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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

19. DEZEMBER 2016

CHRONIK

Raunikar Edelbrände

Tel. +43 (0)5577 / 85955-10

Fax +43 (0)5577 / 85955-3

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il: info@raunikar.com

wünscht allen Kunden und

Freunden edler Spirituosen

frohe Weihnachten und

alles Gute im neuen Jahr.

Erhältlich im Lebensmittelhandel!

32800

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services@raunikar.com

Lainach 66 | 9833 Rangersdorf | Tel. 04822/386

und ein glückliches, neues Jahr

wünschen wir allen Kunden, Freunden

und Bekannten und danken für das uns

entgegengebrachte Vertrauen.

48352

Frohe Weihnachten

Die besten Wünsche für die Weihnachtszeit

und ein glückliches neues Jahr wünschen wir

unseren Kunden und Freunden.

Wir danken für Ihr Vertrauen

und freuen uns auf Ihren Besuch!

Eni Service Station

Daniel Fankhauser & Team

Kötschach-Mauthen

140236

Mauthner Bär und

Kötschacher Löwe

Mauthen im Gailtal, Teil der Marktgemeinde Kötschach-

Mauthen, hat eine besondere Geschichte. Dr. Erich

Lamprecht aus Mauthen hat die Geschichte von Mau-

then im Zeitraum von 500 v. Chr. bis zum Ende des 14.

Jahrhundert ausführlich beleuchtet und in einem Buch

festgehalten.

So widmete sich Lamprecht

auch der Geschichte des Kirch­

leins Maria Schnee oberhalb von

Mauthen. Mauthen gehört zu

den zehn ältesten Orten Kärn­

tens, und seine Geschichte ist un­

trennbar mit jener des Passüber­

gangs Plöckenpass (wurde auch

Kreuzberg, Chreutzper, etc. ge­

nannt) und Plöckenstraße ver­

bunden. Vor allem die Römer

nutzten diesen Übergang, der als

Transportweg aber viel älter ist.

Die venetischen Felsinschriften

von der nahegelegenen Missoria

Alm weisen auf die Zeit 400

bzw. 500 v. Chr. hin. Mauthen

lag auch in der Nähe der vorge­

schichtlich bedeutenden Sied­

lung Gurina (in der heutigen Ge­

meinde Dellach/Gail). Im 13.

und 14. Jht. spielte Mauthen als

Handelszentrum eine große Rol­

le. Vor 2.000 Jahren war Mau­

then die Straßenstation Loncium

im Römischen Reich. Es gehörte

dann zum Langobarden, Fran­

kenreich, später zum Lurngau,

Grafschaft Görz, Grafschaft Or­

tenburg (Herzogtum Kärnten).

Im Hochmittelalter erlebte Mau­

then seine wirtschaftliche Hoch­

blüte, auch bedingt durch den

Bergbau. Viele Namen gab es im

Laufe der Geschichte für Mau­

then, wie Loncium, Medaria,

Muta, An der Mawt, Mautt,

Mautern, Mauth. 1489 erhielt

Mauthen durch Kaiser Friedrich

III. das Marktrecht verliehen.

Über 900 Jahre unterstand Mau­

then kirchlich dem Patriarchat

von Aquileja. Kaiser Karl V.

zeichnete den Markt Mauthen

am 25. März 1524 durch die Ver­

leihung eines Wappens aus (Be­

stätigungsurkunde 1619).

Mauthens Wappenbild stellt

einen verwundeten Bären in

blaugelbem Feld dar. Ein drama­

tischer Jagdunfall könnte dafür

ausschlaggebend gewesen sein.

Der tödlich getroffene Bär ver­

sucht noch mit letzter Kraft

einen Baum auszureißen. Das

Wappen von KötschachMau­

then zeigt nun diesen Bären so­

wie den silbern gekrönten Lö­

wen (dieser steht für Kötschach;

das Motiv geht auf das Wappen

von Jakob Villinger zurück, der

um 1500 Schloss und Herrschaft

Pittersberg erhalten hatte). „Das

stilisierte Villinger und das

naturalistische

Bärenwappen

harmonieren nicht gut, wider­

spiegeln aber gerade darin

die divergierenden historischen

Komponenten zweier zusam­

mengelegter Gemeinden“, so

schreibt Historiker Wilhelm

Deuer. Seit 1930 ist Kötschach

Marktgemeinde. Die Zusam­

menlegung von Kötschach und

Mauthen erfolgte 1958. Mau­

then ist ein hochinteressanter

und kulturell sehr aktiver Ort.

Aus Mauthen stammte u. a. auch

der einstige Bundeskanzler Josef

Klaus. Seit 2011 gehört Mau­

then – es war Wiege des Alpinis­

mus der Karnischen Alpen – zum

erlesenen Kreis der „Bergstei­

gerdörfer“. Übrigens, die seit

zehn Jahren bestehende und er­

folgreiche Biermanufaktor in

Mauthen trägt den Namen „Lon­

cium“ und hält damit auch einen

alten Namen Mauthens hoch. Dr.

Lamprecht belegte bzw. baute

seine Arbeit auf einer Fülle von

historischen Quellen auf. Er

plant seinen durch viele beson­

dere Begebenheiten bereicherten

Streifzug durch 2.000 Jahre Ge­

schichte von Mauthen in einem

weiteren Band fortzusetzen, da­

rin sollen die vergangenen 400

Jahre dargestellt werden. Seine

Ergebnisse jahrelanger For­

schung hat Lamprecht übrigens

dem agilen Kulturverein Mau­

then (Obfrau Ilse Durchner) un­

entgeltlich zur Verfügung ge­

stellt.

Karl Brunner

Mauthen hatte große historische Bedeutung als Passort (Plöcken-

pass) und als Handelszentrum.

Fotos: kb

Das Wappen zeigt den Mauthner

Bär und den Kötschacher Löwen.