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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

von Herbert Hauser

Interview

Er pflegt das Traditions-Handwerk

Roland Hohenwarter (48) ist Perchten-Schnitzer und seit 2003 Obmann der Perchtengruppe Oberdrauburg, die

in seiner ganzen Tradition seit 1964 besteht. Am Samstag, 3. Dezember, 18 Uhr, findet der große Perchtenumzug

mit 14 Gruppen in seinem Heimatort statt – mit viel Bedacht auf „Kinderfreundlichkeit“. Roland Hohenwarter ist

mit Gabi verheiratet, hat zwei Kinder namens Veronika und Daniel.

Kurz gefragt:

Roland Hohenwarter

(Oberdrauburg)

Perchten-Schnitzer und Lackierer

Sternzeichen:

Zwilling

Ich schaue gerne:

Action-Filme

mit Jean-Claude Van Damme

Ich trinke gerne:

ein Glas Bier

Lieblingstier:

Katze

Lebensmotto:

Morgenstund‘ hat

Gold imMund

Ja. Ich mag jedoch die moderne

Schnitz-Tendenz nicht, die sich

2003/04 mit den ersten „Herr der

Ringe“-Filmen entwickelte – somit

heutige „Horror“-Larven gern in Rich-

tung „Orks“ (Anm. d. R: „Herr der

Ringe“-Bösewichter) gehen. Man darf

ja bei allem nicht vergessen, dass die

Percht ursprünglich im Brauchtum für

das Austreiben des Winters in den

Raunächten bekannt ist.

Worin liegt eigentlich der

Unterschied zwischen Percht

und Krampus?

Die Percht hat keine Hörner, ein Frat-

zengesicht und ist hell bis dunkel

gekleidet. Der Krampus hingegen

braucht Hörner, eine lange Zunge und

ist immer dunkel.

Wie sehen Sie generell die

„Wichtigkeit“ des Krampus?

OVT: Herr Hohenwarter, seit

wann sind Sie Perchten-Schnitzer?

Roland Hohenwarter:

Die Anfänge

waren 1996, und ich habe übrigens

bis heute auch noch nicht einen ein-

zigen Kurs besucht. Meine Ideen hole

ich mir aus Zeitungen oder Bildern.

Ich zeichne keinen Entwurf, mache

alles aus dem Kopf. Ich beginne stets

im Stirn- und Nasenbereich, und beim

Schnitzen selbst entwickelt sich dann

sozusagen eine eigene Dynamik:

„Was ist, wenn etwa die Nase bricht?“

So wird jede Percht ein Einzelstück. In

meiner Jugend machte ich die ersten

Versuche mit OMO-Trommeln, schnitt

Augen und Mund aus und klebte

Rosshaare und rote Zungen auf.

Welche Materialien oder

Erkennungsmerkmale sind

Ihnen wichtig?

Ich arbeite mit Holz. Wobei ich

mit der Weide begann, gefolgt

von der Linde und nun arbeite

ich seit Jahren mit Zirbe. Sie ist

leicht vom Gewicht her und lässt

sich leicht schnitzen. Und mir ist

auch sehr wichtig: Ich verwende

kein Plastik oder Glas der Effekte

wegen, weil ich mich an die klas-

sische Percht halte.

Trotzdem haben sich über

die Jahre Trends ergeben?

Der Hl. Nikolaus ist ja der „Mahner“,

der von der Kindern heute vielleicht

schon mal nicht so ernst genommen

wird. Und da kommt der Krampus ins

Spiel, der seinen Worten Nachdruck

verleiht – sozusagen als „Verstärker“

dieser wirkt.

Gibt es auch bei Krampussen

schon mal Hoppalas?

Zwar seltener, aber es gibt sie schon.

Wenn beispielsweise beim Umzug ein

Krampus von einer Frau oder einem

Mädchen zu Boden gezogen wird. Mit

„gewusst wo man angreift“ ist es ja

durchaus möglich. Ich kann mir gut

vorstellen, dass da alle sowohl vor als

auch hinter der Larve schmunzeln.

Wie verbindet sich Ihre Arbeit als

Lackierer mit dem Schnitzen?

Für mich ist es ein toller Ausgleich.

Denn komme ich von der Arbeit heim

und gehe später in meine

„Werkstub‘n“, da entspannt

und beruhigt mich vor allem

der Geruch des Zirbenholzes

und es lässt sich bei feiner

Musik abschalten. Aber wird

es mal zu lange, höre ich

schon das eine oder andere

„mahnende“ Wort von mei-

ner Gattin. Seit kurzer Zeit

mache ich übrigens neben

den Perchten auch Adler,

Alle Interviews unter

www.oberkaernten-online.at

Fische etc. aus Lärchenholz – mit der

Motorsäge allerdings bearbeitet.

Welchen Wunsch möchten Sie

sich noch erfüllen?

Irgendwann einmal eine Schiffsreise

im Mittelmeer oder in der Südsee zu

machen, das wäre schon was. Aber an

erster Stelle steht bei den Wünschen

die Familie und gesund zu bleiben.

Wie gefällt Ihnen der

Oberkärntner Volltreffer?

Ich lese ihn immer. Vor allem präsen-

tiert er etwa auch die Vielfältigkeit

unserer Brauchtümer. Ich vergleiche

ihn daher auch gern ein bisschen mit

dem Bayrischen Fernsehen, das Tradi-

tion stolz zeigt und ausstrahlt.

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