Wirtschaftsmeldungen
„Mit dieser 3,3-Mio-€-Bau-
stelle können wir auf jeden Fall
künftig für mehr Sicherheit ga-
rantieren. Wir entschärfen mit
der Bahnunterführung und
einer entsprechenden Begra-
digung der B 100 ja eine neu-
ralgische Stelle, an der es etli-
che Verkehrsunfälle gab, teils
auch tödliche“, erinnert Lan-
deshauptmann-Stellvertreter
Josef Geisler. Auch fällt für die
Verkehrsteilnehmer künftig die
Wartezeit weg. „Mit der Bahn-
unterführung spart man sich
nämlich gesamt 150 Minuten
Wartezeit täglich. Ein Riesen-
vorteil nicht nur für die Asslin-
ger, sondern für den gesamten
Verkehr im Oberland.
Insbesondere auch für die
Blaulichtorganisationen“,
betonte Bgm. Bernhard
Schneider.
Weniger Verkehrslärm
Die Anrainer können sich
durch die Verlegung der
Straße unter die ÖBB-Trasse
wiederum auf weniger Ver-
kehrslärm freuen. „Durch die
Tieferlegung der Trasse wird
der ganze Lärm vom Stopp-
und Go-Verkehr wegfallen. Es
entsteht durch die Baustelle
somit ein beachtlicher Mehr-
wert“, unterstrich Dipl.-Ing.
Günter Guglberger, Leiter des
SG Brücken- und Tunnelbau
des Landes Tirol. Die Straße
wird mit einer 250 m langen
Rampe abgesenkt. Der eigent-
liche Tunnel in offener Bau-
weise ist 60 m lang. Das Bau-
los beginnt auf Höhe des Rat-
zelbachdurchlasses. „In Höhe
des Lahnbachdurchlasses be-
findet sich die Straße wieder
auf der ursprünglichen Trasse
der Drautalstraße.“ Die derzei-
tige Kuppe unmittelbar vor
dem Bahnhof Thal wird eben-
falls abgetragen. Auch der be-
stehende Lahnbachdurchlass
kommt weg und wird als
Strahlbeton-Rechteckdurch-
lass neu hergestellt.
Weitere Abtragungen
Der derzeitige höhengleiche
Bahnübergang wird ebenfalls
abgetragen, die B 100 im
Siedlungsbereich rückgebaut
und als Gemeindestraße bei
km 117,880 an die B 100 wie-
der angeschlossen. „Auf die
Wände der Rampen und im
Unterführungsbauwerk bringen
wir spezielle Lärmschutzele-
mente an“, so Harald Haider,
Chef des Baubezirksamtes
Lienz. Gleichsam fällt mit der
Bahnunterführung auch der
letzte Schranken auf der B 100
im Tiroler Bereich weg. „Wir
haben dann keinen beschrank-
ten Bahnübergang mehr.“ Die
besonderen Herausforderun-
gen: die Aufrechterhaltung des
Bahnverkehrs und des Stra-
ßenverkehrs auf der B 100 mit
den dazugehörigen Abzwei-
gungen in das Gemeindege-
biet in Assling.
„Ohne ÖBB-Hilfe geht es
nicht“
„Der sehr flache Kreuzungs-
winkel B 100-ÖBB Trasse for-
dert zudem die Baulogistik.
Die Abschnitte der neuen Un-
terführung können deshalb nur
abschnittweise – in einzelnen
Schoten – und nur mit dem
Einsatz einer Bahnhilfsbrücke
bewerkstelligt werden.“ Die
Hilfsbrücke, die bereits einge-
baut ist, wurde von der ÖBB
zur Verfügung gestellt.
„Ebenso sorgt die ÖBB für die
Gleissperren und Leitungsum-
legungen, die sie auch eintak-
tet und bezahlt. Das würde die
Landesstraßenverwaltung
technisch und finanziell alleine
nicht schaffen“, betont
Guglberger. Das Land Tirol
übernimmt die Baukosten von
3,3 Mio €. Einiges wird an
Baumasse verbaut: 4.000 m³
Beton, 380 t Stahl, auch
35.000 m³ Erdaushub müssen
bewältigt werden. Die Bauar-
beiten dauern bis Dezember
2016. Eine Eröffnungsfeier
wird es aber schon im Herbst
geben.
Bgm. Bernhard Schneider (Ass-
ling).
Fotos: Martina Holzer
Bahnunterführung mit vielen Vorteilen
Die Bauarbeiten für die 3,3-Mio-€-Bahnunterführung Thal im Gemeindegebiet Assling
laufen auf Hochtouren. Die Straße wird unter die Gleise verlegt und begradigt. Somit
gibt es künftig mehr Sicherheit sowie weniger Verkehrslärm und Wartezeit. Im Herbst
steht die „Einweihungs“-Feier auf dem Programm.
WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2016
34
So soll die Unterführung ausschauen.
Im Dezember sollen die Bauarbeiten für die Bahnunterführung abgeschlossen werden.