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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
8. AUGUST 2016
CHRONIK
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900/88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 14844 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Apotheke Zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607-0
(bis 13. August, 12 Uhr).
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333
(ab 13. August, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(ab 13. August, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(ab 13. August, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(bis 13. August, 12 Uhr ).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(bis 13. August, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(bis 13. August, 12 Uhr ).
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(bis 13. August, 12 Uhr).
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände 47, Tel. 04282/25381
(8. bis 15. August, 8 Uhr).
Nußdorf-Debant:
Dolomitenapotheke,
Glocknerstraße 20 b, Tel. 04852/62665
(13./14. August).
Maria
Spitaler
Kommentar von
Alles schon mal da gewesen
Wenn man den Meterologen
fragt, warum das Wetter in die-
sem Jahr Grund zum Schimpfen
gibt, bekommt man die Auskunft,
dass es eh nicht so schlimm ist,
denn wir dürfen nicht vergessen,
dass wir in den Alpen leben und
nicht an der Adria. Dass die Er-
wartungshaltung zu groß sei, dass
wir immer schönes Wetter haben
wollen und dass wir von den letz-
ten Sommern verwöhnt seien.
Und dass wir uns von Unwetter-
und Gewittermeldungen nicht
verrückt machen lassen sollen.
Das stimmt. Wenn es früher
irgendwo gehagelt hat, ist man ins
Haus geflüchtet, heute kursieren
schon wenige Minuten später die
ersten Videos und Fotos im Inter-
net. Trat ein Bach über das Ufer,
bemerkten es nur diejenigen, die
in der unmittelbaren Umgebung
leben, heute berichten sämtliche
Medien, mitunter mehrmals. Die
alten Bauernregeln kommen nicht
von ungefähr, sie entstanden
durch jahrzehnte- oder gar jahr-
hundertelange Beobachtungen.
So wie die „Siebenschläfer-Regel“,
die sich heuer wieder mal exakt
bestätigt. Oder, wie Johann Hass-
ler, einer der von den Muren in
Irschen Betroffenen, erzählt:
„Schon mein Vater hat gesagt,
dass dieser Bach alle fünfzig Jahre
übergeht.“ Landauf, landab gibt es
solche Bäche. Blitz und Donner
waren immer schon heftig, auch
an Hagelkörner in Hühnerei-Grö-
ße kann ich mich erinnern. Das
war aufregend, aber weitgehend
normal. Und doch würden wir uns
wünschen, dass es keine extre-
men Wetterumschwünge, keine
Unwetterschäden gäbe und im
Sommer so richtig schönes Wetter
wäre, nicht nur ein paar Tage
lang!
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.atSehr wechselhaft,
aber nicht untypisch: der Juli 2016
Die einen fanden ihn „ziemlich verregnet“, andere „eigentlich ganz gut“. Denn abge
sehen von einem massiven Kaltlufteinbruch um die Monatsmitte lag die Lufttempera
tur weitgehend über den Normalwerten.
Alexander Orlik, Klimatologe
an der Zentralanstalt für Meteo
rologie
und
Geodynamik
(ZAMG) erklärt: „Einerseits ha
ben wir einen der 15 wärmsten
Julimonate der rund 250jährigen
Messgeschichte erlebt. Er lag um
1,2 ° C über einem durchschnitt
lichen Juli der Vergleichsperiode
1981 bis 2010. Vielen Menschen
sind aber sicher die noch extre
meren Sommer der jüngsten Ver
gangenheit im Gedächtnis, wie
zum Beispiel 2015 mit dem
wärmsten und 2013 mit dem
drittwärmsten Juli der Mess
geschichte.“ Das bestätigen auch
die regionalen Meteorologen von
MeteoExperts Prugger & Tro
ger OG in Lienz: „Die Ausreißer
waren eher die letzten Sommer.
Die Wechselhaftigkeit des heuri
gen Sommers ist durchaus nicht
untypisch!“ Außerdem bestätige
sich heuer wieder die „Sieben
schläferregel“: Wenn es um den
Siebenschläfertag, also Ende
Juni, Anfang Juli wechselhaft ist,
bleibt es die nächsten sieben Wo
chen so. Auch in dieser Woche
gehe es „in dieser Tonart“ weiter,
wird bestätigt, aber es bestehe
laut dem Experten durchaus die
Möglichkeit, dass sich jetzt ab
der Monatsmitte eine stabilere
Wetterphase einstellt.
Gewitter, Blitz
und Starkregen
Beachtlich waren im Juli 2016
auch die großen Regenmengen in
kurzer Zeit, die häufig zu Über
schwemmungen und Muren ge
führt haben. So etwa in Irschen.
Dort zog eine Mure in der Ort
schaft Glanz eine Spur der Ver
wüstung. Die Aufräumarbeiten
waren noch nicht beendet, als
rund zehn Tage später erneut
Starkregen an derselben Stelle
für einen Hangrutsch und Ver
klausungen sorgte und rund 80
Personen evakuiert werden muss
ten. Auch in Oberdrauburg wurde
die Drautalstraße durch eine
Mure verlegt. Trotz einiger hef
tiger Gewitter und Unwetter
brachte der vergangene Monat
relativ wenige Blitze: Gab es im
Juli 2015 in Österreich 69.806
Blitzeinschläge, so waren es
heuer im gleichen Zeitraum
42.339. Doch zwei von ihnen
richteten im Raum Spittal inner
halb weniger Tage große Schä
den an: Am 25. Juli wurde ein
Anwesen in der Ortschaft Aich
im Süden der Stadt nach einem
Blitzschlag ein Raub der Flam
men. Nur durch den raschen Ein
satz der Feuerwehren St. Peter
Spittal, Olsach/Molzbichl, Len
dorf und Seeboden mit 133 Mann
mit 19 Fahrzeugen konnte so
wohl das angebaute Garagenge
bäude als auch das daneben ste
hende Wohnhaus gerettet wer
den. Nur wenige Tage später, am
30. Juli, wurde ein Wirtschaftsge
bäude in Unteramlach bei Spittal
von einem Blitz getroffen, stand
in kürzester Zeit in Vollbrand und
brannte bis auf die Grundmauern
nieder. Glücklicherweise befan
den sich dort alle Tiere außerhalb
des Gebäudes auf einer Koppel.
Der Gemüsegarten von Johann
Hassler in Glanz litt unter der
Mure.
Noch bevor die Aufräumarbeiten
nach der ersten Mure beendet
waren, kam schon die zweite.
Während eines Gewitters wurde
die FF Spittal, die sich gerade
bei einem Einsatz wegen eines
Lkw-Brandes auf der Autobahn
befand nach Unteramlach geru-
fen.
Fotos: FF Spittal
In Aich vernichtete der Blitz ein
Wirtschaftsgebäude.
Nicht jeder Blitz erreicht den
Boden. Foto: Thomas Spitaler