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SONDERAUSSTELLUNG

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MAI/JUNI 2017

11

Rauchfreies Arbeiten war nun

möglich, und es bestand nicht

mehr die Gefahr, dass brennende

Holzscheite das flüssige Schmalz

entzündeten.

16 Krapfentage

im Pustertal

Zur

Herstellung

von

Schmalzgebäck wurden eigene

Gerätschaften verwendet. Wie

etwa der „Krapfenspiß“, das

„Tirtlrädl“, der „Straubenlaur“

oder der „Magestampf“. Gab es

im westlichen Tirol drei Krap-

fentage im Jahr (Weihnachten,

Fasnacht, Kirchtag), dazu noch

Feste wie Hochzeiten und Pri-

miz, so waren es im Pustertal

auf größeren Bauernhöfen bis

zum Ersten Weltkrieg 16 Krap-

fentage. Dazu kommen noch

die Tirtln und Blattln an den

Wochentagen. Üblicherweise

wurde im Pustertal zudem fünf

Mal am Tag gegessen: Vor-

mass, Achter oder Neuner Mit-

tagessen, Marende und Nacht-

mahl. Bestimmte Speisen wur-

den regelmäßig aufgetischt.

Etwa Knödel am Dienstag und

Donnerstag, Schmalzgebacke-

nes an Samstagen und Krapfen

an Festtagen und bei Bräuchen.

Fette Mehlspeisen

Mit dem Mehl ging man

sparsam um, die Mehlspeisen

wurden dafür sehr fett gekocht,

um sättigende Gerichte zu er-

halten. „Die Milch auf den Pus-

tertaler und Ahrntaler Almen

wurde nicht zu Fettkäse wie im

Unterinntal verarbeitet, sondern

zu Butter – und in der Folge zu

Butterschmalz – und Mager-

käse.“ Neben den Familienmit-

gliedern arbeiteten, je nach Hof-

größe, auch mehrere Dienstbo-

ten mit. „Üblicherweise lebten

und arbeiteten zehn bis 15 Men-

schen auf einem großen Hof von

ca. sechs bis 20 Hektar.“ Auffal-

lend bei Inventaren von Bauern-

höfen aus dem Pustertal ist laut

der Kuratorinnen die hohe An-

zahl an Milchschüsseln und

Milchleitern (kleine Leitern aus

Holz, die das Übereinander-

stapeln von mehreren Schüsseln

ermöglichten). „Um Milch halt-

bar zu machen, wurde daraus

Butter gewonnen und diese da-

nach zu Schmalz verkocht.“

Erleichterung

Mit der Erfindung der Zentri-

fuge bzw. mit der Gründung der

Sennereigenossenschaften (ab

1870) wurden die Milchschüs-

seln auf vielen Höfen nicht

mehr gebraucht. „Teils wurden

hölzerne oder Milchschüsseln

aus Keramik durch solche aus

leicht zu reinigendem und un-

zerbrechlichem Blech abgelöst.“

Nach dem großen Erfolg und

der immensen Nachfrage war es

für Christian Stoll, DFB- und

Stadionsprecher von Werder Bre-

men, selbstverständlich erneut

ein Fußballcamp zu organisieren.

Somit haben wieder alle fußball-

begeisterten Kinder und Jugend-

lichen im Alter zwischen sechs

und achtzehn Jahren die Chance

einmal mit „richtigen“ Profis zu

trainieren. Unterstützt wird Stoll

von den ehemaligen Bundesliga-

und Nationalspielern Dieter

Schlindwein (DFB-Pokalsieger),

Manfred Kaltz (Vizeweltmeis-

ter), Christian Schreier (UEFA-

Cup Sieger) und Christian

Sackewitz (Torschützenkönig

2. Bundesliga), die als Trainer

fungieren und ihr Fußball Know-

how an die Teilnehmer weiterge-

ben. Am Ende gibt es ein großes

Abschlussturnier.

Trainiert wird jeweils mon-

tags bis freitags, 16.45 bis

19.15 Uhr. Kosten: 75 € pro

Kind und Woche.

Für Infos: Stoll (Berlin), Tel.

0049-160-4456903 oder Tem-

pele (Winnebach) Tel. 0049-

160-96 737024.

158370

2. Tempele-Dolomiten

Fußball Camp

Fußballbegeisterte 6- bis 18-Jährige aus Ost- und Südtirol

haben drei Wochen lang die Chance mit Fußballprofis zu

trainieren. Das 2. Tempele-Dolomiten Fußball Camp findet

von 12. bis 30. Juni auf dem Winnebacher Sportplatz statt.

Familie Bodner vom Holdererhof in St. Andrä (Brixen) um den Stubentisch. In irdenen Schüsseln und

Tellern sind Milch, Brot, Kartoffel und Knödel aufgetischt. Wahrscheinlich zwischen 1910 und 1920.

die einstige Esskultur

Christian Stoll bietet in Winnebach ein Fußballcamp für 6- bis 18-

Jährige an.