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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

OKTOBER/NOVEMBER 2016

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Einen besonderen Auf-

trag erhielt Maler und

Vergoldermeister Josef

Kollreider (49) aus der

Gemeinde Anras: Er

sollte für den russi-

schen Unternehmer

Aleksandr Omatov sein

Mausoleum auf dem

Klagenfurter Friedhof

mitgestalten.

Seit Jahren bewegte ein Mau-

soleum die Gemüter, nämlich

jenes des Unternehmers Alek-

sandr Omatov. Er erhielt zwar

bereits im Jahr 2008 einen gül-

tigen Baubescheid für eine Fa-

miliengruft auf dem städti-

schen Friedhof Annabichl in

Klagenfurt, ließ diese aber auf

dem von der Stadt gekauften

Grund höher als erlaubt errich-

ten. Die Stadt bestand auf ein

verkleinertes

Mausoleum.

Omatov legte in Folge einige

Alternativpläne vor. Da die

Stadt nicht nachgab, ließ er den

Betonring rückbauen. Die end-

Das Mausoleum befindet sich auf dem Friedhof Annabichl in Kla-

genfurt.

Maler und

Vergoldermeister

Josef Kollreider

ausforderung war, dass das Ge-

bäude rund ist und es vier Fen-

ster hat. Symmetrie und Muster

musste ich somit entsprechend

anpassen.“ Kollreider malte in

einer Höhe von drei Metern – in

einem Kreis. Der Durchmesser

des Innenraumes beträgt fünf-

einhalb Meter, die Höhe des

Kreises 1,20 Meter. Grelle und

satte, lichtechte mineralische

Farben kamen zum Einsatz.

„Gib dem Leben Farbe“

Zwei Wochen war Kollreider

– inklusive Vorbereitungsar-

beiten – für die orthodoxe Or-

namentmalerei im Mausoleum

im Einsatz. „Es war ein schö-

ner, besonderer Auftrag, den

man nicht alle Tage erhält“, ist

der Anraser stolz, der seinen

Betrieb im Jahr 2001 gründete.

„Damals im Jahr meiner be-

standenen Meisterprüfung zum

Vergolder und Staffierer“,

schmunzelt er. Derzeit beschäf-

tigt er vier Fachkräfte, einen

Lehrling sowie eine Bürokraft.

Kollreider ist auch Vizebürger-

meister und Wirtschaftsbund-

obmann seiner Gemeinde. Sein

Motto lautet: „Gib dem Leben

Farbe“.

Martina Holzer

V. l.: Kollreider (r.) mit seinen

Mitarbeitern Johannes Goller,

(l.) und Martin Gietl.

Die Bemalung des Tambours, des runden Zwischenglieds von

Kuppel und Baukörper, mit orthodoxen Ornamenten war eine

Herausforderung.

gültige Fertigstellung der Gruft

erfolgte im heurigen Jahr. „Mit

ins Grab“ holte sich Omatov

für die Innenmalereien den

Osttiroler Maler und Vergol-

dermeister Josef Kollreider.

Im September

„Omatov schrieb mich im

heurigen Frühjahr per E-Mail

an. Er schickte Bilder mit or-

thodoxen Ornamenten und

fragte, ob ich diese Arbeiten

ausführen könnte“, erzählt Koll-

reider. Für den Osttiroler war

das kein Problem – er liebt ja

immer wieder neue Herausfo-

derungen. Er entwickelte die

Ornamente weiter und begann

im heurigen September im 20

m

2

großen Innenraum des Mau-

soleums zu malen – auch mit

Unterstützung von zwei Mitar-

beitern. „Die besondere Her-

Ein Mausoleum als Arbeitsort