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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JUNI/JULI 2017

3

Unlängst reisten sie an: die

rund 100 Nachtwächter und

Türmer aus Deutschland, Däne-

mark, den Niederlanden, Frank-

reich, Polen und der Schweiz –

direkt in das kleine Dorf Ober-

tilliach, das bereits zum zweiten

Mal die Gastgeberrolle für das

jährliche internationale Treffen

inne hatte. Die Freude darüber

war bei Helmut Egartner be-

sonders groß. Er ist immerhin

der einzige Nachtwächter

Österreichs und stammt aus

Obertilliach. Für die urigen

Männer stand einiges auf dem

Programm. So überraschte man

sie im festlich dekorierten Kul-

tursaal mit vielen Bildern vom

ersten Zunfttreffen in Obertilli-

ach 1998. „Sie kamen aus dem

Staunen nicht mehr heraus“, be-

richtet Egartner. Der Abend

wurde äußerst gesellig – beglei-

tet von musikalischen Klängen

der „Sillianer Buibm“.

Aufmarsch in Lienz

Für Staunen sorgten die

Nachtwächter und Türmer in

Lienz – bei ihrem großen Auf-

marsch auf dem Hauptplatz.

Empfangen wurden sie von

Vize-Bgm. Siegfried Schatz und

TVB-Mitarbeiterin Paula Müll-

mann. „Zunftmeister Johannes

Thier überreichte beiden jeweils

eine Laterne mit der augenzwin-

kernden Bemerkung, dass den

jeweiligen Institutionen zu gege-

bener Zeit ein Licht aufgehen

möge“, so Hansjörg Schneider

(Tourismusinformation Obertil-

liach). In Lienz war es den

Nachtwächtern und Türmern in

ihren Roben ganz offensichtlich

recht heiß – da kamen das von

Müllmann gezapfte Bier und das

Buffet gerade recht.

Von Lokal zu Lokal

Die Nachtwächter und Tür-

mer ließen sich auch auf dem

Stadtmarkt Lienz blicken – in ge-

schlossener Formation, sodass

ihnen viele Blicke sicher waren.

Sie beeindruckten aber nicht nur

mit ihrem stattlichen Auftreten,

sondern auch mit ihren Versen,

die sie zum Besten gaben.

AmAbend stand wieder Mar-

schieren auf dem Programm,

was sie mit großem Stolz taten.

Diesmal ging es durch das Dorf

von Obertilliach – auch wurden

sie von Zeremonienmeister

Niels Steenfeldt aus Dänemark

in amüsanter Art vorgestellt.

Später sah man die Nachtwäch-

ter und Türmer von Lokal zu

Lokal wandern, in denen sie

Darbietungen präsentierten.

Den Samstag nützte die illu-

stre Schar, um zwei weitere

Zunftmitglieder aufzunehmen.

Wirt Josef Lugger begeisterte

die Besucher mit seinem gro-

ßen Wissen rund um den Ort

und Heidrun Hiemer stellte sich

vor. Sie ist Oberbürgermeisterin

von Schwarzenberg im Erzge-

birge, wo das Zunfttreffen 2018

stattfinden wird.

In luftigen Höhen

Natürlich brachte man die

Nachtwächter und Türmer auch

auf die Connyalm – und sogar

noch einen „Stock höher“, mit

dem Traktor zum Jochsee.

„Viele haben von dort aus den

Großglockner erstmals in seiner

Pracht – wenn auch ein paar

Kilometer entfernt – gesehen“,

so Schneider. Abends wurden

noch die Gräber der verstorbe-

nen Obertilliacher Nachtwächter

Andreas Preßl und Pepi Lien-

harter besucht – begleitet von

der Musikkapelle und der Schüt-

zenkompanie des Ortes. Nach

dem Gottesdienst erfolgte die

Übergabe der Zunftstandarte an

den Schwarzenberger Türmer.

Der Kirchplatz war nicht nur

voll mit Nachtwächtern und

Türmern, sondern auch mit den

Einheimischen – allen voran

Bgm. Ing. Matthias Scherer.

„Lampe aus“

„Von einem ,Gänsehauterleb-

nis‘ sprachen viele Besucher, als

die Zunftmitglieder ihre Hymne

sangen.“ Der Zeremonienmeister

befahl das „Lampe aus“. Eine

der Ehrensalven galt auch Nacht-

wächter Egartner. Es sei bislang

das schönste Zunfttreffen gewe-

sen – nicht nur wegen des schö-

nen Wetters, so die Zunftmit-

glieder.

Martina Holzer

Bislang schönstes Treffen

Nachtwächter und Türmer aus ganz Europa reisten zum großen Treffen nach

Obertilliach. Die ungewöhnliche Besucherschar fühlte sich in der Region pudel-

wohl und ließ wissen, dass das heurige 32. Treffen bislang ihr schönstes war.

V. l.: Bgm.

Matthias

Scherer,

Ober-

tilliachs

Nacht-

wächter

Helmut

Egartner

und Zunft-

meister

Johannes

Thier.

Nachtwächter aus Zwönitz im Erzgebirge.

Nachtwächtertreffen in Obertilliach.