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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
31. OKTOBER 2016
CHRONIK
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zahl kommen Sie direkt zum dienst-
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Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Apotheke Zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607
(bis 5. Nov., 12 Uhr),
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333
(ab 5. November, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(bis 5. November, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(bis 5. November, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(bis 5. November, 12 Uhr).
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(bis 5. November, 12 Uhr).
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(ab 5. November, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(ab 5. November, 12 Uhr).
Gmünd:
Heiligen Geist Apotheke,
Hauptplatz 9, Tel. 0676/3712779
(ab 5. November, 12 Uhr).
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände 7, Tel. 04282/25381
(bis 7. November, 8 Uhr).
Nußdorf-Debant:
Dolomiten Apotheke,
Glockner Straße 20b, Tel. 04852/65565
(5./6. November).
Friedl
Schmuck
Kommentar von
Tourismus-Hoch
Landauf und landab jubeln die
Touristiker über steigende Urlau-
berzahlen und loben meist ihr
Konzept und den richtigen Einsatz
der Werbemittel. Die Sommersai-
son in Kärnten schloss mit einem
Nächtigungsplus von 4,7 %. Der
September legte mit einem Plus
bei den Übernachtungen von
10,2 % noch eines drauf. Heuer
urlaubten allein knapp 7 % mehr
Deutsche in Österreich als im Jahr
zuvor. Teilweise dadurch erklärt,
dass die Buchungen in der Türkei,
Ägypten, Tunesien und Marokko
aufgrund der unsicheren politi-
schen Lage massiv eingebrochen
sind. Die wichtigste Urlaubsart
der Deutschen war 2015 der
Strandurlaub, gefolgt von Ent-
spannungs- und Naturlaub. 46 %
der Befragten einen Strand-/
Badeurlaub, gefolgt vom Ausruh-
und Natururlaub mit 37 und
28 %. Rund ein Viertel (26 %) be-
vorzugten den Familienurlaub,
24 % den Erlebnisurlaub. Reinen
Sightseeing- oder Aktivurlaub
machten je nur 18 bzw. 17 %. Der
Kunde von heute urlaubt nach
dem Motto: „Bloß nicht zu ein-
tönig, aber bitte auch nicht zu
anstrengend.“ Die gemeinsamen
Kampagnen der Kärntner Touris-
musregionen in den Haupt-
märkten Österreich, Deutschland,
Niederlande haben auf diese
Erfahrungen aufgebaut und damit
diese positive Entwicklung unter-
stützt. Den jubelnden Touristikern
sei aber gesagt, dass sich nie mit
Gewissheit der richtige Einsatz
der Werbemittel feststellen lässt.
Vielleicht gibt es ja für die nächs-
te Saison noch bessere Ideen?
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.atDie stille Gefahr
Vor einem vollen Saal referierte der Biologe Dipl.-Ing. Tobias Köstl, MSc, im Kongress-
haus Millstatt über eingeschleppte Pflanzen – „Neophyten“ – die Probleme bereiten.
„Einige Pflanzen, die neu in
unseren Breiten sind, schaffen
Probleme. Sie beginnen sich un-
gehindert auszubreiten und ver-
ändern Ökosysteme“, erklärte
der Biologe am 17. Oktober in
seinem Vortrag. Die Folgen der
Neophyten sind ernst zu nehmen.
Im Tourismus drohen unbegeh-
bare Wege wegen rutschender
Hänge und lokale Entwertungen
von Landschaftsbildern, in der
Landwirtschaft drohen verdor-
bene Ernten, und gesundheitlich
drohen Verletzungen durch Kon-
taktgifte und vermehrt Allergien.
In Oberkärnten gibt es rund 300
eingeschleppte Pflanzenarten.
Besonders der Staudenknöterich,
das Traubenkraut, das Drüsige
Springkraut und die Kanadische
Goldrute treten vermehrt auf.
Der Riesen-Bärenklau konnte
2015 in Baldramsdorf mit großem
Aufwand bekämpft werden.
Klangschlucht Millstatt:
Problem erkannt
„Wir sind heuer durch den
neuen Naturschutzreferenten des
Alpenvereins Millstatt, Tobias
Köstl, auf das Thema aufmerk-
sam geworden“, berichtet Judith
Oberzaucher, die Umweltrefe-
rentin der Gemeinde Millstatt.
Eine erste Maßnahme war ein
Neophyten-Aktionstag in der
Klangschlucht. Dort habe sich
gezeigt, dass der Japanische
Staudenknöterich dabei ist, zur
dominanten Pflanze zu werden.
Noch sei es früh genug für Ge-
genmaßnahmen. „Der Stauden-
knöterich wird sogar in man-
chen Gärten als Zierpflanze ge-
halten und das Bewusstsein ist
nötig, dass diese Pflanze auf kei-
nen Fall in freier Natur depo-
niert werden darf“, so Oberzau-
cher. Der Spezialist für Neo-
phyten-Management,
Mag.
Klaus Krainer von der ARGE
Naturschutz, ergänzt: „Das Pro-
blem ist nicht mehr aus der Welt
zu schaffen. Die Gemeinden
sind gut beraten, gezielt lokale
Maßnahmen zu setzen. Erste Er-
folge sind schon am Weißensee
zu verzeichnen.“
Gefahr droht
„Wenn in der Millstätter
Klangschlucht nichts gegen den
Staudenknöterich unternommen
Der Japanische Staudenknöte-
rich gefährdet die Klangschlucht
Millstatt.
Der Biologe Dipl.-Ing. Tobias
Köstl referierte im Kongresshaus
Millstatt.
wird, ist eine totale Entwertung
zu erwarten: optisch, weil man
nur noch durch einen Urwald
von vier Meter hohen armdicken
Stangen wandert, und technisch,
weil das Verschwinden der Be-
wurzelung die Hänge instabil
macht und Wege unbegehbar
werden“, befürchtet Köstl. Der
Staudenknöterich
sei
sehr
schnellwüchsig und nehme an-
deren sprossenden Pflanzen das
Licht. Er vermehre sich über ein
unterirdisches Geflecht namens
„Rhizom“. „Jeder Schnipsel da-
von kann irgendwo anwachsen
und eine neue Kolonie gedeiht.
Ein Rhizom bietet auch kaum
Stabilität, im Vergleich zu den
Wurzeln heimischer Pflanzen“,
verrät der Experte. Schließlich
habe der Staudenknöterich nicht,
wie in seinen asiatischen Ur-
sprungsgegenden, ökologische
Gegenspieler, die seinen Be-
stand hemmen.
Lösungsansätze
„Neophyten wie der Stauden-
knöterich können nur mit Aus-
dauer, zweimal jährliche Mäh-
aktionen über mindestens vier
Jahre, zurückgedrängt werden.
Wichtig ist, dass der entstehende
Grünschnitt vollständig entfernt
und am besten als Müll ver-
brannt wird. Den Gemeindebür-
gern muss eine praktikable Ab-
gabemöglichkeit geboten wer-
den, die auch an Wochenenden
funktioniert“, informiert Klaus
Krainer. Darüber hinaus werde
sich das Land Kärnten des The-
mas annehmen müssen. Das blo-
ße Dokumentieren der Neo-
phytenbestände, wie es eine EU-
Verordnung fordere, sei sicher
zu wenig in einem Land, wo
Landwirtschaft und die Freizeit-
nutzung der Natur so wichtig
sind wie in Kärnten.
FriSch