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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

OKTOBER/NOVEMBER 2016

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„Vier große Trends bestimmen

die Bevölkerungsentwicklung in

der Welt, in Europa und in der

Region: die wachsende Bevölke-

rung, die steigende Lebenser-

wartung, die sinkenden und an-

haltend niedrigen Kinderzahlen

und die zunehmende Mobilität

durch Migration, Flucht und

Vertreibung“, unterstrich einer

der Referenten, Rainer Münz

(Berater für Fragen in der

Demographie, Migration und

Integration in der EU-Kommis-

sion in Brüssel). Dadurch sind es

in erster Linie zwei Gruppen, die

innerhalb der Gesellschaft in

Zukunft wachsen werden: die

älteren sowie die zugewanderten

Menschen und deren Kinder.

„Unsere Gesellschaft ergraut

und wird aber zugleich bunter“,

so Münz. Dies habe Auswirkun-

gen auf den Arbeitsmarkt, das

soziale Sicherungssystem, die

Gesundheitsversorgung und den

Pflegebereich.

Integration

Gleichzeitig würden die

Herausforderungen im Bereich

Integration wachsen. Die heu-

tigen Strukturen, betreuungs-

und Versorgungssysteme müss-

ten sich den veränderten Anfor-

derungen der Gesellschaft an-

passen, neue Modelle politische

Akzeptanz finden.

Giulia Cavrini (Professorin

für Sozialstatistik an der Freien

Universität Bozen) ging in

ihrem Referat auf die demo-

graphische Entwicklung in der

Euregio und in Südtirol ein.

Cavrini zeigte dabei die Entwick-

lung in der Familienzusammen-

setzung von 3,6 Mitgliedern im

Jahr 1971 auf 2,4 Personen im

Jahr 2011, die gesunkene Ge-

burtenrate, die steigende Quote

von Einfamilienhaushalten, die

veränderte Alterspyramide, aber

vor allem auch die höhere Le-

benserwartung durch einen ver-

besserten Gesundheitszustand

der Bevölkerung auf.

Neuerungen durch

Maschinen

Walter Lorenz (Rektor der

Freien Universität Bozen): „Die

Maschinen brachten drei funda-

mentale Neuerungen in die tra-

ditionellen Gesellschaften: die

Idee der Machbarkeit bzw. der

Kontrolle des Menschen über

sein Leben und Wirken in der

Welt, die Idee der wirtschaftli-

chen Ausnutzung der Technik

bzw. die Entwicklung des mo-

dernen Kapitalismus und – in

der Folge – die Veränderung

menschlicher Beziehungen“, er-

klärte Rektor Lorenz in seinem

Referat, bei dem er insbeson-

dere die Rolle der Technik ein-

brachte. „Familien- und Dorf-

gemeinschaften verlieren ihren

vormaligen Charakter und müs-

sen neu gestaltet werden“, so

Lorenz. Prägende Elemente die-

ser Entwicklung seien der

Drang nach Freiheit und nach

individueller Gestaltung des

Lebens, aber auch die stärkere

Abhängigkeit durch eine welt-

weite Vernetzung und der damit

verbundene Verlust der Selbst-

ständigkeit auf lokaler Ebene.

Abwanderung

In der Geschichte sei diese

Entwicklung der modernen Ge-

sellschaft mit erheblichen de-

mographischen Veränderungen

verbunden gewesen, wie die

Abwanderung in Ballungszen-

tren und Migrationströme in

andere Kontinente, und auch

„heute stellt die digitale Revo-

lution die Gesellschaft vor die-

selben Probleme“, so Lorenz.

Referent Rainer Münz.

Der demographische Wandel stand im Mittelpunkt einer gut be-

suchten Tagung.

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Zukunft bringt ältere und

bunte Gesellschaft

Der demographische Wandel und seine Auswirkungen auf unsere Gesell-

schaft standen im Mittelpunkt der Tagung des Landesressorts Gesundheit,

Sport, Soziales, Arbeit und Chancengleichheit. Das Thema: „Der demo-

graphische Wandel – und ich mittendrin!“ im Haus der Familie am Ritten.

Etwa 120 Teilnehmer folgten den Ausführungen der Referenten

zum demographischen Wandel. Fotos: LPA/Barbara Franzelin

Laut dem Landesinstitut

für Statistik (ASTAT) wuchs

in den vergangenen vier Jahr-

zehnten die Anzahl älterer

Menschen in Südtirol von

rund 43.500 im Jahr 1975 auf

100.000 im Jahr 2015 an,

Tendenz steigend. Die Sstati-

stik geht davon aus, dass im

Jahr 2030 etwa 140.000 Men-

schen über 65 Jahre hierzu-

lande leben werden.