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NEUER SERVICE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MÄRZ/APRIL 2016

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Frau Rienzner, seit wann

gibt es das Projekt „Leihomas

und Leihopas in Bruneck und

Umgebung“?

Rienzner:

„Seit heurigem

März. Somit sind wir natürlich

noch in der Anfangsphase.“

Warum wurde das Projekt

initiiert?

Rienzner:

„Die Idee zum

Projekt stammt von Helga

Taxer, die bereits als ‚Leihoma’

in Bruneck tätig war bzw. jetzt

ist und mit der Idee an die Ca-

ritas herantrat.“

Wie sollen die Kinder ihre

„Leihomas“ bzw. „Leihopas“

erleben?

Rienzner:

„Als Bezugsper-

son über einen längeren Zeit-

raum und als Bereicherung im

Kontext Familie und Generatio-

nen. Außerdem lernen sie Sicht-

weisen, Ver-

halten und

Werte älterer Menschen kennen.

Die Eltern wiederum werden

entlastet, da sie ihre Kinder

stundenweise in einer vertrauten

und sicheren Obhut wissen.

Die älteren Menschen überneh-

men eben die Rolle einer Oma

und eines Opas, treten mit dem

Kind in Beziehung und schen-

ken sich so schöne Momente.

Die ‚Leihomas‘ und ‚Leihopas‘

ersetzen aber keinen Babysitter

oder eine

Tagesmut-

ter und

Tages-

vater.“

Welche

Ein neuer Service im

Pustertal: Fürs eigene

Kind kann man jetzt in

Bruneck und Umgebung

liebe „Leihomas“ und

„Leihopas“ buchen.

Auch werden weitere

„Omas“ und „Opas“

gesucht, die die Caritas

Diözese Bozen-Brixen

an interessierte Eltern

vermitteln kann. Projekt-

leiterin Karmen Rienzner

im „PVT“-Interview.

Voraussetzungen müssen die

„Leihomas“ und „Leihopas“

erfüllen?

Rienzner:

„Sie sollen ab

50 Jahre alt und aus Bruneck

und Umgebung sein, sich noch

körperlich fit genug für eine

Betreuung fühlen und gern

mit Kindern ehrenamtlich Zeit

verbringen. Sie benötigen aber

keine pädagogischen Vorkennt-

nisse.“

Was sollen sie mit den

Kindern unternehmen?

Rienzner:

„Spielen, einen

Spaziergang machen, auf den

Spielplatz gehen, die Biblio-

thek besuchen oder einfach Zeit

gemeinsam verbringen. Wie

oft sich die ‚Leihoma‘ oder der

‚Leihopa‘ mit dem Kind trifft,

kann sie oder er individuell

mit der Familie des Kindes

vereinbaren und hängt von der

zeitlichen Verfügbarkeit ab.“

Sind sie während ihrer

Tätigkeit bei der Caritas ver-

sichert?

Rienzner:

„Ja, und sie er-

halten nach Bedarf kostenlose

Weiterbildungen und Supervi-

sionen. Bei einem Erstgespräch

zwischen Koordinatorin, Eltern

und ‚Leihoma‘ und ‚Leihopa‘

werden alle organisatorischen

Fragen beantwortet.“

Ist es denkbar, auch künftig

mal eine Oma aus Osttirol

in Südtirol einzusetzen und

umgekehrt? Also grenzüber-

schreitend?

Rienzner:

„In der Pilotphase

des Projekts möchten wir uns

auf Bruneck und Umgebung

beschränken. Sollte sich

herausstellen, dass es darüber

hinaus Interesse und Anfragen

gibt, dann besteht auch die

Möglichkeit das Projekt auszu-

dehnen. Es ist natürlich auch

möglich, mit der Caritas in

Osttirol zusammenzuarbeiten,

wenn diese ein ähnliches Pro-

jekt starten sollten.“

Wohin soll man sich bei

Interesse wenden, egal, ob man

Elternteil ist oder betreuen

möchte?

Rienzner:

„An die Caritas

Dienststelle für Freiwilligen-

arbeit und Pfarrcaritas in

Bruneck. Adresse: Paul-

von-Sternbachstraße 6, Tel.

0474-414064, E-Mail: karmen.

rienzner@caritas.bz.it

Martina Holzer

Im Pustertal kann man jetzt

„Omas“ und „Opas“ buchen

Projektleiterin Karmen Rienzner