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JAGD

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PUSTERTALER VOLLTREFFER

FEBER/MÄRZ 2016

Frau Oberhammer, was will

man der breiten Bevölke-

rungsschicht mit der Hege-

schau vermitteln?

Oberhammer:

„Dass die

Jagd heute neben der Freizeitge-

staltung zunehmend ökologi-

sche und wirtschaftliche Auf-

gaben zu erfüllen hat. Wie etwa

die Wildfütterung, Vermeidung

von Wildschäden oder für einen

gesunden, sozial richtig struktu-

rierten Wildbestand sorgt. Wir

Jäger müssen hinsichtlich dessen

Aufklärungsarbeit leisten. Da

herrscht noch ein großer Nach-

holbedarf. Es ist natürlich auch

unser Bestreben, das Jagdwesen

zu pflegen und auch das jagd-

liche Brauchtum zu fördern.“

Früher war die Jagd ein Pri-

vileg für die Adeligen und Rei-

chen.

Oberhammer:

„Ja, und

heutzutage ist die Jagd in Süd-

tirol eine Sache des Volkes. An-

ders als in anderen Ländern

haben in unserem sozialen

Jagdsystem alle einheimischen

Südtiroler die Möglichkeit, die

Jagd auszuüben.“

In den Bezirken Südtirols

wird einmal im Jahr eine

Hegeschau abgehalten.

Oberhammer:

„Ja. Dabei

wird auch die Einhaltung der

Abschusspläne überprüft, es

sind sämtliche Trophäen des im

Vorjahr erlegten Schalenwildes

in den Jagdrevieren kraft Geset-

zes und in den Eigenjagden vor-

zuzeigen. Die Trophäen werden

anlässlich dieser Schauen von

der Bewertungskommission be-

wertet und dann ausgestellt.

Hegeschauen sind auch ein Aus-

tausch unter Jägern aus allen

Landesteilen Südtirols sowie

aus den Nachbarprovinzen und

natürlich aus dem benachbarten

Osttirol. Es gibt auch Speis,

Trank und Unterhaltung und die

Jagdaufseher halten auch Füh-

rungen für Schulklassen ab. Die

Schau ist für uns zudem eine

tolle Gelegenheit, die Einigkeit,

den Zusammenhalt als Revier

nach außen zu zeigen. Das ist

ein wichtiger Aspekt, da die

Sparte der Jäger generell damit

zu kämpfen hat.“

Wie viele Reviere werden bei

der Hegeschau in Innichen

Trophäen ausstellen?

Oberhammer:

„Alle 15 Re-

viere kraft Gesetzes des Bezir-

kes Oberpustertal. Auch von

den fünf Eigenjagdrevieren gibt

es Trophäen zu sehen.“

Wie viele Jagdreviere gibt es

in ganz Südtirol?

Oberhammer:

„145 Jagd-

reviere kraft Gesetzes sowie

51 Eigenjagden.“

Wie groß ist das Revier

Innichen?

Oberhammer:

„Die Revier-

fläche beträgt 4.106 ha und

1.200 ha gehören zum Domani-

albesitz des Landes. Im Revier

Innichen ist das Jagen auf Gams-

wild und Rotwild schwierig.

Eine Hegeschau des Bezirkes Oberpustertal geht am 19. und 20. März

im Josef-Resch-Haus in Innichen über die Bühne, ausgerichtet nach über

50 Jahren vom Jagdrevier Innichen. Revierleiterin Karin Oberhammer

aus Innichen im „PVT“-Interview.

Auf den Spuren der Jagd