FILM
PUSTERTALER VOLLTREFFER
DEZEMBER 2016/JÄNNER 2017
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Heuer wurden bereits Millio-
nen Euros an Filmförde-
rung ausgeschüttet. Christiana
Wertz, Leiterin des Bereichs
Filmförderung der IDM, erklärt:
„Die Nachfrage nach Mitteln
aus dem Südtiroler Filmfonds
stieg in den Jahren seit der
Gründung kontinuierlich an
und war dieses Jahr besonders
hoch. Deshalb konnten wir nur
noch vergleichsweise wenige
Mittel zur Verfügung stellen.“
Der rege Zulauf von Filmfir-
men aus allen Himmelsrichtun-
gen löst aber natürlich viel
Jubel aus. Gefördert wurden
zwei Projekte aus Südtirol,
drei aus Deutschland und je ein
Projekt aus Italien, Frankreich
und der Schweiz; geplant sind
insgesamt etwa 105 Drehtage
in Südtirol.
„Das Feld in der
Wohlfühllandschaft“
„Das Feld in der Wohlfühl-
landschaft“ der K. Filmproduk-
tion ist der Arbeitstitel eines
Dokumentarfilms des Südtiro-
ler Filmemachers Karl Pross-
liner, der sich u. a. mit seiner
Doku „Ära Durnwalder – Der
Abschied“ bereits einen Namen
machte. Hier zeichnet er ein
Porträt der Gemeinde Naturns
und begibt sich auf eine Expe-
dition zu einem Feld inmitten
von Hotelkomplexen und Obst-
wiesen, das bewirtschaftet wird
wie in alten Zeiten. Gedreht
wird ausschließlich in Südtirol.
„Ladinia – Storia di un
successo“
Südtirolerin ist auch die Jour-
nalistin und Filmemacherin
Jutta Kusstatscher, die für die
Dokumentation „Ladinia – Sto-
ria di un successo“ nicht nur
das Drehbuch schrieb, sondern
auch Regie führen wird. Sie er-
zählt die Erfolgsgeschichte des
Skisports und -tourismus in den
ladinischen Dolomitentälern.
Die Doku wird von der Greif
Produktion aus Bozen produ-
ziert und in Gröden und im
Gadertal gedreht.
Viel Südtiroler Know-how
steckt auch im Dokumentarfilm-
projekt „The Real Thing“, das
sich mit dem Phänomen der stei-
genden Anzahl von Kopien be-
rühmter Sehenswürdigkeiten und
Bauten aus aller Welt beschäftigt.
Auch Postproduktion
in Südtirol
Das Produktionshaus Artline
Films aus Paris band für die
Umsetzung seines Projekts
zahlreiche Absolventen der
Bozner Schule für Dokumen-
tarfilm, Fernsehen und Neue
Medien ZeLIG mit ein, zudem
wird fast die gesamte Postpro-
duktion in Südtirol abgewik-
kelt. „Das ist für den Film-
standort aus strategischen
Gründen sehr interessant,
möchten wir uns doch künftig
immer mehr auf dem Gebiet
der Postproduktion positionie-
ren“, erklärt Christiana Wertz.
„Burg Schreckenstein 2“
Nachdem bereits der erste Teil
der erfolgreichen Kinofilmreihe
bereits in Südtirol abgedreht
worden war, kehrt das Produkti-
onshaus Roxy Film aus Mün-
chen für den Dreh von „Burg
Schreckenstein 2 und der chine-
sische Drache“ wieder hierher
zurück. Verfilmt wird ein weite-
res Abenteuer der fünf Freunde
Dampfwalze, Mücke, Ottokar,
Strehlau und Stephan, in der ein
undurchsichtiger chinesischer
Geschäftsmann, dessen Tochter
und die allererste Bibel von Gu-
tenberg eine Rolle spielen. Unter
der Regie von Ralf Huettner ste-
hen voraussichtlich wieder Hen-
ning Baum, Harald Schmidt und
Sophie Rois vor der Kamera.
Kullisse sind unter anderem
Burg Taufers, Schloss Runkel-
stein in Bozen und die Zenoburg
in Meran.
Productions aus Zürich. Im
Roadmovie von Drehbuchauto-
rin und Regisseurin Bindu de
Stoppani suchen Camille und ihr
an Alzheimer erkrankter Vater
Edoardo, ein preisgekrönter
Kriegskorrespondent, gemein-
sam mit dem einsamen Tramper
Leo nach Edoardos Vergangen-
heit. Auf der Cast-Liste befinden
sich Luigi Diberti, Anna Ferzetti
und Nicola Mastroberardino.
Glocke will abhauen und
schließt sich einer Gruppe von
Jugendlichen an – um festzustel-
len, dass der vermeintliche Neu-
start auf einer Lüge beruht. Das
ist der Handlungsablauf des Dra-
mas „Die Hütte“ von Philipp
Hirsch, gedreht im Schnalstal
unter anderen mit Matti Schmidt-
Schaller, Milena Tscharntke und
Matilda Merkel. Der Film ist
eine Koproduktion zwischen der
Ostlicht Filmproduktion aus Wei-
mar und der Lightburst Pictures
aus Berlin.
„Back in time“
Eine starke Verbindung zu
Südtirol hat auch das Projekt
„Back in Time“ von Juliana
Lima Dehne, das eine Projekt-
entwicklungsförderung
be-
kommt: Das Konzept zu der
Serie um eine junge Polizistin,
die zurück nach Südtirol kommt
und gleich schon beim ersten Fall
ihr eigenes Lebenskonzept in
Frage stellen muss, wurde beim
Script Lab RACCONTI #5 von
IDM entwickelt. Nun will es die
Real Film Berlin produzieren.
Martina Holzer
Profi-Radsport
Im Radfahrer-Milieu spielt das
Drama „Coureur“, das inhaltlich
sehr gut zum „Radfahrer-Mekka“
Südtirol passt. Die Koproduktion
der Kino Produzioni aus Rom,
CZAR TV aus Brüssel und CAN-
VAS aus den Niederlanden erzählt
die Geschichte von Felix, der in
der grausamen und Drogen-orien-
tierten Welt des Profi-Radsports
gegen die übermächtige Legende
seines Vaters ankämpft und sich
schlussendlich mit ihm versöhnt,
um sich den Traum von der Teil-
nahme am Rennen seines Lebens
erfüllen zu können. Etwa zehn
Tage lang wird Regisseur Kennet
Mercken für das Drama in Sulden
und Latsch drehen.
Komödie „Finding
Camille“
Bozen, Meran, der Vinschgau
und das Überetsch sind einige
der Drehorte der Komödie „Fin-
ding Camille“ der Hugofilm
Das Produktionshaus Roxy Film aus München kehrt für den Dreh von „Burg Schreckenstein 2 und
der chinesische Drache“ wieder nach Südtirol zurück. Auf dem Bild bei den vergangenen Drehar-
beiten auf dem Pragser Wildsee.
Für jeweils drei Dramen und Dokumentarfilme, eine Komödie und einen Ju-
gendfilm aus einer erfolgreichen Kinofilmreihe surren in Südtirol wieder die
Filmkameras. Das Land Südtirol unterstützt die Projekte mit 945.000 €. So
mancher ist über die ungewohnt geringe Unterstützung überrascht.
Filmboomweiterhin ungebrochen