu-
terdorf den Tourismus-Staats-
preis erhalten. Zehn Jahre war
Mandler Gemeindebediensteter
in Irschen, zuständig für die Tou-
rismusinformation, dann hat er
den mutigen Sprung in die
Selbstständigkeit gemacht und
wurde Unternehmensberater
und Projektbetreuer im Touris-
mus. Er ist seit mehr als 25 Jah-
ren Obmann des Kräuter-
dorf-Marketingvereins Irschen,
der ganzjährig viele Veranstal-
tungen, Vorträge, Seminare,
Workshops, Führungen rund um
das Thema Kräuter und Natur
bietet: „Wir zeigen, wie köstlich
Natur schmecken kann“.
Hobby und
Leidenschaft
Natur, Wandern, Urlaub in den
Alpen, den Gästen die Schön-
heiten zeigen und sie optimal be-
gleiten – diese Themen bewegen
Mandler von Jugend an. Er baute
nicht nur das erste Kräuterhotel
in Irschen, sondern war auch Mit
begründer
von
„Österreichs
Wanderdörfer“, Geschäftsführer
der „Alpines Wandermanage-
ment GmbH“ mit Beratung und
Betreuung von Wanderdestinati-
onen in Österreich und Südtirol.
Sein Motto lautet: „Mit gutem
Vorbild voraus gehen, selber
anpacken und damit Menschen
begeistern können“. 1994 kam
ihm die Idee zur Gründung und
Entwicklung von Wanderhotels.
Er suchte gleichge-
sinnte Hotelunterneh-
mer. Heute umfasst
die internationale Ho-
telgruppe mit Sitz in
Irschen bereits 75 Mit-
glieder in Österreich,
Italien und Deutsch-
land. Sie bietet über
6.000 Gästebetten an
und verzeichnet rund
1,3 Millionen Nächti-
gungen. Alle erfüllen
strenge Qualitätskrite-
rien, haben eine hohe
Wanderkompetenz.
„Die Führung der
Wanderhotels und die
Verwirklichung neuer
Ideen für den Wan-
dertourismus ist nicht
nur mein Job, sondern
das Unterwegs-Sein in den Bergen
ist auch gleichzeitig mein Hobby
und eine Leidenschaft. Nirgendwo
findet der Geist mehr kreative
Ideen als in den Bergen und der
Körper einen besseren Ausgleich
als in der Natur“, sagt Mandler,
der es bestens versteht, den Gä-
sten seine Faszination von Berg-
welt und Natur weiterzugeben.
Der Wandertourismus-Profi wirkt
ruhig und gelassen, ist ungemein
fleißig und zielstrebig. Gute touri-
stische Chancen als Zukunftsper-
spektive werden oft nicht oder zu
wenig erkannt. Als konstruktiven
Denker und Praktiker nerven oder
schmerzen ihn daher öfters das
„Kirchturmdenken“, und auch
das bloß verbale Eintreten für die
Stärkung des ländlichen Raumes
sei entschieden zuwenig.
Anerkannter Experte
Mandler ist international aner-
kannter Natur- und Wandertou-
rismus-Experte, sein Wissen und
seine Erfahrungen sind sehr ge-
fragt. Er war und ist vielfach als
Ideengeber und Berater einge-
bunden, ob beim Österreichi-
schen Wandergütesiegel, der
Inszenierung von Naturerleb
nisräumen, thematischen Wan-
derwegen oder auch beim be-
kannten
Weiterwanderweg
Alpe-Adria-Trail vom Glockner
bis an die Adria. Er entwickelt
und managt Tourismusprojekte
auf Betriebs-, Orts- und Regio-
nalebene. Dabei kommen ihm
seine langjährigen praktischen
Tätigkeiten zugute, weil er im-
mer auch mit der Umsetzung
von Projektideen zu tun hatte.
Hervorzuheben ist das Projekt
„Slow Food Travel“ (Gail- und
Lesachtal), das 2017 zum erfolg-
reichsten Kärntner Tourismus-
projekt gekürt wurde und für
das Mandler als Projektkoordi-
nator den Österreichischen
Staatspreis für Marketing 2017
(Kategorie Kleinunternehmen) in
Empfang nehmen durfte. Slow
Food möchte auch eine bessere
Ernährungs- und Esskultur för-
dern.
Mandlers
vielfältiges
Engagement basiert auf seiner
großen Leidenschaft für Natur-
aktivitäten und seiner großen
Neugierde für Neues im Natur-
tourismus. Seine Hobbys sind
somit nicht überraschend: Berg-
wandern, Radfahren, Reisen,
Lernen von anderen, Lesen.
Mandler (Jg. 1957) ist ein ge
bürtiger Bregenzer, schon ein
Jahr später wurde Irschen seine
Heimat.
Karl Brunner
Eckart Mandler arbeitet seit 40 Jahren im
Tourismus, ist Natur- und Wandertouristiker
mit Leidenschaft und Liebe zur Heimat.
Foto: k.brunner
Kurzmeldung
Nationalpark-
Wandertag
Am 26. Oktober, dem österreichi-
schen Nationalfeiertag, findet
tradionell eine mit Nationalpark-
Rangern geführte Wanderungen
statt. Die Wanderung im Kärnt-
ner Anteil des Nationalparks
Hohe Tauern führt auf den Straß-
kopf (2.401 m). Seine Besteigung
ist leicht und führt über sanfte
Matten einer idyllischen Alm-
landschaft, begleitet von einer
imposanten Rundsicht, bergauf,
bis man die Spitze des Straßkopfs
mit dem großen Gipfelkreuz er-
reicht. Ein nahezu unendliches
Gipfelmeer breitet sich vor den
Augen des Wanderers aus: der
Blick von den nahen imposanten
Nachbarn, wie z. B. dem Hoch-
schober, über die schroffen Fels-
spitzen der Lienzer Dolomiten bis
hinüber zu den Drei Zinnen in
Südtirol. Treffpunkt ist am Don-
nerstag, 26. Oktober, um 9 Uhr
beim Parkplatz Seminarzentrum
Iselsberg, von hier erfolgt die ge-
meinsame Auffahrt zum Park-
platz Winklerner Alm (1.830 m).
Die 571 Höhenmeter der ein-
fachen Gipfelwanderung werden
in rund 2,5 Stunden Gehzeit be-
wältigt. Anmeldung: National-
parkverwaltung Hohe Tauern,
Döllach 14, 9843 Großkirchheim,
Tel. 04825/6161 oder per E-Mail:
nationalpark@ktn.gv.at.