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GESCHICHTE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

AUGUST/SEPTEMBER 2017

11

schließung gebaut und man

kommt direkt in den Palas. Dann

kann man dort, aber auch im

Südtrakt und Bergfried an ver-

schiedenen Punkten vieles über

die Lage und Geschichte der

Burg erfahren – vor allem aber

über das Bauwerk selbst, näm-

lich die Geschichte, die in das

Bauwerk eingeschrieben ist. Vie-

les ist in und an der Burg ja be-

reits wieder verfallen, während

anderes wieder errichtet wurde.“

Intensive Bauforschung

Da man nicht auf eingerichtete

Räume zurückgreifen könne, um

zu erfahren, wie es sich hier frü-

her lebte, wird im Zuge der Sa-

nierung intensiv Bauforschung

betrieben – auf für Tirol einzig-

artige Weise. „Man glaubt ja oft,

dass wir so viel über die damali-

gen Zeiten wissen, doch in

Wahrheit ist das Gegenteil der

Fall. Wir haben sehr wenige Er-

kenntnisse“, betont Rath.

Künftig werden die Besucher

von bestens ausgebildeten Gui-

des in kleineren Gruppen durch

die Burg geführt. „Unterstützt

wird aber kein Kinderspielplatz,

sondern dem Nachwuchs wer-

den hierbei das Gebäude und

die Natur, die sich hier über die

Jahrhunderte eingenistet hat,

nahe gebracht.“ Der Kinder-

spielbereich soll im Nahbereich

der Gastronomie entstehen.

Barrierefrei in die Vorburg

Die Vorburg, die sehr groß ist

und in der der letzte Besitzer

wohnte, soll nicht nur Teil der

Führung werden, sondern auch

Platz für kulturelle Veranstal-

tungen außerhalb der Saison

bieten. Zugänglich gemacht

wird sie über den ersten Stock,

um Barrierefreiheit zu ermögli-

chen.

Die Entwicklung des musea-

len Konzepts ist Teil eines Lea-

der-Projektes, das mit dem

Regionsmanagement Osttirol

(RMO) als Partner aufgestellt

wurde. Wenn man sich jetzt

durch die Burg bewegt, fällt

nach Rodung etlicher Bäume

auf, dass man von der Burg aus

eine perfekte Rundumsicht hat.

„Diese Aussicht bestand bis

1960“, erklärt Peter Leiter vom

Museumsverein Burg Heinfels.

Die Sicht ist nun auch von der

hinteren Burgseite aus bis in die

Niederungen frei. „Dort werden

Parkplätze für 100 Autos und

drei Busse und ein fünfstöckiger

Küchenturm – fast 17 Meter

hoch – entstehen. Der Turm ist

die Versorgungseinrichtung der

Burg, der aber nicht an sie an-

gebaut, sondern nur über einen

Gang mit ihr verbunden wird.“

Da keine Erschließungsstraße

zur Burg hinauf gebaut werden

darf, um die Ansicht nicht zu

„verschandeln“, errichtet man

neben dem Küchenturm zudem

eine Materialseilbahn.

Martina Holzer

durch digitale Medien. Jeder

Guide hat ein Tablet mit sich

und kann so zusätzlich auf viele

Fragen der Besucher reagieren.

Natürlich gibt es in der Burg an

bestimmten Stellen fixe Bild-

schirme. An bestimmten Stellen

wird man auch historische Fotos

sehen, welche die Burg noch in

einem anderen Zustand zeigen.“

Auch „Kraxeln“ ist

möglich

Abenteuer steht in der Anlage

zudem an der Tagesordnung.

„Die Besucher müssen selbst

aktiv werden und körperliche

Kraft einsetzen, wenn sie den

Wehrturm hinaufsteigen – gesi-

chert natürlich. Natürlich ist

dieses extra buchbare Angebot

nicht für jeden Besucher geeig-

net.“ Die Innenkubatur des

Turms ist zu klein, um eine so-

lide Treppe zu errichten. Aus

dem Turm wird an oberster

Stelle auch eine Plattform hi-

nausgebaut, von der man einen

traumhaften Ausblick aus ge-

nießen kann. Auch ein Kinder-

spielbereich ist angedacht. „Das

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Gabi Rath vom Büro „Rath &

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sche Konzept für Burg Heinfels

erstellte. Foto:Martina Holzer